Am Sonntagvormittag trafen auf der Hut zwei Mannschaften aufeinander, die erfolgreich in die Saison gestartet waren. Doch während Röslau zuletzt beim 2:1 in Vach einen weiteren Dreier sammeln konnte und weiter in der Erfolgsspur ist, hat sich die Situation beim Aufsteiger inzwischen eingetrübt. Nicht nur, dass die Mannschaft seit vier Spieltagen ohne Sieg ist. Dazu fällt der Kopf der Münchberger, Dennis Pajonk, nach Kreuzbandriss für unbestimmte Zeit aus und auch Matteo Kolb, Michael Söllner oder Pascal Spindler konnten verletzungsbedingt nicht mitwirken. Dazu ist auch noch Routinier Harald Fleischer – ebenso wie auf der anderen Seite Lorenz Röthlingshofer – nach Platzverweis gesperrt. Trotzdem konnten die Landesligisten genügend Qualität auf den Platz bringen, so dass die Trainer ein enges Match erwarteten, in dem Kleinigkeiten entscheiden würden. So zumindest die Einschätzung vor der Begegnung. Ohne Zweifel nahm Röslau dabei durch den Heimvorteil und die zuletzt besseren Ergebnisse die Favoritenrolle ein.
Torwart Mario Möschwitzer verschafft sich Respekt.
Hans Wunder
Vor 310 Zuschauern in Röslau legten die Rivalen munter los. Lucas Köhler wurde nach wenigen Minuten in Schussposition gebracht, ging aber ins Dribbling und verlor die Kugel. Im weiteren Verlauf passierte vor den Toren zunächst wenig. Beide Mannschaften bekämpften sich im Mittelfeld, kamen aber nicht durch. Nach einer halben Stunde ging es aber Schlag aif Schlag. Nach einer Ecke wurde die Kugel zu kurz abgewehrt, Julian Ponader stand zwischen Elfmeterpunkt und Strafraumlinie völlig frei und versenkte das Leder unter die Latte zum 1:0 (26.). Die Eintracht-Abwehr, die bis zu diesem Zeitpunkt fast nichts zugelassen hatte, kam jetzt mächtig ins Wanken. Tobias Benker nach Rückpass (28.), Kaan Gezer nach Freistoß (29.) und Anthony Hofweller, der völlig frei vor Torwart Möschwitzer (34.) auftauchte, hätten leicht erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Die Strafe für die fahrlässige Chancenverwertung folgte auf den Fuß. Als Sebastian Strößner durchsteckte, stand Thorsten Lang völlig frei und jagte das Spielgerät zum 1:1 (37.) ins lange Eck. "Wir haben den Gegner wieder ins Spiel gebracht", klagte Vorwärts-Trainer Andreas Lang. Zwar tankte sich Julian Ponader anschließend noch einmal durch den Gästestrafraum und anschließend krachte der Pfosten. Doch auch Münchberg war wieder im Geschäft und Keeper Blechschmidt musste sich mächtig strecken, um den Aufsetzer von Timo Frank (45.) zu entschärfen.
Es brennt: Julian Ponader (li.) lässt Julian Ott einfach stehen.
Hans Wunder
Die Röslauer kamen nach dem unbefriedigenden Halbzeitergebnis mit jeder Menge frischer Energie aus der Kabine. Allerdings fehlte weiter das Vollstreckerglück oder die nötige Konzentration, je nach Betrachtungsweise. Patrick Lima setzte den Freistoß deutlich drüber, Kaan Gezer wagte einen Hechkopfball, der neben dem Kasten landete und Sebastian Knoblauch scheiterte am Eintracht-Torwart Mario Möschwitzer, der rechtzeitig aus seinem Tor geeilt und den Winkel verkürzt hatte. Freilich schafften die Gäste jetzt keine Entlastung mehr, wurden regelrecht eingeschnürt und so schien ein weiterer, einheimischer Treffer nur eine Frage der Zeit zu sein. Mitte der zweiten Hälfte erlöste Kaan Gezer dann die Vorwärts-Anhänger. Dabei bewies Trainer Andreas Lang mit der Einwechslung von Dominik Kubinec ein glückliches Händchen, denn der Tscheche befreite sich technisch stark aus einer schwierigen Situation und als Mustafa Onarici den mittig postierten Kaan Gezer bediente, musste der nur noch in verwaisten Kasten zum 2:1 (67.) einschieben. Danach wurde Münchberg etwas offensiver, bewies aber wenig Durchschlagskraft. Lucas Köhler probierte es noch einmal, nachdem Julian Rietsch mit seinem Aufsetzer vorher knapp verfehlt hatte. Aber die Vorwärts-Abwehr hatte den Torjager gut in Griff und entschärfte den Schuss von der linken Seite.
Julian Rietsch (re.) verpasst nur knapp.
Hans Wunder
Eintracht-Trainer Markus Bächer hat schon vor der Partie darauf hingewiesen, dass die Zeichen nach unten zeigen. Die personellen Probleme will er dabei als alleinige Erklärung nicht gelten lassen und möchte mit seiner Mannschaft gegen Vach unbedingt punkten, um Platz 4 nicht aus den Augen zu verlieren, der den sicheren Klassenerhalt bedeuten würde. Dort hat inzwischen Röslau Platz genommen und wenn die Lang-Schützlinge am Freitag beim angeschlagenen TSV Neudrossenfeld nachlegen, könnten sie eine geschmeidige Saison vor sich haben.
Spielbericht eingestellt am 12.09.2021 21:14 Uhr