von Stephan Landgraf
Mund abputzen und nach vorne schauen: Der Fußball-Regionalligist FC Amberg kassierte am Freitagabend vor 1100 Zuschauern in der Arena des SV Wacker Burghausen eine 0:3 (0:1)-Niederlage. „Ein unterm Strich verdienter Sieg der Gastgeber“, gestand nach dem Schlusspfiff FCA-Teammanager Hubert Kirsch ein, der dennoch eine Elf von Trainer Timo Rost sah, die „keineswegs enttäuscht hat“.
„Wir haben 60 Minuten gut mitgespielt. Das hat gegen ein sehr gutes Team, das Burghausen zweifelsohne ist, jedoch nicht gereicht. Mit etwas Glück und Geschick hätten wir mit einem Punkt nach Hause fahren können, denn nach dem 1:0 des SVW waren wir im Spiel. Allerdings ist Burghausen schon richtig stark. Unsere Leistung macht dennoch Hoffnung für das Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining“, blickte Kirsch dann sofort wieder aufs nächste Wochenende.
Bei den Gastgebern war in dieser Woche der Grippevirus umgegangen, der Stürmer Valonis Kadrijaj am schlimmsten erwischt hatte und einen Einsatz gegen den FCA unmöglich machte. Für ihn schickte Trainer Uwe Wolf dieses Mal Marcel Ebeling von Beginn an aufs Feld. Dort fand sich auch der nach seiner Gelb-Sperre wieder spielberechtigte Christoph Rech, der gegenüber Philipp Knochner den Vorzug erhielt. Ansonsten baute Wolf seine Elf, die zuletzt mit 2:1 beim FC Augsburg II gewonnen hatte, nicht um.
Amberg hingegen musste noch auf Innenverteidiger Julian Ceesay verzichten. Für durfte erneut Silas Göpfert starten, der beim 1:0 gegen Rain am Lech seine Sache sehr gut gemacht hatte. Weiterhin fehlte auch der verletzte Andreas Graml. Rost veränderte seine Startformation gegenüber dem letzten Samstag auf zwei Positionen: Für Thomas Schneider fing der wiedergenesene Marco Wiedmann an, für Tobias Wiesner der Torschütze des Rain-Spiels, Benjamin Werner.
Bei ganz widrigen äußeren Verhältnissen, in der Wacker-Arena hatte es lediglich sechs Grad und herrschte feiner Dauerregen vor, setzten die Oberpfälzer gegen die zunächst spielbestimmend auftretenden Gastgeber auf eine kompakte Defensive. Das erste Mal musste FCA-Keeper Matthias Götz nach fünf Minuten eingreifen, als er eine Ecke von Christoph Burkhard sicher aus der Luft pflückte. Burghausen machte mächtig Druck, hatte durch Daniel Hofstetters Kopfball (10.) die erste nennenswerte Chance. Allerdings ging der Ball aus zehn Metern am Pfosten vorbei.
Der SV Wacker wurde für seinen mutigen Auftritt schließlich belohnt: Mit schnellem Kurzpass-Spiel hebelte der SVW die Amberger aus, Burkhard legte auf Benjamin Kindsvater zurück, der keine Mühe hatte, aus zwölf Metern das Leder ins lange Eck unter die Latte zu hämmern (11.) – die verdiente Führung für Burghausen, zumal der FC Amberg zunächst überhaupt keinen Zugriff fand und von den ballsicheren Gastgebern oftmals vorgeführt wurde.
Erst nach 20 Minuten befreite sich die Rost-Elf etwas, aber wirklich Zählbares sprang noch nicht heraus. Bis zur 24. Minute: Nach einer Flanke von der linken Seite kam Benny Werner zum Kopfball, doch bei seinem Versuch aus sieben Metern wurde er von Daniel Hofstetter noch fair bedrängt, so dass SVW-Schlussmann Alexander Eiban keine Mühe hatte. Wiederum Werner sorgte für die nächste FCA-Möglichkeit, als er in der 31. Minute an der Strafraumgrenze aus halblinker Position abzog und die Kugel nur knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte.
Es entwickelte sich fortan eine Partie zweier Teams auf Augenhöhe, wobei die Gastgeber das 2:0 auf dem Fuß hatten: Stürmer Marius Duhnke hielt aus 14 Metern (36.) nach einem schönen Spielzug drauf und verzog nur knapp – das musste eigentlich der zweite Treffer sein. So blieb es beim 1:0 zur Halbzeit für Burghausen. „Die ersten 20 Minuten war Wacker besser, dann kamen wir ins Spiel. Wir hatten den SV im Griff und durchaus die Möglichkeit zum Ausgleich“, sagte in der Halbzeit Kirsch, der eine Partie „mit ungemein hohem Tempo“ sah.
Rost brachte mit Beginn des zweiten Durchgangs mit Thomas Schneider für Sebastian Hauck einen Akteur, der für mehr Ordnung im FC-Spiel sorgen sollte. Und die Vilsstädter hatten dann in der 50. Minute dann auch die große Möglichkeit zum Ausgleich, als Werner auf den mitgelaufenen Kai Hempel zurücklegte, der aber einen kleinen Tick zu spät kam und aus acht Metern den Ball über die Latte drosch (50.).
Amberg war in der Folgezeit gegen bei weitem nicht mehr so stark auftretende Gastgeber mehr als ebenbürtig. Von Burghausen war in der zweiten Hälfte bis zur 60. Minute nichts zu sehen, ehe Marcel Ebeling mit seinem Schuss aus 18 Metern an FCA-Torwart Götz scheiterte, der mit dem flachen Ball keine große Mühe hatte. Etwas besser machte es Ebeling sieben Minuten später, als er aus 16 Metern das Leder an die Unterkante der Latte hämmerte, das dann vor der Linie aufsprang – Glück für Amberg.
Für die Vorentscheidung sorgte schließlich SVW-Angreifer Marius Duhnke mit einer feinen Einzelleistung. In der 77. Minute tanzte er die gesamte FC-Abwehr aus und schlenzte aus spitzen Winkel aus fünf Metern ins lange Eck ab. Egal, ob der Ball abgefälscht war oder nicht, Ambergs Götz hatte auf alle Fälle keine Chance, war dann aber bei einem Querschläger vor dem heraneilenden Hama Tsoumou zur Stelle (80.).
Die Rost-Elf warf in der Endphase alles nach vorne. Doch mehr als ein Freistoß von Sven Seitz, der über die Latte strich (88.) sprang nicht heraus. Im Gegenteil: Bei einem Konter kassierte der FC durch Tsoumou (90.) sogar noch den dritten Gegentreffer – etwas zu viel des Guten.
Spielbericht eingestellt am 17.10.2015 12:17 Uhr