Überrascht hat Christoph Starke dabei alle Experten. Gleich fünf Mal tauschte er in der Startformation. Zwei Mal notgedrungen, schließlich fehlte Keeper Andreas Sponsel verletzungsbedingt und war Tobias Ulbricht gesperrt. Mit Friedrich Lieder, Tayfun Özdemir und Mario Zitzmann fanden sich drei weitere Akteure nur auf der Bank wieder. Die Begründung lieferte Starke hernach: Er wollte gegen wieselflinke Fürther seine schnellste Mannschaft aufbieten. Sebastian Glasner, Philipp Hannemann, Marius Strangl, Bastian Horter und Keeper Erik Arkenberg rückten in die erste Elf. Zu seinem Kaderdebüt kam Torwart Christian Kellner, der anstelle des verletzten Florian Veigl auf der Altstädter Ersatzbank Platz nahm.
Dominik Schmitt setzt sich im Kopfballduell im Mittelfeld durch.
Andreas Bär
Die Fürther legten auf brutal tiefem Geläuf und bei klirrend kaltem Klima im Kleinziegenfelder Tal los wie die berühmte Feuerwehr. Schon nach knapp einer Minute zielte Tom Trybull mit einem 20-Meter-Freistoß richtig gut und Keeper Arkenberg musste schon alles zeigen, um den Ball um den Pfosten zu kratzen. Und es ging munter weiter in Richtung Arkenberg. Der parierte einen Maderer-Schuss vorzüglich, der fällige Eckball landete ratzfatz beim durchstartenden Marius Strangl. Der nahm das Leder sehenswert mit, versetzte Johannes Golla und einen zweiten Fürther mit immensem Tempo und chippte alleine vor Flekken auftauchend sehenswert über den Schlussmann hinweg ins Tor - der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Es ging weiter munter hin und her. Die wieselflinken Fürther suchten immer wieder den auffälligen Stefan Maderer und Daniel Steininger, während die Altstädter kompromisslos versuchten, die Bälle zu klären. Die besseren Möglichkeiten verzeichneten die Gäste. Daniel Steiniger tankte sich fünf Minuten vor der Pause auf der rechten Bahn durch, Florian Ascherl klärte. Drei Minuten später die spiegelverkehrte Situation: Auf links ließ Stefan Maderer seine Gegenspieler stehen, Philipp Hannemann klärte hinter seinem Keeper Arkenberg gerade noch so zur Ecke. Am Ende gingen die Altstädter mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Katakomben. Beide hinterließen einen guten Eindruck. Weshalb auch keiner der beiden Coaches einen Grund sah, zu wechseln.
Marius Strangl war einer der auffälligsten Altstädter.
Andreas Bär
Nach der Pause machten beide nahtlos da weiter, wo sie aufhörten. Bei eisigen Temperaturen erwärmten sie so manches Fanherz mit temporeichem Fußball - auch wenn der Platz dem ein oder anderen Spieler den ein oder anderen Streich spielte. Kompromisslos hätte Dominik Schmitt um ein Haar erhöht, doch sein 20-Meter-Schuss verfehlte den Kasten knapp (47.). Vor dem Tor brannte es auf beiden Seiten nur noch selten. Die Altstadt stand sicher, ließ kaum nennenswerte Möglichkeiten zu. Und auch die Fürther präsentierten sich weit kampfstärker als noch in der Vorrunde oft beobachtet. So dauerte es, bis es wieder in Richtung der Tore ging. Als Daniel Steininger abzog und der nach einem schwachen Spiel in Nürnberg und seiner Gelbsperre wieder einmal mit einer bockstarken Leistung aufwartenden Hannemann klärte, witterten die Fürther ihre Chance. Zumal sich Daniel Gareis durch ein unnötiges Foul vor der Gästebank die Ampelkarte einhandelte und vorzeitig duschen musste. Um ein Haar hätte Marius Strangl die Partie trotzdem vorzeitig entschieden: Nach einem Fürther Ausrutscher tauchte der ehemalige Kleeblatt-Kicker alleine vor Flekken auf, visierte allerdings nur das Außennetz an (78.). Es blieb der letzte Entlastungsangriff der Altstädter. Die Fürther drückten auf den Ausgleich. Und sie wurden belohnt. Tom Trybull war es letztlich, der nach einem feinen Eckball einnickte und seine Farben belohnte. Um en Haar hätte der wiedergenesene Ilir Azemi kurz vor dem Ende sogar noch den Siegtreffer für das Kleeblatt markiert - doch Arkenberg hatte mit seinem Schuss keine Mühe.
Die seit nunmehr sechs Spielen ungeschlagenen Fürther wollen in Rain nach drei Remis binnen einer Woche endlich den ersten Sieg im Kalenderjahr eintüten. Während das kleine Kleeblatt schon am Samstag ran muss, haben die Altstädter noch einen Tag mehr Pause. Am Sonntag geht es zur Reserve des FC Ingolstadt. "Wenn wir da einen Punkt holen, ist alles gut", freut sich Trainer Christoph Starke auf die Auswärtsfahrt zu den Schanzern.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2016 23:28 Uhr