Beide Teams ereilte beim Aufwärmen das selbe Schicksal und die beiden Trainer mussten jeweils noch auf einen weiteren kurzfristigen Ausfall reagieren. Die Gäste, die zuletzt viermal mit der selben Startformation beginnen konnten, mussten diesmal umstellen und kurz vor dem Anpfiff wurde Maximilian Lutz durch Matthias Riedelsheimer im linken defensiven Mittelfeld ersetzt. Beim VfL zog sich Torwart Christian Horcher eine Zerrung zu und für ihn sprang der ebenfalls noch angeschlagene Christian Beer ein. Ansonsten hatte Trainer Dieter Kurth wenig umzustellen und wollte im neuerdings gewohnten 4-2-3-1 System zum Erfolg kommen.
Hart am Ball waren in dieser Szene die beiden Akteure aus Frohnlach und Rain/Lech.
Henning Rosenbusch
Der Stadionsprecher begrüßte bei typischem Fritz-Walter-Wetter die knapp 400 Zuschauer im Willy-Schillig Stadion, die schon in der dritten Minute den Torschrei auf den Lippen hatten, aber Paul Scheller vergab die erste Chance der Partie. Die Gäste fanden danach in ihrem Tannenbaum-System (4-3-2-1) schnell die Ordnung und machten die Räume geschickt eng. In der Offensive blieb der TSV aber vieles schuldig und die Fehler im Spielaufbau von Christian Beetz und Sebastian Hofmann bügelten Frohnlachs Abwehrspieler problemlos aus. „Dem Spiel würde ein Tor gut tun“, sagte Reservespieler Markus Reißenweber Mitte des ersten Durchgangs auf der Haupttribüne und kaum ausgesprochen zappelte der Ball im Netz des Auswärtsteams. Paul Scheller setzte sich im Laufduell gegen Benedikt Förster durch, legte den Ball zurück auf Sinan Bulat und der zirkelte den Ball von halbrechts aus 18 Metern über den Keeper in das Tor (22.). Kevin Maschke im Tor der Rainer sah dabei äußerst unglücklich aus. Aber auch der Führungstreffer gab der Heimelf nicht die erhoffte Sicherheit. Natürlich erschwerte der tiefe und rutschige Untergrund ein geordnetes Spiel. Nach knapp einer halben Stunde hatte Kapitän Renk Pech, als er nach schöner Kombination im letzten Moment von einem Abwehrspiel gestoppt werden konnte. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hatte die Elf von Tobias Luderschmid ihre erste nennenswerte Möglichkeit: Nach einem Foul auf der rechten Außenbahn flankte Spielführer Bernd Taglieber das Leder in die Mitte und Benedikt Förster köpfte in der Rückwärtsbewegung am Kasten vorbei. Im Gegenzug hatte noch mal der VfL eine Chance, aber nach einem guten Spielzug über Renk, Scheller, Wagne und Brandt scheiterte Letzterer am Keeper. Die Führung zur Pause war aufgrund der Spielanteile völlig verdient, allerdings durfte vor allem Kristian Böhnlein sich glücklich schätzen, dass er für zwei taktische Fouls ohne Karte in die Kabine durfte.
Hier war der Gästeakteur eher am Ball, am Ende blieben die Punkte aber in Oberfranken.
Henning Rosenbusch
Die zweite Halbzeit begann mit einem Deja-Vu: Sinan Bulat schickte mit einem Zuckerpass in die Schnittstelle Paul Scheller auf die Reise, aber dieser scheiterte im Eins-gegen-Eins an Torwart Maschke. Frohnlach vertraute nun auf seine Defensivreihe und versäumte es nachzulegen. Nach einer Stunde trauten sich die Gäste mehr zu, merkten dass bei diesem Rückstand doch mehr drin ist. Nach einer Flanke landete der zweite Ball zentral bei Matthias Riedelsheimer, aber dessen satter Linksschuss flog am Gehäuse vorbei. Die Gäste kamen nun besser ins Spiel, Trainer Tobias Luderschmid erhöhte mit seinen Auswechslungen auch das Risiko und sein Team hatte nun die stärkste Phase. In der 66. Minute verzog Andreas Götz aus spitzem Winkel und nur eine Minute später klärte VfL-Abwehrchef Christian Beetz in letzter Sekunde nach einem verunglückten Rückpass. Zwanzig Minuten vor dem Ende hatte der TSV großes Pech: Nach einem Eckstoß kam Kapitän Taglieber zum Kopfball und Andre Zapf konnte den Ball für seinen geschlagenen Keeper vor der Torlinie noch wegköpfen. Im Gegenzug bereitete Bulat schön für Bastian Renk vor, aber der Kapitän schlug einen Haken genau falsch herum und blieb hängen. Das Spiel war nicht auf höchstem Niveau, aber durch die knappe VfL-Führung lebte es von der Spannung. Als Andre Zapf sich an der Grundlinie ausspielen ließ, legte Andreas Götz den Ball clever auf Alexander Schneider zurück, aber gleich zwei Frohnlacher blockten den Schuss. Wieder der starke Linksverteidiger Götz bediente Bernd Geiß, der überhastet an der Sechzehnerlinie über das Tor feuerte. In den letzten Minuten hatten die Hausherren viel Platz zum Kontern, aber diese wurde meist leichtfertig und ungenügend ausgespielt. Lediglich nach einer Ballstaffel über Bulat, Scheller und Renk kam der eingewechselte Tayfun Özdemir zum Abschluss, scheiterte allerdings an Keeper Maschke. In der Schlussminute nochmal Aufregung, allerdings nur wegen eines eigentlich harmlosen Foulspiels und dadurch kam es zur Rudelbildung, die am Ende die Ampelkarte für den Rainer Stürmer Volkan Cantürk zur Folge hatte.
Der VfL Frohnlach gewann das vierte Spiel in Folge zu „Null“ und setzte sich mit 27 Punkten endgültig im Spitzenfeld der Bayernliga fest. Der Aufsteiger konnte sich in den beiden letzten Vorrundenbegegnungen gegen Gersthofen und SB DJK Rosenheim eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Rückrunde verschaffen. Allerdings ist das Offensivspektakel der ersten Spiele dem erfolgsorientierten Ergebnisfußball zum Opfer gefallen. Natürlich hat dies auch Verletzungs- bzw. kaderbedingte Ursachen, was auch schlussendlich die Systemumstellung von 4-4-2 auf 4-2-3-1 bewirkte.
Spielbericht eingestellt am 09.10.2011 18:04 Uhr