von Rai Hofmann
Im Spitzenspiel der Fußball-Bayernliga zwischen dem 1. FC Lichtenfels und Wacker München kam die Fackler-Truppe mit ihrem zwar sehr schmeichelhaften 2:1-Sieg der Meisterschaft ein entscheidendes Stück näher. Die Münchner holten sich ihren Erfolg aus der Defensive heraus. Gestützt auf eine starke Abwehr ließen sie die Lichtenfelser anrennen, waren aber andererseits über ihre schnellen Außenstürmer Schneider und Hertz bei Gegenstößen sehr gefährlich. Die einheimischen Stürmer verfingen sich immer wieder im Abwehrnetz des Gegners, der zudem eine geschickt aufgebaute Abseitsfalle präsentierte. Die FC-Schüsse aus der zweiten Reihe waren diesem Samstag vor der Rekord-Zuschauerzahl von über 7000 viel zu schlecht angesetzt, um zu Erfolgen zu führen. Aufregung gab es in der 54. Minute , als der nicht übermäßig eifrige Schiedsrichter Betz, Regensburg, ein reguläres Tor von Zapf nicht gab. Fünf Minuten vor Schluss traf der Lichtenfelser Riemke mit einem 20-Meter-Schuss nur den Pfosten, der den Ausgleich und damit einen wertvollen Punkt im Hinblick auf die ersten beiden Plätze bedeutet hätte.
Dabei wären die Münchner an diesem Tag unbedingt zu schlagen gewesen. Das Eckenverhältnis von 9:4 für Lichtenfels drückt nicht einmal so stark die Überlegenheit der FCL-Elf aus. Wacker konnte sich auf eine stabile Hintermannschaft stützen und spielte so von Anfang an auf Sicherheit. Ihr Rezept ging auf, zumal sich der wenige einheimische Sturm immer wieder in der Wacker-Abwehr festrannte und zum anderen die Schüsse aus der zweiten Reihe von Riemke, Zapf und Dietz bereits in der Anlage nicht zum Erfolg führen konnten. Die gelegentlichen Konterstöße der Gäste über die beiden blitzschnellen Außen Schneider und Hertz schufen aber ab der 20. Minute immer wieder Gefahr vor dem FC-Tor, zumal Weigl durch sein starkes Offensivspiel und Umlauf mit einigen Abwehrschnitzern mit beitrugen. Dass der 1:0-Vorsprung der Münchner schließlich in der 27. Minute durch ein Missverständnis zwischen TW Schmidt und Verteidiger Umlauf fiel, und dieser zwei Minuten später mit einem weiteren Tor auf 2:0 ausgebaut wurde, hätte wohl keiner geahnt. Wer weiß, wie die Partie dann geendet hätte? So wehrte TW Schmidt einen Schuss von Pohl zwar ab, verlor aber den Ball und wollte ihn mit dem Fuß aus der Gefahrenzone befördern. Dabei schoss er seinen Verteidiger Umlauf an, der sich ebenfalls um den Ball kümmern wollte, und der freistehende RA Schneider brauchte nur noch an Schmidt vorbei einzuschießen. Noch etwas durcheinander verpasste die FC-Abwehr den durchgebrochenen Pohl rechtzeitig zu bremsen, der ungehindert in der 29. Minute zum 0:2 einschießen konnte. Auch hier war TW Schmidt nicht ganz schuldlos. Die Männer um Kapitän Holzschuh steckten aber nicht auf und liefen verzweifelt diesem Vorsprung der Münchner hinterher. Jedoch die Wacker-Abwehr stand. Ein Foulspiel an MSt Dietz kurz vor dem Halbzeitpfiff im Münchner Strafraum ahndete SR Betz, Regensburg, mit einem Elfmeter, den Riemke in der 45. Minute platziert verwandelte. Jetzt schöpfte man im Lichtenfelser Lager wieder Hoffnung und als in der 54. Minute ein klares Tor von Zapf der Unparteiische wegen angeblichen Handspiels nicht gab, kochten die 7000 Zuschauer im Karl-Fleschutz-Stadion. Ordner mussten ins Spielfeld gelaufene Fanatiker hinter die Barrieren zurückbringen. Trotzdem waren die Einheimischen den in der letzten halben Stunde abbauenden Gästen kämpferisch überlegen. Riemke (84.) knallte einen 20-Meter-Schuss nur an den Pfosten und zwei Minuten vor Abpfiff ging Neckermanns Kopfball nur knapp neben das Tor Prockls. Die Lichtenfelser Elf hatte an diesem Tag ihr Bestes gegeben, ihr war aber das Glück nicht gerade hold. Auch konnten die Stürmer aus den vielen Möglichkeiten in der ersten Halbzeit mit ihren schwachen und unplatzierten Schüssen kein Kapital schlagen, zumal die Wacker-Abwehr zu clever war. Mit TW Prockl hatte der Meisterschaftsanwärter Nr. 1 einen Mann zwischen den Pfosten, der großartig hielt. Kunstwald - zeitweise sehr offensiv - hielt die Fäden geschickt in der Hand und die alten Routiniers Pohl und Mansfeld waren immer dort, wo sich Gefahr anbahnte. FCL-Verteidiger Umlauf hatte mit Schneider seine liebe Not und schuf durch sein teilweise gewagtes Spiel oftmals Gefahr im eigenen Strafraum. Zudem hatte auch Stalph auf Rechtsaußen einen schlechten Tag erwischt und kam kaum zum Zuge. Für ihn kam dann auch Vogel in der letzten Viertelstunde ins Spiel. Riemke, Dietz und Zapf geizten zwar nicht mit Schüssen, jedoch waren diese meist lasch oder unkonzentriert angelegt. Bester Mannschaftsteil des Gastgebers war die Läuferreihe, während bei München die beiden Außenstürmer, Kunstwadl, Pohl und Mansfeld besonders auffielen.
Spielbericht eingestellt am 02.05.2021 12:09 Uhr