Nach der Trainerentlassung von Ingo Walther in der Vorwoche waren die Altstädter merklich verunsichert. Und das hätten die Würzburger, in der letzten Woche gegen Schweinfurt unterlegen, durchaus nutzen können. Eine Halbzeit lang dominierten die Unterfranken die Szenerie, ließen aber vor dem Tor sämtliche Zielsicherheit vermissen. Schon nach drei Minuten hatten die WFVler die Führung auf dem Fuss, doch Keeper Christoph Wächter parierte prächtig.
Christoph Herl behält gegen Daniel Drenkard die Oberhand.
Andi Bär
Die Altstädter, bei denen Trainer Heinz Schneider nur eine Änderung gegenüber dem desolaten Auftritt in Ingolstadt vornahm, kamen einem vor wie das Kaninchen vor der Schlange. Der agile Christoph Herl rückte für den angeschlagen auf der Bank gebliebenen Alexander Kossmann neben Christopher Klaszka in die Spitze, Herbert Biste begann auf der Aussenbahn. Einzig die Effektivität ließ zu wünschen übrig. Zu passiv agierten die beiden Sechser Florian Jakl und Chris Wolf, was den Würzburgern die nötigen Räume eröffnete. Die Gäste spielten zielstrebig nach vorne und ließen sich auch von der frühen Auswechslung von Steinmetz, der sich bei einem Zusammenprall mit Klaszka eine Gehirnerschütterung zuzog, nicht beirren. Vor dem Tor ließen die Würzburger allerdings die im Spiel nach vorne gezeigte Effektivität gänzlich vermissen. "Wir hatten vor dem Pausentee vier, fünf einhundertprozentige Möglichkeiten" erkannte Trainer Michael Hochrein nach Spielende "aber die Verwertung war katastrophal!" Wie wahr: Die dickste Möglichkeit hatte Pascal Rausch, der am bärenstarken Christoph Wächter scheiterte (39.). Auf der anderen Seite blieb die Altstädter Offensive wirkungslos. Und zwar komplett.
Marcello Asta gewinnt das Duell gegen Christopher Klaszka.
Andi Bär
Erst nach der Pause und einem gehörigen Kabinendonnerwetter von Heinz Schneider gewann das Altstädter Spiel an Sicherheit. Auch ein Verdienst von Sebastian Hofmann, der an der Seite von Florian Jakl in der zentralen Position kompromisslos abräumte.
Das Offensivspiel beider Mannschaften blieb dennoch dürftig. "Ich kann nicht binnen zwei Tagen das schaffen, was der WFV in Ansätzen zeigte" nahm Schneider seine Mannen in Schutz. Vielmehr stellte er die positiven Akzente in den Vordergrund. "Die Null sollte stehen. Das haben wir geschafft" zollte er ein Lob "und die Jungs haben sich aufgeopfert."
Nachdem Christoph Wächter gegen den sich gut durchsetzenden Simon Häcker klärte (69.), kippte die Partie allmählich. Und fast hätte Torjäger Christopher Klaszka schon früher zugeschlagen. Er setzte sich gegen den in Bayreuth als Referendar tätigen Manndecker Markus Bauer, der beim Nachbarn TSV Neudrossenfeld mittrainiert, durch und verfehlte nur knapp. Fünf Minuten vor dem Ende traf der Oberpfälzer dann doch noch. Routinier Florian Wurster setzte sich antrittsstark gegen Marcello Asta durch, dessen Rempler Schiedsrichter Thomas Färber elfmeterreif bewertete. Vom Punkt zeigte Klaszka keine Nerven und verwandelte sicher.
"Wenn wir hier unentschieden gespielt hätten, hätte ich mich geärgert" so WFV-Trainer hernach "aber jetzt haben wir verloren." Sein Gegenüber Heinz Schneider resümierte treffend: "Die Würzburger haben gut gespielt. Aber wir haben die Punkte." Auf die Altstädter wartet jetzt Schlusslicht Freier TuS Regensburg. Und auf die Würzburger der TSV Buchbach. Und danach werden die beiden Trainer wieder fachsimpeln. Schließlich spielt der WFV immer zwei Wochen vor der Altstadt gegen den jeweiligen Gegner. Und Heinz Schneider wird sich genauso wie bisher Ingo Walther die nötigen Tips von Michael Hochrein holen.
Spielbericht eingestellt am 12.03.2011 21:46 Uhr