Während in der Schlussphase Dardan Gashi nur noch humpeln konnte und sich wohl einen Bänderriss zugezogen hat, erwischte es Sebastian Escherich noch weitaus schwerer. In der Schlussphase blieb er nach einem Angriff der Hausherren liegen, der Schweinfurter Marco Janz erwischte ihn nach dem Duell unglücklich am Boden. Der bereits verwarnte Schnüdel sah dafür die Ampelkarte. Escherich blieb liegen, musste lange auf dem Platz und dann neben der Tribüne behandelt werden, wohin er nur mittels Trage kam. Danach ging´s per Sanitäter ins Krankenhaus. Erste Diagnose: Schien- und Wadenbeinbruch.
Schweinfurts Max Schebak gegen Schaldings Franz Philipp Zacher und Keeper Werner Resch.
Michael Horling
Überhaupt dauerte die Partie 101 Minuten, weil sie zwischenzeitlich unterbrochen werden musste, weil im Schweinfurter Fanblock eine Rauchbombe gezündet wurde. "Der Puff bezahlt die Straf´", spaßte einer der Anhänger angesichts der Schlagzeilen unter der Woche, wonach eine Luxus-Sauna und ein Escort-Service zu den Schweinfurter Sponsoren gehören. Natürlich macht es wenig Spaß, wenn Rauch im Block für eine Pause sorgt. Die anwesenden Verbandsfunktionäre, die in der Halbzeit Bälle verteilten an Vereine, übertrieben es aber anscheinend mit ihrer Panikmache. Wäre das Münchner Reservenderby unter der Woche zwischen 1860 und den Bayern für jedes bengalische Feuer unterbrochen worden, das Spiel im Grünwalder Stadion würde wohl jetzt noch laufen.
Das Spiel, achja, genau: Tore fielen keine, und das störte in erster Linie die weiter drei Punkte hinter Schalding-Heining liegenden Schweinfurter, die nur deshalb auf keinen direkten Abstiegsrang zurückfielen, weil Heimstetten zuhause gegen Seligenporten verlor. "Wir haben teilweise sensationell gespielt, hatten Riesenchancen. Das einzige, was nicht passt, ist das Ergebnis", lobte Gerd Klaus bewusst seine Mannschaft für zumindest tollen Einsatz und den Versuch bis zum Ende, den Dreier zu holen.
Schaldings Franz Philipp Zacher gegen den Schweinfurter Max Schebak.
Michael Horling
Wie Papageien liefen beide Teams auf: Schweinfurt in einem seltsam hellen Grün, Schalding in Orange. Spielerisch wie die Niederlande agierten die Gäste aber deshalb nicht. Und sie hatten Glück, dass es nicht schon nach 60 Sekunden 1:0 stand: Simon Häcker passte auf Max Schebak, Schweinfurts junger Stürmer aber scheiterte im Alleingang frei vor und an Keeper Werner Resch. Die Hausherren blieben engagiert und am Drücker. Spätestens zur Pause hätte das 1:0 fallen müssten. Tom Jäckel zog aus der Drehung und in Bedrängis ab, die Gäste klärten so gerade noch zur Ecke, ehe Kapitän Florian Hetzel aus dem Hintergrund und per Seitfallzieher das Leder beinahe im Gehäuse untergebracht hätte.
Schweinfurts Spielführer und Innenverteidiger konnte sich zunehmend in den Angriff einschalten. Denn Schalding-Heining hatte kaum Aktionen nach vorne. Die Hand voll "Edelfans" auf der Tribüne feuerten zwar unermüdlich an. "Mach´ die Scheiß-DDR-Hupe aus!", empörte sich dabei ein FC-Anhänger über die Laute der Tröte. Die kam zum Einsatz, als Albert Krenn nach 63 Minuten Keeper Matthias Gumbrecht prüfte und als Florian Stecher in der 76. nach einer Flanke nicht hoch genug zum Kopfball steigen konnte. Das war´s auch schon aus Sicht der Gäste.
In der Schlussphase bekam Schweinfurt wieder deutlich Oberwasser. Der eingewechselte Phlipp Kleinhenz und Steffen Krautschneider sorgten für mächtig Wirbel. Doch kurz vor dem Ende sollte auch die letzte heiße Szene keinen Erfolg bringen: Kleinhenz flankte, Peter Heyer kam mit dem Kopf nicht an den Ball, und Tom Jäckel scheiterte frei vor Keeper Resch.
"Schalding-Heining hat das 0:0 leidenschaftlich verteidigt", rechtfertigte Schweinfurts Trainer das Remis. "Natürlich sind die Zuschauer unzufrieden und haben auch wir uns das anders vorgestellt. Aber Schalding ist genauso Aufsteiger wie wir, hat seine 22 Punkte nicht geklaut, sondern erkämpft. Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir wollten", so Gerd Klaus. "aber man muss immer Respekt haben vor dem Gegner und auch mal nicht enttäuscht sein, wenn man nicht 5:0 gewinnt."
FC 05-Vorstand Markus Wolf sah´s so: "Die Murmel muss halt auch mal rein!" Die nächste Gelegenheit besteht schon am Freitagabend an selber Stelle gegen den 1. FC Nürnberg 2. Danach geht´s für die Schnüdel in Fürth und gegen Ingolstadt nochmals jeweils gegen Reservemannschaften. Ein Überwintern auf einem Abstiegsplatz droht. Zumindest aber ein Platz hinter Schalding-Heining. "Dann aber", weiß Gerd Klaus, "kommen im Jahr 2014 noch die Konkurrenten aus Rain, Heimstetten, Aschaffenburg oder Hof zu uns."
Spielbericht eingestellt am 09.11.2013 18:51 Uhr