„Das Spiel in Eltersdorf letzte Woche war zwei Klassen stärker als das heutige Spiel.“ Dieter Kurths Fazit nach der 0:2-Heimniederlage gegen den FC Ismaning traf den Nagel auf den Kopf. Und er meinte das Spiel seiner Mannschaft. Während eine Woche zuvor der VfL einer an sich zuversichtlichen Heimmannschaft die Butter vom Brot nahm, war es diesmal der FC Ismaning, der einem ebenfalls zuversichtlichen Gastgeber die Grenzen aufzeigte. Die Gäste aus Oberbayern wollten unbedingt in Frohnlach punkten und setzten diese Zielvorgabe mit viel Engagement um und besiegten den VfL, der eine insgesamt enttäuschende Vorstellung ablieferte, verdient.
Trotz sommerlicher Temperaturen schenkten sich die Akteure nichts und geben keinen Ball verloren.
HR
Bei fast schon sommerlichen Bedingungen gingen beide Mannschaft zunächst mit dosiertem Tempo ins Spiel. Man agierte dennoch konzentriert. Nennenswertes passierte in der ersten Viertelstunde jedoch nicht. Nach 16 Minuten änderte sich das allerdings, denn die Gäste gingen mit 0:1 in Führung. Frohnlach leistete sich einen leichtsinnigen Ballverlust im Mittelfeld und Ismaning nahm dieses Geschenk gerne an. Florian Wolf ließ VfL-Keeper Christian Beer keine Abwehrchance. Dieser frühe Gegentreffer passte dem VfL natürlich nicht ins Konzept.
Die Mannschaft von Dieter Kurth war beeindruckt und die Gäste erkämpften sich Feldvorteile. Aber auch Ismaning leistete sich Fehler in der Defensive und so kam Christian Brandt nach 25 Minuten zur Möglichkeit zum Ausgleich. Doch genug Platz und genug Zeit reichten nicht, Brandt drosch die Kugel aus sieben Metern weit übers Tor. Ein Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hätte den Spielverlauf sicher maßgeblich beeinflusst, doch so wurden die Gäste zunehmend sicherer und drückten dem Spiel nach und nach ihren Stempel auf. Frohnlach war zwar auf Augenhöhe und hatte nach 34 und 35 Minuten erneut die Gelegenheit zum Ausgleich, scheiterten aber zweimal am guten Gäste-Torwart Andreas Rössl. Erst war es ein Kopfball von Frank Zapf nach einer Flanke von André Jeschke, danach ein toller Schuss von Sebastian Wagner. In beiden Fällen bewies Rössl, dass sich seine Vorderleute auf ihn verlassen konnten. Die Chancen für Frohnlach waren also durchaus vorhanden, es blieb aber bei der Halbzeitführung für die Gäste, die kurz vor der Pause durch den starken Mittelstürmer Mijo Stijepic noch die Möglichkeit zu einem zweiten Treffer hatten.
Diesmal war ein Ismaninger Spieler Sieger im Kofballduell.
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Die Gäste kamen gestärkt und voller Ehrgeiz aus der Kabine und setzten ihr druckvolles und engagierten Spiel fort. Frohnlach konnte die Unsicherheiten nicht abstellen und erlaubte dem Gast weiterhin viele Ballkontakte. Julian Maurer machte dann auch nach 51 Minuten mit einer guten Torszene darauf aufmerksam, dass der VfL auch in Durchgang zwei viel Arbeit bekommen würde. Zunächst aber wurde nochmals Andreas Rössl im Ismaninger Kasten gefordert. Paul Scheller hatte für Sebastian Wagner aufgelegt und dessen Schuss wurde von Rössl gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte gelenkt.
Es schien, als käme Frohnlachs Spiel nun endlich besser auf Touren, doch nach 66 Minuten durchbrach das 0:2 die aufkeimende Hoffnung bei der Heimmannschaft. Frank Zapf hatte Mijo Stijepic an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht und Hugo Lopes verwandelte den Freistoß aus 18 Metern direkt und unhaltbar. Dieser sehenswerte Treffer brachte die Gäste nun endgültig auf den Weg zum Auswärtssieg. Die Aufholjagd, die Frohnlach zwar versuchte, aber nicht umsetzen konnte, war zumeist nur Stückwerk. Ismaning hielt clever und abgeklärt dagegen, hatte deutliche Vorteile im Zweikampfverhalten und war auch im körperbetonten Spiel den Frohnlachern zumeist überlegen.Frohnlach mühte sich in der Schlussphase zwar immer wieder, doch im Spiel nach vorne fehlten Akteure wie Sinan Bulat und Thomas Karg, die maßgeblichen Anteil an den letzten Erfolgen hatten. Dafür setzten die Gäste mit ihrer kraftvollen Offensive die Platzherren permanent unter Druck und verdienten sich ihren Sieg nun noch deutlicher.
Kurz vor dem Ende hatte der VfL bei einem Kopfball von Jeschke nach Vorlage von Böhnlein zwar noch eine gute Aktion, doch letztendlich hatte der starke Gast aus Ismaning die Partie längst zu seinen Gunsten entschieden.
Mit diesem Auswärtserfolg bleibt der letztjährige Bayernliga-Meister weiter im Rennen und kann noch mit eigener Kraft die Qualifikation für die Regionalliga schaffen. Frohnlach fehlt drei Spieltage vor dem Saisonende weiterhin ein Zähler, um den Einzug in die neue Klasse endgültig perfekt zu machen. Allerdings können Dieter Kurth und sein Team nach der Heimniederlage des TSV Großbardorf (3:5 gegen Eltersdorf) die restlichen drei Spiele entspannt angehen, da Ismaning und Großbardorf sich am kommenden Wochenende gegenseitig die Punkte wegnehmen und es weiterhin als unwahrscheinlich gelten muss, dass der FSV Erlangen-Bruck überhaupt in die neue Regionallia Bayern will.
Spielbericht eingestellt am 29.04.2012 13:13 Uhr