Der Reihe nach: Mit einer streng defensiv ausgerichteten Ordnung griffen die Gäste den VfL oft erst 20 Meter hinter der Mittellinie in der eigenen Hälfte an, schalteten ihrerseits jedoch bei Ballgewinn blitzschnell um und brachten die Frohnlacher mit Kontern schon im ersten Durchgang ein ums andere Mal in Verlegenheit: Schüsse aus kürzester Distanz von Breu (19.) und Irmler (30.) entschärfte Beer gekonnt. Eine weitere Glanztat vollbrachte der Frohnlacher Keeper, als er einen scharfen Kopfball von Gögl (41.) über den Querbalken lenkte. Auf Seiten der Gastgeber vergab ein lauf- und spielfreudiger Christian Brandt in Bestform die aussichtsreichsten Gelegenheiten, als er aus 22 (31.) und 14 Metern (42.) mehr oder weniger frei zum Schuss kam, jedoch überhastet vergab. Bei einer Scheller-Flanke war es wieder Brandt, der in der 40. Minute von Irmler im Strafraum einen Ellbogencheck kassierte und zu Boden ging: Doch Beretic ließ weiterspielen.
Sebastian Hofman im Kopfball-Duell.
Henning Rosenbusch
Insgesamt leisteten sich die Gastgeber, die jeweils wegen Erkältung kurzfristig auf Bulat und Özdemir verzichten mussten, gerade im ersten Durchgang zu viele Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne. Von Renk, Scheller oder auch Böhnlein hatte man in dieser Spielzeit schon deutlich besseres zu sehen bekommen. Notgedrungen musste Kurth dann im zweiten Durchgang auch noch den angeschlagenen Sokotowski (Rückenprobleme) mit Wagner ersetzen, woraufhin Böhnlein aus dem Mittelfeld wieder auf seine angestammte Position in der Viererkette rückte. Jetzt zeigten die Frohnlacher 30 Minuten lang, warum sie als Aufsteiger zu den Spitzenmannschaften dieser Bayernliga-Saison gezählt werden. Die Kurth-Elf drückte mit aller Macht auf die Führung, wobei die Buchbacher, mal von der 52. Minute abgesehen, als der schwache Hofmann mit einem krassen Fehlpass einen gefährlichen Buchbacher Konter einleitete, kaum dazu kamen Entlastungsangriffe vorzutragen. Brandt in der 50. Minute ("Ich hätte heute eins machen müssen") nach Vorarbeit von Böhnlein und Scheller aus 14 Meter vergaben jedoch mehr oder weniger kläglich die besten Möglichkeiten. In der 61. Minute bejubelte der VFL-Anhang dann das vermeintliche 1:0 durch Wagner nach feinem Zuspiel von Scheller, doch Beretic entschied auf Abseits und zog damit den Unmut zahlreicher Zuschauer auf Ballhöhe auf sich.
Kristian Böhnlein schlägt beim Eckball der Gäste den Ball aus der Gefahrenzone.
Henning Rosenbusch
Die Gäste wussten sich in dieser Phase nur noch durch taktische Fouls zu helfen und kassierten insgesamt fünf Gelbe Karten, wobei eine Grätsche von hinten durch Alschinger durchaus auch mit einem Platzverweis hätte bestraft werden können. Gelb-Rot zückte Beretic dann in der 81. Minute gegen Hain, der allerdings noch nicht verwarnt worden war. Sein Linienrichter bemerkte den Fehler, woraufhin die Entscheidung korrigiert wurde. "Undiszipliniert", nannte Co-Trainer Hüttl dann das, was sich der VFL in der 86. Minute leistete. Grob fahrlässig wäre auch eine treffende Umschreibung, vor allem da die Frohnlacher nach der ersten Halbzeit vor dem schnellen und genauen Konterspiel des TSV hätten gewarnt sein können, ja müssen: Viel zu offen standen sie da in der 86. Minute und Beetz sah sich plötzlich einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Breu ausgesetzt: Nach einer ebenso unnötigen wie ungestümen Grätsche von der Seite (Beetz: "Ich hab weder Mann noch Ball getroffen!") entschied Beretic auf Strafstoß für die Gäste und der Gefoulte verwandelte sicher. Den nächsten Konter schoss dann Denk nach Zuspiel von Irmler (88.) mühelos zum glücklichen 2:0-Endstand für die Oberbayern ein.
Spielbericht eingestellt am 29.10.2011 22:33 Uhr