von Jan Alt
Insgesamt gesehen ging das 1:1 auch leistungsgerecht in Ordnung. Für die Weismainer stand das Spiel von Beginn an unter einem ungünstigen Stern, denn SC-Coach Kurt Geinzer mußte kurzfristig auf den starken Manndecker Heiko Gröger verzichten. Er hatte Probleme mit den Addukturen. Für Gröger kam von Beginn an Roland Brunner in die Mannschaft, der sich um Marcus Sorg kümmerte.
Die Ditzinger waren diesmal nach Weismain gekommen, um zumindest einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Bislang hatte man nämlich zweimal deutlich verloren, es war jeweils ein Freitagspiel und somit kam den Stuttgarter Vorstädtern der "heilige" Sonntag für dieses Spiel gelegen. In der Anfangsviertelstunde war zunächst sehr viel Sand im Getriebe der Weismainer. Es lief nach vorne wenig zusammen und SC-Coach Kurt Geinzer raufte sich an der Außenlinie wiederholt die Haare. Von einem Kombinationsspiel war zunächst überhaupt nichts zu sehen. Die beiden Mittelfeldspieler Muchka und Hüfner hatten gewaltige Probleme, das Spiel in den Griff zu bekommen. Was sich in der Anfangsviertelstunde bereits andeutete, wurde dann wenig später wahr. Die Ditzinger wirkten im Spiel nach vorne wesentlich gefährlicher und in der 17. Minute ging man im Anschluß an einen Eckball auch verdient in Führung. Der Ex-Mannheimer Lutz schlug eine kurze Ecke und Björn Roth stieß blitzschnell mit dem Kopf hinein und ließ Torwart Müller nicht den Hauch einer Chance. Weismain hatte weiter Schwierigkeiten im Spielaufbau und auch in der Abwehr war man nicht immer frei von Schwächen. So hatte man in der 21. Minute gehöriges Glück, als Hagen im letzten Moment eine brenzliche Situation vor Bross und Sorg bereinigte. Nach 25 Minuten erneut eine gute Chance für die Gäste: Schiedsrichter Pfuhl hatte an der Strafraumgrenze einen umstrittenen Freistoß verhängt, doch der Ex-Manndecker Lutz setzte das Leder völlig unmotiviert weit über das Weismainer Gehäuse. Nach gut einer halben Stunde die erste nennenswerte Torchance der Jurastädter. Freilich eine hundertprozentige, denn Ottiji hätte nach einer Flanke von Kröner den Ball aus acht Metern einfach "reinmachen" müssen. Dem Nigerianer scheint gegenwärtig das Schußpech förmlich an den Stiefeln zu kleben. Kurz vor der Pause, wir schrieben die 43. Minute, hätte Ditzingen bereits mit dem 2:0 für eine Vorentscheidung sorgen können, doch Sorg setzte das Leder allein vor Torwart Müller knapp neben das Tor. Kurz zuvor hatte SC-Coach Kurt Geinzer reagiert und mit der Hereinnahme von Kuja-Kuja die Mannschaft offensiver ausgerichtet. Dafür nahm er Brunner aus der Mannschaft, Siegl übernahm die Manndeckerposition und Hüfner rückte auf den Liberoposten. Eine Maßnahme, die sich bereits kurz nach der Pause auszahlte, damit kam auch eine Parallele zum Führungstor der Ditzinger zustande, denn dem eingewechselten Kuya-Kuya gelang nach einer kurzen Ecke von Muchka der 1:1-Ausgleichstreffer. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt dann auch verdient, denn Weismain entwickelte jetzt mehr Druck nach vorne und kombinierte auch besser zusammen. Nach einer knappen Viertelstunde bekam Ditzingen das Spiel jedoch wieder besser in den Griff. An der Überlegenheit der Weismainer im Mittelfeld änderte sich jedoch daran nichts. SC-Coach Geinzer konnte und wollte mit dem Remis nicht zufrieden sein und richtete seine Mannschaft noch offensiver aus. Für Hagen und dem blassen Rodrigues kamen Fred Klaus und Charles Onumayxuru. In der 71. Minute bot sich Sascha Licht eine Riesenmöglichkeit, da hätte der Weismainer Goalgetter einfach mehr daraus machen müssen, als er aus acht Metern auf Ottiji zu passen versuchte, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen. Eines muß man beiden Mannschaften lassen, sie gingen bis zum Schluß trotz der brütenden Hitze ein hohes Tempo und lieferten sich vor allem in der Schlußviertelstunde einen offenen Schlagabtausch. Die erstaunlich spielstarken Ditzinger hielten den Ball immer wieder gut in ihren Reihen und waren in der Schlußphase dem zweiten Tor näher als die Gastgeber. So war SC-Keeper Müller in der 79. Minute glänzend disponiert, als er bei einem Freistoß von Sentürk und dem anschließenden Schuß von Becker hervorragend reagierte. In der 86. Minute hätte der Weismainer Keeper allerdings beinahe die Führung der Ditzinger begünstigt, als er zu ungestüm sein Gehäuse verließ, und Bozikovic setzte das Leder allerdings weit neben das Tor. In der Nachspielzeit dann die rote Karte für SC-Trainer Kurz Geinzer, der mit den Entscheidungen des Schiedsrichters ganz und gar nicht einverstanden war und auf die Zuschauertribüne verwiesen wurde. Schließlich noch die letzte Torchance, auch die scheiterte.
Spielbericht eingestellt am 23.01.2016 13:43 Uhr