von sva01.de
Es bleibt dabei: München ist ein ganz schlechtes Pflaster für die Mannschaft von Slobodan Komljenovic. Vor 760 Zuschauern im Grünwalder Stadion konnte man an die bisherigen Auswärtsleistungen nie anknüpfen und räumte den bissigen Löwen das Feld. Ex-SVAler Florian Pieper, der von Beginn an mitwirkte, konnte sich den Luxus erlauben, sich auf dem Felsen zu sonnen und seinen Rudelgefährten das Beutemachen zu überlassen.
Bei der Viktoria hatte man im Vorfeld der Partie Hoffnungen auf ein Remis angemeldet. Vorsorglich war man schon am Freitag an die Isar gereist, um in punkto Ausgeruhtheit für Waffengleichheit zu sorgen. Alles war vergebens. Die 60 mitgereisten Viktoria-Fans sahen nur in der Anfangsphase eine „zutrauliche“ Viktoria, die – ganz Pfeifen im Walde – munter vorne mitmischen wollte. Einen ersten Konter der Löwen aus der 5. Minute konnte der SVA noch mit einer Chance durch einen Seitfallzieher von Daniele Toch beantworten (6.). Mit einem Kopfball von Karger und einer vertändelten Großchance durch Scheidl nahmen die Hausherren Witterung auf, um dann der Lieblingsbeute in der 18. Minute den ersten Prankenhieb zu verpassen. Richard Neudecker ließ im Strafraum zwei Gegner aussteigen und überwand Steigerwald mit einem noch abgefälschten Schuss. Die Viktoria versuchte verzweifelt, Zugriff auf das Spiel zu bekommen, doch einmal Blut geleckt wurden die Löwen immer stärker und lähmten mit dem Nackenbiss zum 2:0 durch Romuald Lacazette, der einen Freistoß per Kopf ins lange Eck verlängerte, die letzte Widerstandskraft der Weiß-Blauen. Vor dem durchaus möglichen letalen Biss rettete vorerst der Halbzeitpfiff.
Von Löwen „geschächtet“
In der 54. Minute ließ dann der Löwe Lucas Genkinger mit seinem Tor zum vorentscheidenden 3:0 die Halswirbel unserer ramponierten Diva krachen. „Aschaffenburg macht ganz den Eindruck, als ob es das hier gewesen ist“, wusste der Liveticker bereits in der 66. Minute zu vermelden. Oder um im Bild zu bleiben: Das tödlich verwundete Gnu wurde zum Ausbluten durch die sandige Arena geschleift. Kein Wunder, dass einige mitgereiste Fans „Blutleere“ bei dem Opfer bemängelten… Das 4:0 durch Nicholas Hembrecht in der 85. Minute war eigentlich schon nach der Mahlzeit und somit ein Fressen für die Geier.
Spätestens jetzt sollten am Schönbusch die Warnleuchten angehen. Nicht dass, sondern die Art und Weise, wie man gegen die Löwen verloren hat, beschwört Erinnerungen an überwunden geglaubte Zeiten herauf. Nach sieben Spieltagen ein Saisonsieg gegen die – wie sich im Nachhinein herausstellte – auch als Abstiegskandidat zu handelnden Schnüdel ist einfach zu wenig, um sich auf Dauer das Abstiegsgespenst vom Leibe zu halten. Den zwei Heimspielen in der nächsten Woche gegen die SpVgg. Greuther Fürth (Dienstag) und den TSV Buchbach (Samstag) – beide Teams haben aktuell weniger Pluspunkte, aber auch weniger Spiele als der SVA auf dem Konto – kommt da eine besondere Bedeutung zu. Diese vielleicht so schnell nicht wiederkehrende Möglichkeit eines Befreiungsschlags sollte die Viktoria unbedingt nutzen.
Spielbericht eingestellt am 26.08.2015 16:18 Uhr