von Werner Helmschrott
Als im Mannheimer Carl-Benz-Stadion der Schlußpfiff ertönte, da brandete Jubel ohne Grenzen auf. Der SV Waldhof hatte sich, bei gleichzeitiger Niederlage der Offenbacher Kickers beim SSV Reutlingen, durch den 2:1- (2:0)-Erfolg über den SC Weismain die Tabellenführung der Regionalliga Süd erkämpft. 5000 Fans feierten ihren SVW frenetisch. "Wir konnten in den ersten 45 Minuten nur reagieren, nicht agieren", kommentierte der Trainer des SC Weismain, Kurt Geinzer, die Vorstellung des SV Waldhof. Er traf dabei den Nagel auf den Kopf, denn das, was die Blau-Schwarzen vor Seitenwechsel boten, das war bemerkenswert. Sehr ruhig, überlegt und mit viel Druck wurden die Aktionen angelegt. Sicherlich trug die frühe Führung dazu bei. Ratkowskis Flanke fand Kirsten (3. Min.) und es hieß 1:0. Der siebte Saisontreffer des "Heimkehrers", der im übrigen im Verlauf der 90 Minuten zu Waldhofs Aktivposten gehörte. Nach der ersten Ecke der Blau-Schwarzen stand es 2:0. Mallam (27. Min.) "stocherte" die Kugel über die Linie, nachdem zuvor Kirsten und Pasieka, der mit einem Bänderanriß im rechten Knöchel spielte, an Weismains Schlußmann Lovasik gescheitert waren. Die Leistung der ersten 45 Minuten wäre gekrönt worden, wenn Mallams (31. Min.) Schlenzer ins Gehäuse wäre. Aber der Weismainer Torhüter Lovisak, übrigens herausragender Spieler seiner Mannschaft, erwies sich als Retter in höchster Not. "Das 3:0 hätte uns gut getan, wir hätten ruhiger in die zweite Hälfte gehen können", stellte Uwe Rapolder am Ende fest. Er mußte mit ansehen, wie sich Pasieka (58. Min.) unnötigerweise die gelb-rote Karte einhandelte. Das war eine Signalwirkung für den SC Weismain. In Überzahl wollte er das Blatt noch wenden - daß es nicht gelang, lag zum einen an einer ordentlichen Abwehrleistung des SV Waldhof, aber auch daran, daß Licht (67. Min.) freistehend aus zwölf Metern über das Waldhof-Tor schoß. Santos (81. Min.) hatte dann auf der Gegenseite eine Chance, die ebenso nichts einbrachte wie der Freistoß von Licht (82. Min.), der über das Tor ging. Erst in der Schlußminute gelang dem SC Weismain der Anschlußtreffer, als Kröner einen Freistoß von Deissenberger per Kopf ins Mannheimer Tor beförderte. So gesehen, war dann der Schlußpfiff wie eine Erlösung. Die faire Partie litt unter der schwachen Leistung von Schiedsrichter Palilla (Spalchingen), der neben der vertretbaren gelb-roten Karte gegen Pasieka noch achtmal Gelb zückte und das in einer Partie, in der die Grenzen des Erlaubten nur ganz selten überschritten wurden.
Spielbericht eingestellt am 23.01.2016 13:43 Uhr