von ssv-jahn.de
Der SSV Jahn hat sich in Ingolstadt in letzter Minute drei Punkte gesichert. In einem über weite Strecken umkämpften, aber ereignislosen Partie besorgte Daniel Schöpf mit einem Doppelpack in der Nachspielzeit nach einer hitzigen Schlussphase den zweiten Saisonsieg.
Jahntrainer Christian Brand bot bei der U23 des FC Ingolstadt 2004 dieselbe Elf wie schon beim 3:2 gegen Aschaffenburg auf, lediglich Ali Odabas musste für den wiedergenesenen Sebastian Nachreiner weichen. Die 1.200 Zuschauer in der Bezirkssportanlage Süd-Ost, darunter gut 400 Jahnfans, sahen eine recht zerfahre erste Halbzeit, beide Teams hatten ordentlich mit der Hitze zu kämpfen. Lange Zeit spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, war aber trotzdem sehr umkämpft. Die Hausherren konnten nach einem Konter das erste Mal gefährlich werden, Ihenacho zog aber klar drüber (9.). Den ersten aussagekräftigen Torschuss auf der Jahnseite hatte Uwe Hesse, hier musste 2004er-Keeper Bauer eingreifen (24.).
Nach der nötigen Trinkpause wurden die Rothosen nach und nach überlegener und fanden öfter den Weg in den gegnerischen Straraum, die Ingolstädter hatten oftmals Probleme, sich richtig zu befreien. Gefährlich wurde es meistens über links, eine richtig gute Chance lief aber über die rechte Seite, auf der Jann George antrieb. Seine Flanke verpasste Markus Ziereis nur um Milliemter (39.). Trotzdem sollte der verdiente Führungstreffer noch kurz vor dem Pausenpfiff fallen: Kolja Pusch gab eine der vielen Ecken auf den Fünfmeterraum, wo sich Ziereis diesmal durchsetzen und zum 0:1 einnicken konnte (45.).
Die Ingolstäder Reserve war ob des Nackenschlags nicht verunsichert, im Gegnteil. Sie kam motivierter aus den Kabinen und drängte auf den Ausgleich, was diesmal den SSV vor Probleme stellte, der aber lange Zeit noch dagegenhalten konnte. Es galt dennoch, sich aus der einen oder anderen brenzligen Situation zu befreien, wie in Minute 54: Marcel Hofrath konnte einen Oberbayerischen Angriff nur mit Hilfe eines Fouls stoppen, es gab den Freistoß von der rechten Strafraumkante. Erst im zweiten Versuch konnte die Jahn-Abwehr gemeinsam klären. Kurz darauf fiel dann doch der Ausgleich: Ein weiterer Angriff der Hausherren wurde schlecht geklärt, aus 16 Metern zog Ihenacho ab und ließ Philipp Pentke keine Chance (63.). Die Jahnelf wollte sich auf diese Weise nicht die Butter vom Ingolstädter Brot nehmen lassen und drückte wieder mehr aufs Gaspedal. Der eingewechselte André Luge ließ im Strafraum einen Ingolstädter stehen und zog aus spitzem Winkel ab und zwang Bauer zu einer Parade (79.). Die fällige Ecke brachte nichts ein. Jetzt wurde eine, den Temperaturen angemessen, heiße Schlussphase eingeleitet. Der Jahn war am Drücker, aber der FCI II blieb gefährlich und wagte immer mal wieder den Konter - die Partie stand jetzt auf Messers Schneide. Und es sollte Schlag auf Schlag gehen.
Nachdem die Hausherren durch Ihenacho, der einen Ausrutscher von Kurz ausnutzte, fast selbst in Führung gegangen wäre, aber Pentke mit einer Glanztat zur Stelle war (90.), hatte Ziereis den Siegtreffer auf dem Schlappen, donnerte eine Hofrath-Flanke freistehend aber nur über den Kasten (90. +1). Doch der Lucky Punch gelang dennoch, weil die Mannschaft auch in der zweiten Minute der Nachspielzeit nicht aufgab: Kevin Hoffmann behauptete gegen zwei Ingolstädter den Ball und bediente Daniel Schöpf, der sich einmal drehte und das Leder in die Maschen hämmerte - das 1:2! Der SSV Jahn wollte das Ergebnis nicht verwalten, nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" sollte der Sieg über die Zeit gebracht werden. Mit Erfolg: Uwe Hesse zog noch einmal den Turbo an und wurde in aussichtsreicher Schussposition von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Schöpf trocken zum 1:3 (90. +4), mit seinem Doppelpack besorgt der junge Österreicher den verdienten, vielleicht zu hohen Auswärtssieg beim FC Ingolstadt 2004 II.
Spielbericht eingestellt am 22.07.2015 22:46 Uhr