von Andreas Schales
Das 3:3 (2:2) Unentschieden des FC Memmingen in der Fußball-Regionalliga-Bayern gegen den FC Eintracht Bamberg ließ am Ende auf beiden Seiten nahezu alle Betrachtungsweisen zu: Sieg verschenkt, gerechtes Unentschieden oder auch Glück, nicht verloren zu haben. Irgendwie passte alles, die Trainer legten es jeweils auf ihre Weise aus.
Memmingen spielte zumindest höchst effektiv und nutzte die Möglichkeiten fast konsequent, was angesichts des Spielverlaufs nicht nur für Bambergs Trainer Roberto Pätzold überraschend kam: „Über 90 Minuten waren wir die spielstärkere Mannschaft und haben nicht mehr als drei Chancen zugelassen, die aber eingeschlagen haben“. Die beiden ersten nutzten die Hausherren eiskalt aus, als Dennis Hoffmann (9. Minute/oben im Bild)) aus 20 Metern einen leicht abgefälschten Aufsetzer in die Maschen setzte und Michael Geldhauser einen sehenswerten Spielzug aus der Drehung abschloss (21.). Die Gäste meldeten sich aber jeweils zurück und machten den Ausgleich. In der 20 Minute war es Nachverpflichtung Sandro Kaiser (zuvor SpVgg Unterhaching), der einen Lattenabpraller von Nicolas Görtler einköpfte. In der 39. Minute drückte Daniel Schäffler einen Querpass von Görtler zum 2:2 über die Linie.
„Mit diesem Ergebnis waren wir zur Pause gut bedient“, handelte FCM-Trainer Thomas Reinhardt mit seinem Kollegen in der zweiten Halbzeit. Die eingewechselten Ugur Kiral und Steffen Friedrich belebten die rechte Angriffsseite deutlich, die Probleme nach hinten in der jungen Abwehrreihe blieben. Mit Urlauber Branko Nikolic fehlte eine erfahrene, ordnende Hand. Als Andreas „Bobo“ Mayer Bambergs starkem Kapitän Benjamin Kauffmann den Ball abluchste und sein Solo mit der 3:2 Führung abschloss (52.) schien es planmäßig für den FC Memmingen zu laufen. Doch der entscheidende vierte Treffer konnte nicht gesetzt werden und die Eintracht steckte nicht auf. Daniel Schäffler machte schließlich in der Schlussphase den 3:3 Ausgleich.
Warum Bamberg den eigenen Ansprüchen „oben mitzuspielen“ nicht nur wegen einer Verletzungsmisere hinterherhinkt, wurde ganz am Anfang und ganz am Schluss deutlich. Görtler verpasste den mögliche 4:3 Siegtreffer (88.), was den ersten Saisonerfolg bedeutet hätte. Schon in der sechsten Minute hatte die Eintracht gleich drei (!) Riesenmöglichkeiten innerhalb weniger Sekunden auf dem Schlappen. „Wir haben uns total verausgabt, die Jungs haben sich wieder nicht belohnt“, verhehlte Pätzold seine Enttäuschung nicht. Der FCM ist zumindest zuhause (ein Sieg, vier Unentschieden) weiter ungeschlagen und bot den 715 Zuschauern mit steigendem Formbarometer wieder einen guten Unterhaltungswert.
Spielbericht eingestellt am 17.08.2014 10:48 Uhr