„Wir haben eine sehr gute Partie mit vielen Chancen gesehen. Wir waren deutlich überlegen. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Das war immerhin das fünfte Spiel in 15 Tagen. Und gerade bei so einem Wetter wie heute. Ein 4:0 zu Hause gegen so eine ambitionierte Mannschaft ist schon aller Ehren wert. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Diesem Fazit des Trainers nach dem Schlusspfiff muss kaum etwas hinzugefügt werden, zumal die schwülheißen Bedingungen nicht nur den Spielern, sondern auch manchem Zuschauer zugesetzt haben.
Ein Frohnlacher in Aktion.
Henning Rosenbusch
Für die Unterfranken nahm das Unheil bereits nach drei Minuten seinen Lauf. Da nämlich brachte Christian Beetz die Frohnlacher schon mit 1:0 in Führung. Kristian Böhnlein brachte einen Freistoß von rechts in den Strafraum der Gäste, doch keiner schien mit der Kugel etwas anfangen zu können. Über Links hatte sich Christian Beetz scheinbar unbemerkt in den Strafraum geschlichen und stand plötzlich ziemlich allein gelassen am zweiten Pfosten, wo er sich diese Möglichkeit natürlich nicht entgehen ließ. Besser kann ein Spielauftakt nicht laufen. Die Gäste waren geschockt und bei den Frohnlachern wich die Anspannung spürbar und zwei Minuten später hatte Christian Brandt nach Zuspiel von Paul Scheller sogar die Gelegenheit zum 2:0, verzog aber knapp aus 18 Metern. Ein erster eher zaghafter Angriffsversuch gelang dem TSV erstmals nach zehn Minuten durch den wendigen Manuel Leicht. Auch das Wenige, was noch folgte, blieb harmlos. Stattdessen hatte der TSV nach 18 Minuten großes Glück, als Paul Scheller eine Hereingabe von Sinan Bulat in guter Position verpasste. Die Partie, in der beide Seiten ein hohes Tempo gingen, wurde Mitte der ersten Halbzeit etwas zerfahren. Etliche Aktionen wurden zu hastig vertan und beide Mannschaften suchten zeitweise vergeblich, wieder Ordnung in ihr Spiel zu bekommen. VfL-Spielmacher Bastian Renk verfehlte in dieser Phase bei einem Freistoß nach 21 Minuten das gegnerische Tor aus 18 Metern nur knapp. Der VfL fand nach und nach seinen Spielfluss wieder, während Großbardorf, so sehr man sich auch bemühte, weder den Schlüssel zum eigenen Spiel, noch einen Weg fand, die Kreise der Hausherren einzuengen. Die Frohnlacher Angriffe nahmen wieder zu und der starke Kristian Böhnlein, der im Verlauf der 90 Minuten zum Spieler des Tages werden sollte, verfehlte mit einem kraftvollen Schuss von halblinks das Tor ganz knapp (35.). Sieben Minuten später stand Böhnlein wieder im Mittelpunkt einer Frohnlacher Szene. Manuel Orf brachte den Frohnlacher Neuzugang etwas ungeschickt und klar regelwidrig im 16er zu Fall, so dass Schiedsrichter Brand keine andere Wahl hatte, als Elfmeter zu pfeifen. Bastian Renk verwandelte den Strafstoß sicher und sorgte nach 43 Minuten für die Frohnlacher 2:0-Halbzeitführung.
Ein Frohnlacher setzt sich gegen zwei Gästespieler durch!
Henning Rosenbusch
Wer nun an das Spiel der Frohnlacher in Schweinfurt dachte, als der VfL nach einer 3:0-Führung noch ein 3:3 zuließ und nun ähnlich spekulierte, sah sich allerdings getäuscht. TSV-Coach Hansjürgen Ragati hatte diese Partie der Frohnlacher zwar im Hinterkopf, musste jedoch einräumen, dass diesmal seine Mannschaft nicht in der Lage war, nach den zwei Gegentoren nochmals zurückzukommen. Immerhin hatte Großbardorf kurz nach Wiederbeginn durch den aufgerückten Manuel Orf eine vielversprechende Strafraumaktion, doch der neue Mann in der Frohnlacher Abwehrkette, Frank Zapf, klärte die gefährliche Situation mit Übersicht und Routine. Zapf überzeugte aber nicht nur in dieser Szene, sondern war über 90 Minuten ein verlässlicher und sicherer Innenverteidiger und Riley-Nachfolger. Großbardorf bemühte sich vehement um eine Resultatsverbesserung, aber Frohnlach stand kompakt und erstickte alle Versuche der Gäste zumeist schon im Keim. Die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Platzherren fiel nach 53 Minuten. Paul Scheller spielte sich auf halblinks in den gegnerischen Strafraum und überwand TSV-Keeper Klaus Freisinger mit einem satten Schuss aus elf Metern zum 3:0. Der VfL war jetzt natürlich souveräner Hausherr im Willi-Schillig-Stadion (der Namensgeber war selbstverständlich zusammen mit Ehefrau Trude von der Tribüne aus Augenzeuge des tollen Auftritts seiner Blau-Weißen). Und nur ein paar Minuten nach dem Scheller-Treffer sorgte Böhnlein für eine weitere starke Aktion. Der überzeugende Renk hatte den ebenso überzeugenden Böhnlein über halblinks angespielt, Böhnlein nahm Maß, doch der Ball flog knapp neben dem zweiten Pfosten ins Toraus. So ganz abgeschaltet hatten die Gäste trotz ihrer anhaltenden Chancenlosigkeit noch nicht und Pascal Stahl sorgte nach 63 Minuten für Gefahr vor dem Frohnlacher Tor. Am Ende hatten aber die beiden Christians, Horcher und Beetz, die Situation bereinigt. Das schönste Tor des Spiels - Marke Tor des Monats -erzielte nach 65 Minuten Kristian Böhnlein. Von links kommend, setzte er sich nach dem Motto „Einer gegen Alle“ gegen die Großbardorfer Abwehr zur Mitte hin durch. Und als er den Ball dann endlich auf seinen linken Fuß legen und in Richtung linker Pfosten abziehen konnte, ließ er Torwart Freisinger keine Abwehrchance. Dieses 4:0 war ohne Abstriche leistungsgerecht. Und wenn Frohnlach seine weiteren Chancen konsequenter genutzt hätte, wäre Großbardorf um ein Debakel nicht herumgekommen. Sinan Bulat vergab nach Flanke von Thomas Karg von links zwei Meter neben dem zweiten Pfosten per Kopf, was möglicherweise schwieriger war, als zu treffen (68.). Zehn Minuten später hatte Bulat allerdings Pech. Scheller hatte ihn klug angespielt, doch der Ball landete am Pfosten. Und in der Schlussphase scheiterte Scheller nach Zuspiel von Frank Zapf. Es blieb schließlich beim völlig verdienten 4:0-Erfolg des überzeugenden VfL Frohnlach gegen einen unterm Strich enttäuschenden TSV Großbardorf.
Spielbericht eingestellt am 07.08.2011 19:03 Uhr