von Ulrich Engel
Der VfL Frohnlach tat sich am Samstag gegen Mitaufsteiger SB DJK Rosenheim schwer und
musste am Ende froh sein, wenigstens ein Remis geschafft zu haben. Dieter Kurth hatte vor
der Partie zwar gewarnt, aber möglicherweise war seine Botschaft nicht bei allen seinen
Spielern angekommen. In der Schlussphase war dann ein Kraftakt nötig, um aus einem 1:2-Rückstand doch noch ein 2:2 zu machen.
Bei nahezu idealen Bedingungen im Willi-Schillig-Stadion begann die Partie verhalten. Beide
Mannschaften wirkten fast etwas verhalten, was zumindest aus Frohnlacher Sicht eigentlich
gar nicht nötig war. Schließlich ging die Truppe um Kapitän Bastian Renk mit fünf Zu-Null-Erfolgen aus den letzten fünf Spielen gestärkt ins Match. Doch außer zwei Versuchen des
Kapitäns nach acht und 14 Minuten war von der Offensivstärke der Platzherren wenig zu sehen.
Stattdessen konnten sich die Gäste zunehmend gut in Szenen setzen und ließen den VfL
nicht wirklich ins Spiel kommen. Frohnlach leistete sich viele Abspielfehler, war im
Spielaufbau zu ungenau. Thomas Karg war als einzige Spitze zwar immer unterwegs, suchte
jedoch oft vergebens einen Mitspieler. Rosenheim stand gut sortiert und behielt mit viel
Engagement die Übersicht. Nach vorne tat sich allerdings außer bei einigen
Standardsituationen wenig. So verlief die Begegnung zumeist offen. Die inzwischen
durchaus etwas verwöhnten VfL-Fans konnten aber mit Spiel der eigenen Mannschaft nicht
zufrieden sein. Nach einer guten halben Stunde gelang den Platzherren eine gute Aktion über
die rechte Seite und Bastian Renk bekam den zunächst abgewehrten Ball vor die Füße,
doch Gäste-Keeper Andreas Herz konnte den platzierten Schuss sicher abwehren.
Rosenheim blieb dran und sorgte mit zwei ansehnlichen Angriff in der 37. und 38 Minute
dafür, dass Christian Beer im VfL-Tor nicht beschäftigungslos blieb.
Erst in den letzten Minuten des ersten Durchgangs agierte der VfL wieder etwas druckvoller.
Ausgehend von einem Einwurf von Marcin Sokotowski gelang es den Gästen nicht, den Ball
aus dem Strafraum zu schlagen. Dafür stand Tayfun Özdemir einen Moment frei und nutzte
seine Möglichkeit zur 1:0-Führung. Zwölf Meter halbrechts vor dem Tor nahm er Maß und ließ
mit seinem Flachschuss ins lange Eck dem ansonsten aufmerksamen Andreas Herz keine
Abwehrchance (43.).
Doch bereits zwei Minuten nach dem Seitenwechsel war der Frohnlacher Optimismus wieder
dahin, denn den Gästen gelang der Ausgleich. Robert Rakaric hatte die Aktion vorbereitet
und Philipp König konnte ungehindert aus 14 Metern abziehen. Christian Beer kam zwar
noch an den Ball, konnte den Treffer aber nicht mehr verhindert. Alles stand wieder auf
Anfang und die Gäste spürten, dass der VfL an diesem Tag verwundbar war. Dieter Kurth
mahnte von der Außenlinie mehr Konzentration bei seinen Schützlingen an, doch so richtig
fand seine Mannschaft nicht zu der guten und überzeugenden Form der vorausgegangenen
Spiele. Es gelangen zwar immer wieder vielversprechende Angriffe, doch Rosenheim hielt
mit. Mitte der zweiten Halbzeit wurde es auch wieder lebhafter. Aber der VfL bekam den
Gegner immer wieder nicht in den Griff. Doch es ergaben sich auch Chancen für den VfL. So
scheiterte Christian Beetz nach 67 Minuten aus kurzer Distanz an Gäste-Keeper Herz, der
mit einem tollen Reflex den möglichen Frohnlacher Führungstreffer verhindern konnte. Und
zudem taten sich auch immer wieder Lücken in der Frohnlacher Hintermannschaft auf. Und
eine dieser Lücken nutzten die Oberbayern nach 76 Minuten zum 1:2. Matthias Potschauko
nutzte einen Stellungsfehler von Christian Beetz nach einer unglücklichen Abwehraktion von
A. Zapf und überwand Christian Beer zum zweiten Mal in diesem Spiel.
Rosenheim wollte nun den Vorsprung verständlicherweise über die Zeit bringen, während der
VfL versuchte, die letzten Reserven zu aktivieren. Schließlich blieb inklusive Nachspielzeit
dem VfL noch eine Viertelstunde um wenigstens noch auszugleichen. Rosenheim geriet
unter Druck und der VfL warf alles nach vorn. Der eingewechselte Sebastian Wagner
scheiterte zehn Minuten vor Schluss am Andreas Herz. Was in der Endphase zu halten war,
hielt der Rosenheimer Torwart auch. In der 88. Minute allerdings war er dann doch noch
einmal machtlos. Der fulminante Direktschuss von Christian Beetz aus zentraler Position und
20 Meter vom Tor entfernt wäre letztlich wohl für jeden Keeper unhaltbar gewesen. Der Ball
schlug vom Schützen aus gesehen in den rechten Winkel ein und sorgte für den späten
Jubel des Frohnlacher Anhangs.
Mit diesem 2:2-Unentscheiden werden letztlich wohl beide Seiten leben können. Rosenheim
konnte ein weiteres Mal seine Auswärtsstärke unter Beweis stellen und der VfL bleibt nun
auch im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen und kann mit dem Ablauf der Vorrunde
vollauf zufrieden sein. Mit 31 Punkten nach 17 Spieltagen liegt die Mannschaft absolut im
Soll und hat alle Erwartungen mehr als erfüllt.
Spielbericht eingestellt am 26.10.2011 11:15 Uhr