von Andreas Schales
Der Einstand des neuen Trainerduos beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen ist geglückt. Unter der erstmaligen Regie von Robert Manz und Thomas Reinhardt wurde mit einem 2:0 (2:0- Erfolg über die SpVgg Bayern Hof die Serie nach sieben sieglosen Spielen beendet.
Dabei musste gezittert werden. Weniger über das Ergebnis, denn der Gegner wurde über fast die gesamte Spielzeit klar beherrscht. Vielmehr stand lange auf der Kippe, ob überhaupt gespielt werden kann. Eine Stunde lang schwitzten die Techniker nach einem Flutlichtausfall in den Stadion-Katakomben. Mit 27 Minuten Verspätung wurde aber doch angepfiffen. Fast alle Scheinwerfer der 400-Lux starken Anlage konnten wieder zum Strahlen gebracht werden.
Abgesehen von einer verkrampften Startphase leuchtete Memmingen auch sportlich, erspielte sich ein Chancenplus und nach dem Führungstreffer kehrte auch die Sicherheit zurück. Nach einer halben Stunde versemmelte Sebastian Bonfert zunächst aussichtsreich, bekam postwendend aber eine zweite Gelegenheit und erneut den Ball von Matthias Jocham. Kurz vor der Pause machte es Jocham dann selbst, nachdem er mit Ümüt Sönmez nach einem Steilpass von Branko Nikolic auf und davon gegangen war (42.). Für Hofs Trainer Daniel Felgenhauer roch es stark nach Abseits, er räumte aber auch ein, dass seine Mannschaft schon nach dem 0:1 „nicht mehr durchschlagskräftig war“.
Probleme machten die Gäste den Hausherren vor allem über ihre linke Angriffsseite, für die Marc Hänschke in der FCM-Verteidigung zuständig war. Er kassierte schon früh die Gelbe Karte, Manz/Reinhardt reagierten und ließen den 20-jährigen zur Pause in die Kabine. Steffen Friedrich trieb dann mit das Spiel von hinten heraus an, hielt einige Mal mit Wucht, aber zu ungenau auf den gegnerischen Kasten drauf. Hof kreuzte im Prinzip nicht mehr gefährlich vor Torhüter Martin Gruber auf. Jannik Froschauer versuchte es auf der anderen Seite noch artistisch mit einem Hinterkopfball (65.) und durfte sich hinterher ein Sonderlob von Reinhardt abholen: „Er hat heute sicher eines seiner besten Spiele für uns gemacht, auch wenn er nicht selbst getroffen hat“. Eine Bestnote hat sich einmal mehr auch Ümüt Sönmez verdient.
Die einzige Umstellung, Branko Nikolic ins Mittelfeld zu beordern, bewährte sich. Nicht nur, weil er das 2:0 einleitete, Ruhepol war sondern auch „ballsicher und immer anspielbereit agierte““ wie Manz analysierte. „Und wir haben zu Null gespielt“ freute sich Reinhardt, als sich die anderen FCM-Hauptverantwortlichen wie Vereinschef Buchmann und der sportliche Leiter Wassermann schon die vorherige Anspannung hinuntergespült hatten.
Der zurückgetretene Esad Kahric war auch unter den rund 800 Zuschauern in der Arena, wünschte in der Kabine seinen ehemaligen Spielern viel Glück und hielt auf der Tribüne die Daumen. Seine Mannschaft drückte es im Aufwärmtraining im Halbdunkel mit eigens angefertigten T-Shirts mit der Aufschrift „Danke Esad“ auf ihre Weise aus. Das neue Trainergespann hatte mit dieser Aktion „überhaupt kein Problem“ und blickten bereits auf das BFV-Toto-Pokalspiel am Mittwoch gegen den Drittligisten SpVgg Unterhaching (18.30 Uhr).
Spielbericht eingestellt am 05.10.2013 19:57 Uhr