Wieder einmal konnte der FCE nur eine Halbzeit lang seine Stärken ausspielen und musste den Gästen aus dem Hessischen im zweiten Durchgang nicht nur mehr und mehr das Feld, sondern zwischenzeitlich sogar die Führung überlassen. Einem Kopfball-Geschoss von Alexander Deptalla ist es zu verdanken, dass der letzte Regionalliga-Auftritt im Fuchspark-Stadion immerhin mit einem Punkt belohnt wurde.
Gleich mit zwei Gegenspielern bekommt es Alexander Deptalla zu tun, doch weder Markus Brüdigam (re.), noch Varol Akgoez können den lauffreudigen Bamberger aufhalten.
Bernd Riemke
Den Großteil der 550 Zuschauer stellten die Lilien-Anhänger, die nicht nur den Gästeblock ordentlich befüllten, sondern auch auf der Haupttribüne eine lautstarke „Abordnung“ hatten. Diese hatte wiederum in der zweiten Minute bereits den Torschrei auf den Lippen, als Echendu Adiele einen Kopfstoß an den linken Außenpfosten setzte. Wie so oft zeigte sich die Bamberger Defensive gerade in der Anfangsphase noch leicht unsortiert, doch diesmal sollten die Violetten schneller in die Partie finden und sich folgerichtig eigene Chancen erarbeiten. Thomas Dotterweich spielte dabei in der Vorwärtsbewegung eine gute Partie und fütterte die Flügelspieler mit ordentlichen Vorlagen. Es dauerte nur bis zur dreizehnten Minute , als den Bambergern nach Aluminiumtreffern der Ausgleich gelang. Oliver Gorgiev legte im Strafraum für René Finnemann ab, dessen abgefälschter Schuss gegen den Torpfosten prallte. Alexander Deptalla – am Fünfmetereck lauernd – jubelte bereits frühzeitig und kam deswegen beim Abpraller den entscheidenden Schritt zu spät. Eine abwechslungsreiche erste Hälfte hatte damit endgültig Fahrt aufgenommen. Chancen gab es auf beiden Seiten , Chancen, die durch flüssige Kombinationen herausgespielt wurden und den Zuschauern somit eine kurzweilige Begegnung boten. Zweimal hatten die Hausherren dabei das Glück auf ihrer Seite. Erst zielte Elia Soriano im Anschluss an eine Ecke knapp drüber, dann vertändelte Tobias Dalke leichtfertig in der Vorwärtsbewegung das Leder, hatte aber das Glück auf seiner Seite, dass wiederum Soriano beim vermeintlichen Ausgleich im Abseits stand (31.). Zu diesem Zeitpunkt führte der FCE nämlich bereits durch einen fulminanten Gorgiev-Schuss, der nach seinem Pokal-Tor in Haibach nun auch erstmals in der Regionalliga für die Violetten traf. Endlich einmal sicherten die Bamberger in der 22. Minute einen „zweiten Ball“, brachten diesen schnell in den Strafraum, wo Deptalla das Leder ablegte und Gorgiev es kompromisslos unter die Latte jagte. Thomas Dotterweich hätte seine engagierte erste Halbzeit krönen können, als sein mustergültiges Zuspiel auf Peter Heyer vom Kapitän zwar ebenso geschickt quer gelegt wurde, doch ehe alexander Deptalla zum Abstauber bereit stand, konnte ein 98er-Abwehrbein in höchster Not klären. Ein ansehnlicher erster Durchgang machte zweifelsohne Lust auf mehr…
Elia Soriano hat sich das Spielobjekt regelwidrig mit der Hand vorgelegt, was René Finnemann prompt im Fallen reklamierte. Der Unparteiische hatte es bemerkt und den Darmstädter Angreifer mit dem gelben Karton verwarnt.
Bernd Riemke
Befriedigt wurde diese Lust indes über weite Strecken nicht. Bamberg verfiel in die alten Fehler und gestattete dem Gegner zu viel Freiräume im Mittelfeld. In der Vorwärtsbewegung lief nicht mehr viel zusammen. Vielmehr spielte sich das Geschehen weitgehend in der Hälfte der Gastgeber ab. Bei eigenem Ballgewinn starteten die Violetten zu viele Einzelaktionen, mit denen sie sich immer wieder schon im Mittelfeld am Gegner festrannten. Begünstigt durch individuelle Fehler drohte die Begegnung sogar vollends zu kippen und um ein Haar hätte der SV Darmstadt 98 ausgerechnet im letzten Spiel in der Fremde seinen ersten Auswärtssieg eingefahren. André Laurito verschätzte sich bei einem langen Ball in der 51. Minute und plötzlich hatte Oliver Heil freie Bahn, der sich nicht zweimal bitten ließ, alleine vor Stephan Essig die Nerven behielt und zum Ausgleich einlochte. Doch damit war noch nicht genug. Nach einem Eckball in der 71. Minute hallte Essigs „Hoch da“ noch durch das weite Rund, da zappelte der Ball auch schon hinter ihm in den Maschen, denn Markus Bruedigam war der einzige, der sich an die Order des Bamberger Keepers hielt und per Kopf wuchtig vollstreckte. Schon schienen sich die Gastgeber erneut um den Lohn ihrer Mühen gebracht zu haben, da führte eine Standardsituation binnen kürzester Zeit zum Ausgleich. Nach ruhenden Bällen versprühten die Bamberger im Laufe der Saison wahrlich keine absolute Torgefahr, doch als Tobias Dalke vom rechten Flügel das Leder weit in den Strafraum hob, achtete kein SV-Verteidiger auf Alexander Deptalla, der aus dem Hintergrund heran gerauscht kam und per Kopf wuchtig und unhaltbar unter die Latte vollstreckte (78.). Plötzlich schienen die Domreiter noch einmal aufgewacht und waren gewillt , nach langen sieglosen Wochen doch noch den finalen Dreier zu setzen. Allein es blieb beim Bemühen, denn trotz optischer Überlegenheit in der Schlussphase sprang keine nennenswerte Tormöglichkeit mehr heraus, so dass das für längere Zeit wohl letzte Pflichtspiel des FC Eintracht im Fuchspark mit einem schlussendlich leistungsgerechten 2:2 abgepfiffen wurde.
Spielbericht eingestellt am 22.05.2010 17:52 Uhr