„Heute soll die bessere Mannschaft gewinnen“. Diese Abmachung hatten beide Trainer vor der Partie getroffen, wie Heimtrainer Hans Jürgen Heidenreich und Gästecoach Gerd Klaus auf der Pressekonferenz verlauten ließen. Bamberg wollte an den Sieg in Hof anknüpfen und mit dem zweiten Sieg nach der Winterpause einen Auftakt nach Maß hinlegen. Dafür war Schweinfurt laut dem 1. Vorsitzenden, Mathias Zeck, genau der richtige Gegner. Die Gäste aus Schweinfurt hatten sich für das Spiel im Fuchspark viel vorgenommen. Mit einer guten Leistung und drei Punkten aus Bamberg hätte man heute die große Möglichkeit gehabt, die Abstiegsregion der Regionalliga zu verlassen. Das Team aus Bamberg zeigte ab der ersten Spielminute, dass es sich viel vorgenommen hatte. In einer spannenden Partie ließen die Hausherren jedoch vor allem im zweiten Durchgang stark nach, sodass Schweinfurt im zweiten Durchgang die bessere Mannschaft war. Die Gäste hätten das Spiel mit einer etwas besseren Chancenverwertung am Ende sogar für sich entscheiden können. Dennoch konnte sich nach 90 Minuten das Team aus Bamberg über die wichtigen drei Punkte freuen.
Der ehemalige Bamberger Peter Heyer (li.) im Kopfballduell mit Nikolai Altwasser (re.).
Gerd Gätzschmann
Bamberg war sofort nach dem Anpfiff die bestimmende Mannschaft. Die Defensive stand gut geordnet und über die schnellen Offensivspieler versuchte man, möglichst früh in Führung zu gehen. Vor allem Lukas und Nicolas Görtler sorgten für viel Unruhe im Strafraum der Gäste. Das Team aus Schweinfurt stand zu Beginn der Partie etwas zu tief und rückte bei eigenem Ballbesitz nicht schnell genug heraus, weshalb es denn Ball nicht lange genug behaupten konnte, um selbst Chancen herauszuspielen. Bamberg hatte deutlich mehr Ballbesitz, konnte aber zumeist den entscheidenden letzten Pass in der Offensive nicht an den Mann bringen. So war symptomatisch für die ersten 30 Minuten, dass die besten Chancen der Bamberger aus Standardsituationen entstanden. Zwei Mal hatte dabei Nicolas Görtler gute Möglichkeiten, konnte den Ball aber nicht platziert genug auf das Tor der Gäste bringen, sodass Schweinfurts Schlussmann Christopher Pfeiffer wenige Schwierigkeiten mit der Abwehr der Bälle hatte. Schweinfurt wurde im Verlauf der ersten Hälfte besser, hatte aber immer noch zu viele leichte Ballverluste, weshalb wenig Spielfluss aufkam. Da auch die Bamberger sich nach starker Anfangsphase von den Ungenauigkeiten anstecken ließen, flachte das Niveau der Begegnung merklich ab. Die Gäste hatten hin und wieder zwar auch gute Kontermöglichkeiten, spielten diese aber nicht konsequent zu Ende. Kaum ein Ball kam auf das Tor der Hausherren. Der stark spielende Lukas Görtler hatte die ein oder andere gute Gelegenheit, nachdem er mehrere Spieler der Gäste aussteigen ließ, scheiterte dann aber zumeist daran, dass er sich zu spät vom Ball trennen konnte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurde Schweinfurt dann auf einmal deutlich gefährlicher. Nach Unordnung in der Bamberger Hintermannschaft tauchte auf einmal der wendige Gästestürmer Peter Heyer alleine vor Allers Tor auf. Zum Glück für die Gastgeber war Heyer aber aus dem Abseits gestartet, sodass der Angriff vom Schiedsrichter zurückgepfiffen wurde. Nur wenige Minuten später hatten die Gäste dann in der 42. Minute die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs. Nach einer schönen Flanke von der rechten Seite stand Peter Heyer goldrichtig und verwertete den Ball mit dem Kopf. Der von Bambergs Mario Aller glänzend parierte Ball fiel Schweinfurts Offensivmann Max Schebak direkt vor die Füße. Schebak scheiterte jedoch mit seinem Schuss an Aller. Nach dieser riesen Gelegenheit für die Gäste ging es mit einem torlosen Remis in die Pause, obwohl die Hausherren über weite Strecken der ersten Hälfte die bessere Mannschaft gewesen waren.
Max Schebak (li.) kommt gegen Nikolai Altwasser (re.) einen Schritt zu spät. Der Bamberger kann den Ball nach vorne spielen.
Gerd Gätzschmann
Die Halbzeitansprache von Gästetrainer Gerd Klaus schien Wirkung gezeigt zu haben, denn die Schweinfurter zeigten direkt nach Wiederanpfiff alles, was sie zu Beginn der ersten Hälfte hatten vermissen lassen. Sie waren stark in den Zweikämpfen, spielten gefällig zusammen und standen deutlich weiter vorne als zuvor. Der Gästetrainer hatte zur Halbzeit gleich zwei Mal gewechselt und das System leicht umgestellt. Neben Peter Heyer war nun der eingewechselte Tom Jäckel zweiter echter Stürmer. Im ersten Durchgang waren bei eigenem Ballbesitz noch abwechselnd Michael Kraus und Philip Kleinhenz mit in die Spitze gestoßen. Es war noch keine volle Minute gespielt, da hatte Kleinhenz, der nun auf dem rechten Flügel spielte, auch schon die erste Möglichkeit für die Gäste. Nur fünf Minuten später dann die nächste große Gelegenheit für Schweinfurt. Nach einer Flanke von Peter Heyer kam der eingewechselte Simon Häcker im Bamberger Strafraum frei zum Abschluss. Wiederum rettete Mario Aller seinem Team mit einer tollen Parade das Unentschieden. Die Bamberger schienen von dem forschen Auftreten der Gäste nach Wiederanpfiff sichtlich geschockt. Nur wenig lief zusammen und das Team wirkte im Vergleich zu den ersten 30 Minuten der Partie wie ausgewechselt. Nach einem schweren Fehler in der Schweinfurter Hintermannschaft, als Außenverteidiger Daniel Mache im Aufbauspiel dem Bamberger Christian Beetz den Ball in die Füße spielte, kam Bamberg dann zur ersten guten Gelegenheit im zweiten Durchgang. Diese vergab allerdings Nicolas Görtler, der sich zu viel Zeit ließ und so den Ball an seinen Gegenspieler verlor. Nach den ersten teilnahmslosen Minuten des zweiten Durchgangs fing sich Bamberg nun wieder etwas und hatte auch die ein oder andere Möglichkeit. In der 70. Minute dann der Paukenschlag. Nach einem Pass von Bambergs Markus Fischer fasste sich Nicolas Görtler ein Herz und versenkte den Ball aus halbrechter Position mit einem sehenswerten Schuss im Tor der Gäste. Bamberg ging in Führung, obwohl Schweinfurt eigentlich die deutlich besseren Chancen gehabt hatte. Doch das Team aus Schweinfurt steckte keineswegs auf, sondern zeigte nun eine gute kämpferische Leistung und versuchte alles, um die Partie noch zu drehen. Nur zwei Minuten nach der Bamberger Führung hätten die Gäste um ein Haar ausgleichen können. Zunächst setzte Tom Jäckel einen satten Schuss an den Pfosten. Den Nachschuss von Simon Häcker konnte wiederum Mario Aller mit einer überragenden Parade wegfausten. Schweinfurt warf in der Schlussphase nun alles nach vorne und hatte auch noch mehrere Tormöglichkeiten. Die Bamberger versuchten durch Konter die sich bietenden Räume zu nutzen und kamen auch zu der ein oder anderen Chance. Durch die Einwechslung von Florian Wenninger agierte Bamberg in den letzten zehn Minuten noch defensiver und versuchte alles, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen. In der 87. Minute hatte dann wiederum Nicolas Görtler die endgültige Entscheidung auf dem Fuß. Nach einem weiten, genau getimten Ball war er alleine auf dem Weg in Richtung Tor der Gäste, scheiterte aber an Christoph Pfeiffer. So musste Bamberg bis zum Schluss weiter zittern. Kurz vor Schluss hatte dann Schweinfurts Michael Kraus die letzte Möglichkeit der Partie. Seinen Fernschuss konnte Mario Aller allerdings festhalten. Dann war Schluss und die Hausherren konnten sich über wichtige drei Punkte freuen.
Das Team aus Bamberg konnte sich für den Sieg heute vor allem bei ihrem Schlussmann Mario Aller bedanken. Nach einer guten Anfangsphase ließen die Gastgeber stark nach, sodass die Begegnung auch anders hätte ausgehen können. Die Gäste aus Schweinfurt zeigten, vor allem im zweiten Durchgang, eine gute Leistung, hätten ihre Chancen aber besser nutzen müssen. Durch den Sieg konnte Bamberg sich deutlich vom unteren Tabellendrittel absetzen. Schweinfurt hat eine gute Chance verpasst, um wichtige Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Das Team kann aus der guten zweiten Halbzeit dennoch Hoffnung für die nächsten Partien ziehen.
Spielbericht eingestellt am 22.03.2014 19:37 Uhr