„Wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen“, postuliert Christoph Starke gebetsmühlenartig seit Saisonbeginn. Davon waren Bambergs Kicker beim Gastspiel in Freiburg freilich weiter entfernt, als der nahe liegende Schwarzwald vom Regnitztal. War es die strapaziöse sechsstündige Anfahrt oder waren es die Gedanken an den vorzeitig gesicherten Klassenerhalt im Hinterkopf, die den Domstädtern die Füße zu lähmen schienen? In jedem Fall wären es Ausreden, die der FCE-Trainer nicht gelten lassen möchte. „Wir haben in keiner Phase des Spiels die nötige Einstellung gefunden“, haderte Starke mit dem Auftreten seiner Elf, die letztendlich die höchste Saisonniederlage quittieren musste. Und das nicht einmal unverdient.


	Alexander Deptalla (re.) im Zweikampf mit Thomas Fuhrler. Links verfolgt Thomas Dotterweich das Geschehen.
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Drei Tore in zehn Minuten

Es schien ein müder Sommerkick zu werden, den die 22 Akteure in den ersten zehn Minuten auf den gut gepflegten Untergrund des Möslestadions in Freiburg legten. Dann fiel das 1:0 für die Gastgeber – und Bamberg in der Folgezeit auseinander. In der Viererkette fehlte die Abstimmung, im Mittelfeld haperte es an der Raumaufteilung und in vorderster Front war Peter Heyer zwar wieder einmal auf sich alleine gestellt, erwischte aber wahrlich auch nicht seinen besten Tag. Diese Unzulänglichkeiten, gepaart mit individuellen Fehlern im Kurzpassspiel und fehlender Aggressivität im Zweikampf führten letztlich zu zwei weiteren schnellen Toren, die frühzeitig eine Entscheidung herbeiführten. Dabei waren es sogar die Gäste, die mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff in Führung hätten gehen können. Heyers Kopfball klatschte an die Oberkante der Querlatte (11.), doch eine Initialzündung war dies vor allem für die Breisgauer, die fortan die Fehler des Gegners gnadenlos ausnützten. Bamberg ließ sich hingegen für die nächsten 25 Minuten nicht mehr vor dem Tor von Jürgen Rittenauer blicken. Sein Gegenüber Christian Horcher musste dafür dreimal hinter sich greifen, ohne dass er bis dato eine nennenswerte Möglichkeit zu entschärfen gehabt hätte. Als Gabriel Gallus zwanzig Meter vor dem Tor zu Fall gebracht wurde, wartete wohl alles auf den Pfiff des Unparteiischen. Alle, bis auf Nicolas Höfler, der sich die Vorteilsauslegung des Schiedsrichtergespanns zu Nutzen machte und den verdutzten Horcher ins lange Ecke überwand. Als Tobias Stumpf wenig später in höchster Not zur Ecke klärte, ahnte wohl noch niemand, dass erneut Gabriel Gallus Initiator des zweiten Treffers werden würde. Schlug er zunächst 18 Meter vor dem Gehäuse mustergültig ein Luftloch, durfte er anschließend das Leder unbedrängt aufnehmen, Daniel Caligiuri in die Gasse schicken und dessen flache Hereingabe verwertete Rahman Soyudogru in Abstaubermanier zum 2:0 (21.). Von dem Schock noch nicht richtig erholt, entzog sich der Torschütze beim nächsten Angriff der Bewachung der Viererkette, zog im Strafraum schließlich trocken ab und verursachte mit dem 3:0 einen ersten mittelschweren „Tobsuchtsanfall“ auf der Bamberger Bank. Christoph Starke versuchte mit allen Mitteln seine lethargischen Jungs aus tiefstem Schlaf zu wecken, doch am Spielverlauf änderte sich auch in der Folgezeit freilich wenig. „Wir hatten schon auch unsere Chancen, waren im Verwerten jedoch in keinster Weise effektiv“, sprach Starke nach Spielende die zweifelsohne vorhandenen Tormöglichkeiten an, die jedoch in Halbzeit eins beispielgebend in der 36. Minute durch Torjäger Peter Heyer kläglich vergeben wurden. Eine Kopfballverlängerung durch Tobias Dalke nickte er aus kürzester Entfernung neben den Pfosten.


	Florian Hornig (re.) schirmt den Ball vor dem FCE-Spieler Marco Hillemeier ab.
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Ein weiter Weg bis Platz 9

Das Geschehen des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt. Freiburg gestattete den Gästen etwas aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen, ohne, dass der FCE daraus jedoch größeren Nutzen schlagen konnte. Die Breisgauer hingegen agierten vor allem in der Defensive abgezockt, souverän und kompromisslos, während sie in der Vorwärtsbewegung meist den direkten Weg zum Tor einschlugen – immer wieder begünstigt durch individuelle Fehler und Ballverluste im Spielaufbau der „Violetten“. Gefällig agierten die Gäste vor allem, wenn sich der eingewechselte Sebastian Müller auf dem linken Flügel nach vorne einschaltete und einige kluge Ideen hatte, aber auch durch Heiko Felsheim, der insgesamt noch zu den Stärkeren gehörte, eine positive Zweikampfbilanz aufweisen konnte und manchen Angriff initiierte. Eines dieser Zuspiele nahm Alexander Deptalla auf, legte jedoch im entscheidenden Moment quer, anstelle selbst den Abschluss zu suchen (48.). Als er es in der 68. Minute besser machte und Thomas Dotterweich bediente, brachte dieser das Kunststück fertig aus sieben Metern Torentfernung mindestens ebenso weit über das Gehäuse zu zielen und die Anzeigentafel unter Beschuss zu nehmen. Dort hieß es inzwischen bereits 4:0, nachdem Rahman Soyudogru seinen dritten Treffer erzielen durfte, als er nach feinem Angriff über die rechte Seite nur noch ins leere Tor einschieben musste. Dass es am Ende noch eine richtige Klatsche wurde, dafür sorgte der eingewechselte Sqipon Bektasi, der unmittelbar hinter der Strafraumgrenze zu einem Kunstschuss ansetzte und den bemitleidenswerten Horcher zum fünften Mal überwand (82.). Natürlich hätte Peter Heyer in der Schlussminute sein persönliches Torekonto aufstocken können, doch Rittenauer schnappte ihm das Leder im letzten Moment von der Stiefelspitze und es hätte auch nicht zum Auftritt des FCE gepasst, wäre dieser Alleingang von Erfolg gekrönt gewesen. „Wir müssen uns deutlich unterhalten. So dürfen wir uns in Reutlingen nicht noch einmal präsentieren, sonst können wir vieles kaputt machen“, weiß Starke zwar um das hervorragende Abschneiden seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf, doch nachdem der Ligaverbleib gesichert ist, möchte man der erfolgreichen Serie insgeheim mit Rang neun im Endklassement die Krone aufsetzen. Dazu müssen die Bamberger in den noch ausstehenden drei Partien an ihre Leistungsgrenze gehen… aber das weiß Christoph Starke ohnehin selbst am Besten.

Spielbericht eingestellt am 23.05.2009 18:58 Uhr

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Spiel-Ticker

Freiburg 2

FC Eintr. Bbg.

Tooooor für SC Freiburg 2

5:0 Bektasi, Shqipon / 1. Saisontor

Tooooor für SC Freiburg 2

4:0 Soyudogru, Rahman / 7. Saisontor (Vorarbeit Roth, Felix)

Tooooor für SC Freiburg 2

3:0 Soyudogru, Rahman / 6. Saisontor (Vorarbeit Williams, Daniel)

Tooooor für SC Freiburg 2

2:0 Soyudogru, Rahman / 5. Saisontor (Vorarbeit Caligiuri, Daniel)

Tooooor für SC Freiburg 2

1:0 Höfler, Nicolas / 2. Saisontor

Spielerwechsel 1. FC Eintracht Bamberg

Mikitow, Andreas für Dalke, Tobias

Spielerwechsel SC Freiburg 2

Hornig, Florian für Soyudogru, Rahman

Spielerwechsel 1. FC Eintracht Bamberg

Hillemeier, Marco für Finnemann, René

Spielerwechsel SC Freiburg 2

Bektasi, Shqipon für Gallus, Gabriel

Spielerwechsel 1. FC Eintracht Bamberg

Müller, Sebastian für Stumpf, Tobias

Spielerwechsel SC Freiburg 2

Roth, Felix für Sirigu, Sandro

Spielinfos

Liga: Regionalliga Süd (bis 2012)

Alter, Geschlecht: Erwachsene, männlich

Spieltag: Saison 2008/09 - 32. Spieltag

Datum: 23.05.2009 14:00 Uhr

Sportstätte: Möslestadion, Freiburg

Zuschauer

Ich war dabei

Zuschauerzahl: 350

Torschützen

Vorlagen ergänzen

1:0
(12.)

Höfler Nicolas / 2. ST

SC Freiburg 2

2:0
(21.)

Soyudogru Rahman / 5. ST

SC Freiburg 2

Caligiuri Daniel / 1. TV

3:0
(22.)

Soyudogru Rahman / 6. ST

SC Freiburg 2

Williams Daniel / 1. TV

4:0
(53.)

Soyudogru Rahman / 7. ST

SC Freiburg 2

Roth Felix / 1. TV

5:0
(82.)

Bektasi Shqipon / 1. ST

SC Freiburg 2

Spielerstrafen

Keine Spielerstrafen [ergänzen]

Taktik

Taktik hinterlegen

Keine taktische Aufstellung hinterlegt

Schiedsrichter

Michael Karle

Kam in der fairen Begegnung ohne Gelbe Karte aus, traf aber manch unglückliche Entscheidung, die zu Missfallen auf der Bamberger Bank führte.

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