FC-Eintracht Trainer Christoph Starke setzte im ersten Spiel nach der Winterpause auf die bewährte Viererkette mit den Innenverteidigern Johannes Bechmann und René Finnemann sowie Josef Pickel (rechts) und Viktor Gradl (links) auf den Außenbahnen. Im Kasten stand Julian Bach, der Florian Muckelbauer mit guten Leistungen in der Vorbereitung vorerst als Nummer eins abgelöst hat.
Vor Sechser Christoph Kaiser und hinter den beiden Spitzen Peter Heyer und Alexander Deptalla, der sich immer wieder ein wenig zurückfallen ließ, agierte eine Dreier-Mittelfeldreihe mit Christoph Herl (rechts), Markus Fischer (zentral) und Thomas Dotterweich, der den gesperrten Florian Pickel auf der linken Außenbahn ersetzte, sich aber immer wieder nach innen fallen ließ, um damit Raum für den offensivfreudigen Viktor Gradl zu schaffen, den die Bamberger immer wieder einsetzten.
Allerdings offenbarte der Außenbahnspieler, die schon im letzten Jahr immer wieder zu beobachtenden Schwächen in der Rückwärtsbewegung, die Großbardorfern immer wieder Räume für Konter boten. Die Gäste starteten im gewohnten 4-4-2, wobei Trainer Hansjürgen Ragati Goalgetter Sebastian Knüttel, der nach einer Verletzung noch Trainingsrückstand hat, zunächst auf der Bank ließ.
Josef Pickel (re.) kann Stefan Piecha (li.) den Ball abgrätschen.
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Von Anfang an versuchte die Heimelf den Gegner unter Druck zu setzen und erspielte sich bereits in den ersten zwei Minuten zwei Eckbälle, die aber nichts einbrachten. Stattdessen hatte Manuel Leicht nach einem schnellen Konter in der dritten Minute eine Großchance, als er nach einem weiten Pass gut zehn Meter vor dem Bamberger Tor frei an den Ball kam, beim Schuss aber ausrutschte. Durch einen ebenfalls leicht verzogenen Versuch von Andre Rieß hatten die Gäste nach sieben Minuten eine weitere Gelegenheit.
Danach entwickelte sich ein verteiltes Spiel, die Großbardorfer standen kompakter als zu Beginn des Spiels. Meist zogen sie sich mit acht oder neun Feldspielern weit zurück und bauten etwa 30 Meter vor ihrem Tor einen ersten Riegel auf, so dass für den FCE kaum Räume blieben. Nach vorne gelang es dem TSV aber nicht die Bamberger Defensive ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auch weil es ihnen nicht gelang, den Ball für längere Stafetten in den eigenen Reihen zu halten. Die Gastgeber dagegen agierten zwar ruhiger, aber zu statisch, um Lücken in die Hintermannschaft der Gallier zu reißen.
Nur einmal, in der 27. Minute, wurde es in dieser Phase richtig gefährlich fürs TSV-Tor. Markus Fischer setzte sich nach einem schönen Zuspiel gut auf rechts gut und passte flach zu Peter Heyer, der den Ball aber auf dem offenbar glitschigen Rasen nicht richtig kontrollieren konnte und verzog. Die größte Chance für den FC Eintracht gab es dann in der 43. Minute. Nach einem Freistoß von rechts kam Alexander Deptalla frei zum Kopfball. TSV-Torwart Klaus Freisinger parierte glänzend. Den Nachschuss setzte Thomas Dotterweich volley aus 16 Meter an die Latte, sodass es bis zur Pause beim torlosen Remis blieb.
Peter Heyer (re.) kommt gegen Björn Schönwiesner (re.) einen Schritt zu spät.
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Nach der Pause brachte Hansjürgen Ragati Christian Heilmann, der Felix Kaufmann auf der rechten Seite der Viererkette ersetzte. Mit einer tollen Ballmitnahme nach Pass von Christoph Herl setzte Peter Heyer nach 48 Minuten ein erstes Ausrufezeichen. Sein Pass auf den mitgelaufenen Alexander Deptalla war allerdings einen Tick zu scharf. Vielleicht hätte der Bamberger Goalgetter in dieser Szene eigensinniger agieren sollen, da der Winkel zum Tor eigentlich günstig war. Jubeln durften die Bamberger erst zehn Minuten später. Nach einem Foul an Peter Heyer gab es einen Freistoß in zentraler Position auf Höhe des Strafraums. Obwohl der Co-Trainer der Heimelf mit einem lauten „Joe“ nach Johannes Bechmann verlangte, durfte sich letztendlich Markus Fischer als Torschütze feiern lassen. Nach einer tollen Finte zirkelte der den Ball mit dem rechten Fuß unhaltbar für Klaus Freisinger in den rechten Winkel. Ein echter Traumtreffer zur nach den Spielanteilen verdienten Führung. Erzielt übrigens mit einem getapten Fußballschuh. Durch das 0:1 mussten die Gäste ihre defensive Grundhaltung lockern und versuchten die Bamberger früher zu stören, was dem FC Eintracht aber Raum für schnelle Gegenstöße öffnete, die aber nicht konsequent zu Ende geführt wurden. Die Partie, die zuvor vor sich hingeplätschert hatte, wurde nun deutlich lebhafter. In der 65. Minute hatte der TSV Großbardorf die große Chance zum 1:1, als Andre Rieß nach Stellungsfehlern in der Bamberger Hintermannschaft am rechten Strafraumeck völlig frei zum Schuss kam, aber verzog. Auf Seiten der Heimelf, die nach der Einwechslung von Christopher Kettler für René Finnemann (63.) einige Minuten brauchte, um sich im Defensivbereich neu zu ordnen, vergab Christoph Herl mit einem Fallrückzieher vom Elf-Meter-Punkt eine gute Gelegenheit. Für die Schlussviertelstunde verstärkte Christoph Starke mit der Einwechslung von Stefan Karl die Defensive. Er kam für den gewohnt laufstarken Alexander Deptalla und übernahm die rechte Außenbahn der Viererkette. Josef Pickel rückte von dort eine Position nach vorne und verstärkte das Mittelfeld. Ganz vorne agierte Peter Heyer als einzige Spitze. Mit dieser Umstellung konnte der Offensivdrang ein wenig gebremst werden. Endgültig gestoppt wurde er nach 85 Minuten durch einen Blackout von Klaus Feiersinger. Der Keeper des TSV ließ eine harmlose Freistoßflanke von Viktor Gradl, die er eigentlich schon gefangen hatte, wieder aus den Fingern gleiten. Der völlig überraschte Johannes Bechmann konnte gar nicht anders als den Ball zum 2:0 ins Netz zu schieben.
Der Freistoß zum 1:0 für den FC Eintracht Bamberg. Markus Fischer zirkelte den Ball perfekt über die Mauer und direkt in den Winkel.
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Ein Ergebnis, das bis zum Schlusspfiff Bestand hatte und dem FC Eintracht den ersten Heimsieg nach der Winterpause sicherte. Ein Dreier, mit dem ein erfolgreicher Start ins Unternehmen Regionalliga gelang und ein erster Kontrahent im Rennen um die ersten neun Plätze ein wenig distanziert wurde. Allerdings ließ vor allem die Leistung vor der Pause noch Luft nach oben. Auffällig auch, dass es kaum klare Chancen auf dem Spiel heraus gab und beide Treffer nach Standards fielen. Erzielt durch die beiden besten Spieler auf dem Platz, den zweikampfstarken Johannes Bechmann und den mit viel Übersicht und Ballsicherheit agierenden Markus Fischer.
Spielbericht eingestellt am 03.03.2012 00:57 Uhr