Vor knapp drei Jahren trennten die beiden Vereine noch gefühlte Welten, weil Bruck lange Jahre in der Bayernliga und die Pumas in der Kreisliga aktiv waren. Mittlerweile hat sich die Ausgangssituation allerdings gedreht. Schließlich ist Herzogenaurach dvorne ind er Tabelle mit dabei und hätte mit einem Sieg den Platz an der Sonne auch vom FSV Stadeln zurückerobert. “Wir wollen natürlich gewinnen”, freute sich Trainer Jakob Karches vor der Partie auf das Duell mit den Bruckern und hatte dabei auch schon das kommende Wochenende im Blick. Denn da gastiert der FCH in Stadeln und wollte dorthin natürlich als Tabellenführer reisen. Die Gäste mussten zuletzt wieder eine bittere Niederlage gegen Selb einstecken. “Der Gegner hatte gefühlt eine Chace und macht fünf Tore”, berichtet Trainer Thomas Roka. Mit eigenen Fehlern ermöglichte des FSV den Selbern aber die vielen Gegentreffer und Bruck stand erneut ohne zählbares da. “Ich glaube, dass wir jetzt so langsam alle Fehler gemacht haben, die man so machen kann”, schmunzelte der Übungsleiter vor der Partie. “Jede Serie geht mal zu Ende, warum sollten wir es nicht schaffen gegen Herzogenaurach zu gewinnen.” Während die Hausherren auf Spielertrainer Karches wegen einer Verletzung verzichten mussten und Christopher Fichtel sowie Ian Heller aus privaten Gründen fehlten, war in Bruck Kapitän Hayri Özdemir urlaubsbedingt nicht dabei. Damit fehlte Thomas Roka der Defensivanker seiner Mannschaft.
Sander Schulze versucht Philipp Nierlich mit dem langen Bein vom Ball zu trennen.
Sebastian Baumann
Die gesamte erste Hälfte konnte man nicht ausmachen, welche der beiden Mannschaften das Spitzenteam und welche der Abstiegskandidat ist. Beide Teams neutralisierten sich von Beginn an und spielten vor allem im letzten Drittel oft den falschen Ball. Kein Wunder, dass es in der ersten Hälfte nur eine Chance gab, die Eric Stübing nach einer schönen Flanke von Michael Thomann per Kopf ausnutzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt waren aber schon 31. Minuten gespielt, in denen die beiden Mannschaften den Zuschauern fussballerische Magerkost boten. Kurz danach hatten die Hausherren Glück, dass Willi Rahe nach einem Konter gerade noch dem einschussbereiten Hakim Graine den Ball von Fuß spitzeln konnte. Fünf Minuten vor dem Ende der erste Hälfte kombinierten die Hausherren endlich einmal konsequent durch. Stübing flankte am Ende auf den Kopf von Spielmann, der den Ball ins Eck köpfte. Doch Keeper Iosifidis brachte noch irgendwie die Hand an den Ball und lenkte das Spielgerät an die Latte. Den Abpraller konnte Bruck dann aus der Gefahrenzone schlagen.
Marco Amling (re.) geht an Jonas Händel vorbei,
Sebastian Baumann
Mit der ersten Chance der zweiten Hälfte trafen erneut die Hausherren. Dieses Mal war es ein Thomann-Standard aus halblinker Position, der in der Mitte Marco Amling fand. Der Sechser der Pumas köpfte zum 2:0 in die Maschen. Zwei Minuten danach rauschte eine Herzogenauracher Ecke an Freund und Feind vorbei, doch keiner der eingelaufenen Spieler kam ans Spielgerät. Deutlich knapper wurde es in der 65. Minute als Kevin Rockwell nach einem Freistoß den Ball auf die Latte setzte. Zwischen diesen Szenen hatte auch der Gast die erste richtige Chance im Spiel. Hakim Graine konnte eine Flanke schön in der Luft annehmen, setzte seinen Schuss aber deutlich über die Latte. Danach wechselten beide Mannschaften munter durch - und hatten schöne Chancen. Erst war es Eric Stübing, der mit einem traumhaften Diagonalball genau Kevin Rockwell fand. Der Mittelstürmer lupfte den Ball über den Keeper, aber auch einen Meter am Tor vorbei. Die vergebene Chance hätte sich fast gerächt, denn praktisch im Gegenzug köpfte Felix Lengenfelder den Ball nach einer Flanke an den Querbalken. Danach hatten die Pumas zweimal Glück. Erst spielte Keeper Lösch einem Brucker den Ball in den Fuß, machte seinen Fehler wieder gut, indem er den Versuch von Felix Lengenfelder an den linken Pfosten klärte. Bei der anschließenden Ecke traf ein Brucker mit einem wuchtigen Kopfball wieder nur Alu. Im dritten Versuch klappte es dann aber mit dem Treffer der Gäste. Dittrich bediente fein Dimitrios Fotiadis, der mit einem überlegten Schuss ins linke untere Eck traf. Jetzt wackelte der Tabellenführer bedenklich und hatte Glück, dass der Brucker Torschütze in der Nachspielzeit nach einem Konter einen Tick zu lange zögerte und abgegrätscht werden konnte.
Philipp Nierlich (li.) im Kampf um den Ball mit Dimitrios Fotiadis.
Sebastian Baumann
Vor den Augen von Stadelns Trainer Manfred Dedaj spielten die Pumas nicht wirklich glanzvoll und ließen sich fast noch den Sieg aus der Hand nehmen. Im Spitzenspiel am kommenden Wochenende muss sich der FCH deutlich steigern, um die Tabellenführung zu behalten. Die Gäste verkauften sich vor allem in der zweiten Hälfte teuer und hatten viel Pech - passend zum Tabellenstand. Während die Pumas aus ihren Möglichkeiten zwei Tore machten, traf der FSV dreimal Aluminium. Das war der größte Unterschied in dem engen Spiel. Allerdings kam es zu den Chancen nur noch, weil Herzogenaurach vorher den Sack nicht zumachte.
Spielbericht eingestellt am 12.09.2021 17:34 Uhr