von VfR Garching
Im letzten Saisonspiel gegen den Tabellen- und Landkreis-Nachbarn SV Heimstetten vergibt die Regionalliga-Elf des VfR Garching gleich reihenweise Großchancen und versäumt es, sich mit einem Sieg den 15. Tabellenplatz zu sichern, der möglicherweise den direkten Verbleib in der Regionalliga bedeuten könnte.
Trainer Daniel Weber setzte am vergangenen Samstagnachmittag von Beginn an auf die gleiche Elf, die in Burghausen überzeugt und dem Drittliga-Absteiger einen Punkt abgeluchst hatte. Im Heimspiel gegen die extrem passiven Heimstettener freilich agierten die Schwarz-Weißen – mit den beiden nominellen Stürmern Stefan Prunitsch und Oliver Hauck – spürbar offensiver und in ihren Kombinationen auch deutlich gefälliger als noch vor Wochenfrist.
Während die Gäste aus dem Münchner Osten noch nach einer fußballerischen Linie suchten, kamen die Garchinger alleine in den ersten 15 Minuten zu drei klaren Chancen. Zwei Mal Prunitsch und einmal Dennis Niebauer scheiterten aber mehr an sich selbst als an der Gegenwehr des Tabellenfünfzehnten.
Die ganz in rot gekleideten Kicker des SVH nutzten eine ganze Reihe kleiner Nicklichkeiten als taktisches Mittel gegen die spielerisch klar besseren Hausherren und unterbrachen so immer wieder den Spielfluss des VfR. Schiedsrichter Emmer aus Passau sah geduldig zu und pfiff lediglich vereinzelt zum Freistoß.
Groß in Erscheinung tritt der Mann in Schwarz in der 33. Spielminute, als Georg Ball das Spielgerät erstmals im Heimstettener Kasten versenkt. Das Tor wird nicht gewertet, der Unparteiische glaubt ein Stürmerfoul oder ein Handspiel gesehen zu haben. Selbst die Medien widersprechen sich hier, das Ergebnis bleibt davon dennoch unberührt. Es bleibt beim torlosen Unentschieden.
Im nächsten Angriff die nächste Riesen-Möglichkeit für den VfR. Oliver Hauck wird steil geschickt, läuft alleine auf Igor Pinar zu, umkurvt den SVH-Goalie elegant und scheitert letztlich an Clemens Kubina, der das Leder in höchster Not von der Linie grätscht.
Und die Partie bleibt bis zur Halbzeit hektisch. Der VfR im Vorwärtsgang mit Chancen am laufenden Band, die Gäste mit wenig Interesse, Fußball zu spielen, dafür aggressiv im Defensiv-Zweikampf. Kurz vor dem Pausenpfiff kommt es sogar zu Rangeleien und Rudelbildung an der Mittellinie. Die 650 zahlenden Zuschauer können sich zu keiner Zeit über den Unterhaltungswert der Partie beschweren. Lediglich der überfällige Führungstreffer fehlt zu dieser Zeit noch.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs sofort wieder die Garchinger und der auffällige Stefan Prunitsch, der zunächst von der 16-Meter-Linie knapp verzieht und dann alleine auf Igor Pinar zuläuft. Ein Torerfolg bleibt ihm aber weiterhin verwehrt.
Dann aber erinnert sich der SV Heimstetten erstmals, dass man eigentlich angereist war, um Fußball zu spielen. In den 15 Minuten bis zur 65. Minute drehen die Roten auf und übernehmen die Kontrolle über das Spiel. Die erste Chance durch Duhnke nach 50 Minuten bringt noch nichts ein, ein Kopfball nach Eckstoß nur wenig später landet aber im Tor von Stefan Wachenheim. Die Garchinger schockiert.
Der fahrlässige Umgang mit hochkarätigem Chancen-Material hatte sich gerächt, und es dauert einige Zeit, bis die Truppe von Daniel Weber wieder auf die Beine kommt.
Mit der Hereinnahme von Dennis Vatany für Valentin Vochazer setzt Daniel Weber ein Zeichen für noch mehr Offensive. Mit offenem Visier rennen die Garchinger nun gegen den unglücklichen Rückstand an. Und daraus ergeben sich Gelegenheiten hüben wie drüben. In dieser Phase des Spiels zeigt sich, warum sich beide Mannschaften in den unteren Regionen der Tabelle wiederfinden. Aus besten Möglichkeiten entstehen keine Tore. Der VfR mit gefälligen Offensiv-Aktionen, aber ohne die nötige Präzision im Abschluss, Heimstetten mit weitgehend harmlosen Kontern gegen die aufgerückten Hausherren.
Erst in der 85. Minuten gelingt den Garchingern der mehr als überfällige Ausgleich. Stefan Prunitsch krönt sein letztes Ligaspiel für den VfR – er verlässt den Verein nach Saisonende – mit einem schönen Treffer nach Zuspiel von Georg Ball. Kurz zuvor bereits hatte der VfR das Leder per Fernschuss zum Ausgleich versenkt, aber der unsichere Referee erkannte das Tor nach längerer Diskussion mit seinem Linienrichter wegen Abseitsstellung nicht an. Eine diskussionswürdige Entscheidung.
Und so bleibt es letztlich beim Remis. Heimstetten nimmt einen sehr glücklichen Punkt aus Garching mit und beendet die Saison auf dem 15. Rang der Regionalliga Bayern. Je nach Ausgang der Zweitliga-Partien am Sonntag möglicherweise das direkte Ticket zum Klassenerhalt. Dem VfR blüht so gut wie sicher die Relegation, möglicherweise schon am kommenden Dienstag auswärts gegen Amberg oder Pipinsried.
Der VfR Garching bedankt sich herzlich für die großartige Unterstützung im Stadion. Wir halten Sie über die Entwicklung hinsichtlich der nächsten Partien auf dem Laufenden.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2015 11:17 Uhr