von Viktoria Aschaffenburg
Tief im Süden der Republik wollte die mainfränkische Diva am 15. Spieltag der Regionalliga Bayern noch ein paar wärmende Altweibersommer-Sonnenstrahlen erhaschen. Der gastgebende TSV 1860 Rosenheim hatte zuvor mit einer Heimspiel-Negativserie für ein stabiles Hoch für Gastmannschaften im Jahnstadion gesorgt. Allein das Spiel der Weiß-Blauen war an diesem Tag mit einem zu hohen Lichtschutzfaktor versehen, um auch in den Genuss der in dieser Saison im Jahnstadion vorherrschenden positiven Drei-Punkte-UV-B-Strahlung zu kommen.
In den ersten Minuten wollten sich die Komljenovic-Schützlinge zunächst einmal Zurückhaltung auferlegen. Von den Gastgebern war allerdings eine Abtastphase gar nicht vorgesehen, vielmehr sollte die SVA-Defensive gleich im Brennpunkt des Geschehens stehen. Rückkehrer und Lichtgestalt Heller (die zweite mit „sprechendem Namen“ nach Vitalij Lux) bediente in der sechsten Minute 1860-Stürmer Majdancevic, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Fünf Minuten später konnte Stefan Steigerwald einen Schuss des Serben aus zehn Metern glänzend parieren, den Nachschuss setzte wiederum Florian Heller aus kürzester Distanz knapp drüber. In der 15. Minute der altbekannte Paso Doble: Ecke Heller und Majdancevic köpfte an den Pfosten. Nachdem Letzterer in der 21. Minute Stefan Steigerwald schon ausgespielt hatte und gerade noch abgelaufen werden konnte, war es kurze Zeit später dann soweit: Benjamin Birner und Mario Staudigl gesellten sich zu dem Duo infernale: Nach Ecke Birner traf Staudigl per Kopf. Zum Glück für den SVA ließen die Oberbayern weitere hochkarätige Chancen ungenutzt, so dass es mit einem aufholbaren 0:1-Rückstand in die Kabinen ging. Die Viktoria, die über die komplette Zeit in der Defensive gebunden war, verströmte nur einmal einen Hauch von Torgefahr: Kurz vor dem Halbzeitpfiff prüfte Gökhan Öztas Rosenheims Torwart Robert Meyer mit einem Schlenzer aus 15 Metern.
In der Halbzeitpause wahrscheinlich wegen ihrer nachlässigen Chancenverwertung ins Gebet genommen, drängten die Roten fortan vehement auf die Vorentscheidung, die gefallen zu sein schien, als Majdancevic bei einer im Strafraum des SVA aufsetzenden Flanke das beste Timing bewies und das Leder aus sechs Metern zum 2:0 einnickte. Die Viktoria konnte die Partie nun ausgeglichener gestalten, ohne zwingend zu sein. Von daher kam der Anschlusstreffer durch Yuki Nakagawa in der 62. Minute einigermaßen überraschend. Der Japaner drückte eine Hereingabe von links aus kürzester Distanz über die Linie. Auf energische Proteste der Gastgeber wegen angeblichen Handspiels ging der Referee nicht ein. Die Elf um Kapitän Daniel Cheron witterte ihre Chance und legte noch einen Zahn zu, lief aber dabei freilich Gefahr, den Gastgebern ins offene Messer zu laufen. Zwei sehr gute Gelegenheiten ließ Einsiedler aus (79., 87.), die dritte nach einem individuellen Fehler nutzte er in der Nachspielzeit zur endgültigen Entscheidung. In Anbetracht der höheren Spielanteile, sowie der zahlreichen (zum Teil sträflich) liegengelassenen Chancen der Hausherren, ein hochverdienter 3:1-Sieg, der ohne einen Stefan Steigerwald im Tor auch höher hätte ausfallen können. Der Viktoria konnte man dagegen erneut eine hohe Effizienz in der Ausnutzung ihrer Torchancen bescheinigen. Aus Sicht des SVA fiel die Körperertüchtigung im Jahnstadion einmal mehr unbefriedigend aus. Vielleicht hat nächstes Mal jemand ein Einsehen und schreibt der ungelenken Diva eine Entschuldigung für den Sportunterricht am anderen Ende der Welt.
Spielbericht eingestellt am 18.10.2013 11:05 Uhr