Die Partie begann mit einer Gedenkminute für den unter der Woche nach schwerer Krankheit verstorbenen Klaus Hoyer, der bis zuletzt großartige Arbeit in der Nachwuchsabteilung des FC Eintracht Bamberg leistete. Auf dem Platz musste Trainer Dieter Kurth den aus dem Karlsruhe-Spiel verletzt hervorgegangenen Johannes Bechmann und den Gelb-gesperrten Alexander Deptalla ersetzen. So blieb Peter Heyer nominell einzige Sturmspitze, wurde aber immer wieder durch den aufrückenden Thomas Dotterweich unterstützt. Spielerisch boten die Akteure auf dem regendurchnässten feuchten Untergrund keine Leckerbissen, doch aus einer kampfbetonten Partie hätte der FCE dank der klareren Chancen durchaus als Sieger hervorgehen können.
Peter Heyer lässt Marcel Rapp mit einer Körpertäuschung stehen.
Bernd Riemke
Vor allem vor dem Wechsel bekamen die 366 Zuschauer im weiten Rund des Fuchs-Park-Stadions fußballerische Magerkost geboten. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen das Geschehen. Dank eben jener konzentrierten Defensivleistung ließen die Hausherren entsprechend wenig Möglichkeiten zu. Einzig Dirk Elmar Prediger war es auf Seiten der Kickers, der mit Einzelaktionen zu glänzen wusste und einige Akzente im Offensivspiel der Stuttgarter setzte. Im Abschluss blieb er jedoch harmlos und stellte den gewohnt umsichtigen Stephan Essig zwischen den Pfosten der Domreiter vor keine allzu großen Probleme. André Laurito und René Finnemann agierten in der Innenverteidigung nahezu fehlerlos, so dass die Bamberger das Geschehen weitgehend aus dem eigenen Strafraum fern halten konnten. Nach vorne lief indes ebenso wenig zusammen. Zu häufig versuchten es die Hausherren mit weiten, hohen Bällen auf Peter Heyer. Auf dieses taktische Rezept hatte sich die Elf des einstigen Bundesliga-Profis Dirk Schuster jedoch gut eingestellt. Da sich die Gastgeber beim Flügelspiel durch Tobias Dalke und Josef Pickel zu viele leichtfertige Ballverluste leisteten, verpuffte auch diese Variante ergebnislos. Erst als Peter Heyer in der 44. Minute zu einem Solo ansetzte , hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen. Der Unparteiische Marcel Unger ließ nach einem Foulspiel an Tobias Dalke vorausblickend den Vorteil laufen, so dass Heyer sich im Laufduell durchsetzen konnte und letztlich im Strafraum aus halblinker Position den Abschluss suchte. Sein Rechtsschuss strich jedoch knapp am rechten Giebel vorbei.
Mit Haken und Ösen bekämpfen sich Erkan Esen (re.) und Dirk Elmar Prediger.
Bernd Riemke
„Wenn wir 1:0 in Führung gehen, gewinnen wir das Spiel“, gab Dieter Kurth in der Halbzeitpause seinen Mannen mit auf den Weg, doch genau solche Chancen , auf die die Bamberger geduldig lauern wollten, ergaben sich zu selten. Vielmehr entwickelte sich eine zunehmend kampfbetonte und intensive Auseinandersetzung zweier Teams, die spielerisch keine rechte Linie finden wollten. So plätscherte das Geschehen mit leichten optischen Vorteilen für den FCE vor sich hin, ohne dass die beiden Torhüter ernsthaft hätten eingreifen müssen. Auf Bamberger Seite gefiel wieder einmal Michael Krämer, der eine überragende Zweikampfbilanz aufzuweisen hatte und das Tempo im Spiel der Gastgeber bestimmte. Das Flügelspiel klappte zwar zusehends besser, doch die finale Flanke, der finale Pass sollte nur selten den eigenen Mitspieler finden. Bei den Auswechslungen im Laufe des zweiten Spielabschnitts bewies vor allem Dirk Schuster ein glückliches Händchen. In der 80. Minute überlief der eingewechselte Mahir Savranlioglu seinen Widerpart Oliver Goriev, passte von der Torauslinie in den Strafraum, wo der ebenfalls erst zur Halbzeit ins Spiel gekommene Dennis Jung das Spielobjekt mit der Brust stoppen und anschließend über Essig in die Maschen heben konnte. „Wenn du zu so einem Zeitpunkt 0:1 in Rückstand gerätst, kommst du normalerweise nicht mehr zurück“, sprach Kurth auf der Pressekonferenz seiner Mannschaft ein uneingeschränktes Lob für den aufopferungsvollen Kampf in den letzten Spielminuten aus. „Wir haben nie aufgegeben“, sah Kurth den späten Ausgleich als verdient an und stand mit seiner Meinung nicht alleine. „Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt“, konstatierte ein dennoch sichtlich enttäuschter Gäste-Trainer Dirk Schuster. Dieser Ausgleich fiel in der 86. Minute nach feinem Zusammenspiel von Peter Heyer und Michael Krämer, als Letzterer einen Doppelpass in hohem Tempo aufnahm, in den Strafraum drang und dort das Leder maßgenau an Torsteher Daniel Wagner vorbei neben den rechten Pfosten setzte. Die folgenden Bemühungen, der Partie die komplette Wende zu geben, verpufften jedoch.
Letztlich stellte das 1:1 eine leistungsgerechte Punkteteilung dar, die den FC Eintracht zwar weiterhin auf einem Abstiegsplatz festsitzen, jedoch noch alle sportlichen Chancen auf den Klassenerhalt offen lässt.
Spielbericht eingestellt am 02.05.2010 20:51 Uhr