Pech hatte Sebastian Hofmann in dieser Situation, als er gegen Schmalhofer und Schmitt nicht zum Kopfball kommt
Andi Bär
"Wie der Erfolg zustandekam, ist letztlich egal", zeigte sich Spielertrainer Ingo Walther nach der Partie milde gestimmt. Was er auf dem Spielfeld zu sehen bekam, dürfte ihm nur wenig Freude beschert haben. Vier Tage nach seinem 41. Geburtstag waren er und seine Mannen nicht wirklich präsent und überließen den personell arg gebeutelten Heimstettener den Spielplatz. Die Heimstettener hatten mehr vom Spiel, waren laufstärker, körperlich präsenter und offensiv auch gefährlicher. Kubica hatte den Führungstreffer auf dem Fuß, verpasste aber. Auf der anderen Seite behielt SV-Keeper Patrick Lehner seine weiße Weste. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ganz in weiß gewandet, musste er eine halbe Stunde lang überhaupt nicht in die Partie eingreifen, erstmals griff er nach genau eben dieser ins Geschehen ein, doch sein Manndecker Rafael Meyer bugsierte Gradls Eckball aus der Gefahrenzone. Für schmunzelnde Gesichter sorgte letztlich Christoph Herl. Der körperlich nicht sehr groß gewachsene Ex-Fürther stand nach einem Flankenball von Christopher Klaszka goldrichtig und markierte mit einem seiner wenigen Kopfballtore seiner Karriere die mehr als schmeichelhafte 1:0-Führung der Gelb-Schwarzen.
Victor Gradl setzt sich einmal mehr gegen Quirin Moll durch.
Andi Bär
Während die Altstädter die vorzeitige Entscheidung suchten, waren die Heimstettener nach dem Gegentreffer leicht konsterniert und ihr Offensivspiel litt darunter nachhaltig. Wer davon ausging, dass die Partie vorzeitig entschieden werden würde, der wurde eines Besseren belehrt. Ein blitzsauber vorgetragener Konter fand Junis Ibrahim, der Altstadt-Keeper Stephan Essig nicht gut aussehen ließ (53.). "Wir haben mehr Gas gegeben und wurden belohnt", stellte SV-Aufhilfstrainer Peter Faber, der den mit dem BFV in der Türkei weilenden Chefcoach Claus Schromm vertrat, zufrieden fest. Die zufriedenen oberbayerischen Mienen verfinsterten sich drei Minuten später aber auch schon wieder. Herl bediente den auffälligen Christian Karl sehenswert: Dessen strammen Versuch entschärfte der gut aufgelegte Lehner, doch Christopher Klaszka stand goldrichtig und staubte zur neuerlichen Führung ab. "Das war der spielentscheidene Gegenschlag", erkannte Faber neidlos an. Seine Farben erholten sich von diesem Gegentreffer nie mehr wirklich und sahen sich gefährlich konternden Hausherren gegenüber. "Leider haben wir kaum einen davon zu Ende gespielt", haderte Ingo Walther mit der fehlenden Präzision in der Vorwärtsbewegung. Richtig gute Chancen verzeichneten beide Farben nicht mehr. Als die Partie im Endeffekt gelaufen war, nahm sie noch einmal richtig Fahrt auf. Eine Minute nach seiner Einwechslung tauchte Alexander Kossmann nach einem starken Essig-Abschlag alleine vor Lehner auf, verpasste die vorzeitige Entscheidung zu markieren. Und auf der Gegenseite rückte Essig erneut in den Blickpunkt. Junis Ibrahim kam urplötzlich alleine stehend vor dem Altstädter Schlussmann ans Spielgerät und zog trocken ab: Essig hielt seiner Elf den dreifachen Punktgewinn mit einer Klasseparade fest.
Wich pariert gegen Auner
In den Schlusssekunden hatte Christian Auner seinen Bayernliga-Premierentreffer vor Augen. Christopher Klaszka schickte seinen Sturmpartner steil, der Keeper Lehner austanzte und trocken abzog. Pech für Auner, dass der ehemalige Hofer, Alexander Wich, auf der Linie stand und das Leder mit einer sehenswerten Parade entschärfte. Okay. Pech auch für Wich, dass der kein Torwart, sondern Feldspieler ist und dafür die Rote Karte von Referee Pongratz sah. Den fälligen Handelfmeter trat Torjäger Klaszka viel zu lässig und Keeper Lehner hatte keinerlei Probleme, das Spielgerät abzuwehren. Klaszka war es egal. Er und seine Mannen haben die angepeilten 30 Punkte vor der Winterpause eingespielt und dürfen sich nun auf den finalen Flutlichtauftritt beim FC 05 Schweinfurt am nächsten Freitag freuen.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2010 21:31 Uhr