Im Oberfrankenderby taten sich die heimischen Violetten zunächst sehr schwer zu ihrem Spiel zu finden. Erst mit fortwährender Spieldauer kam man mit den Wagner-Städtern besser zurecht!
Mit Vollgas geht dafür Bambergs Kapitän Rene Finnemann in den Zweikampf und konnte den Ball ins Seitenaus befördern.
Gerd Gätzschmann
Doch zunächst taten sich die Bamberger gegen gut aufspielende Gäste schwer. Zwar setzte der FCE mit einem Kopfball von Christoph Kaiser und einem sehenswerten Freistoß von Kapitän René Finnemann erste Akzente, dann aber übernahm die Mannschaft um Spielertrainer Ingo Walther immer mehr das Kommando im Fuchs-Park-Stadion. So fand unter anderem ein Freistoßversuch von Viktor Gradl in Florian Muckelbauer seinen Meister, ein Schuss aus der zweiten Reihe von Christopher Klaszka verfehlte nur knapp sein Ziel, bei einem abgefälschten Hammer von Michael Eckert war erneut Muckelbauer zur Stelle. In der 15. Minute vereitelte ein zweifelhafter Abseitspfiff von Schiedsrichter Ferdinand Friedrich die wohl beste Gelegenheit für die Bayreuther: Michael Pfann war von Klaszka herrlich in Szene gesetzt worden und wäre alleine durch gewesen. Die Bamberger kamen erst in der 18. Minute mit ihrem ersten durchdachten Spielzug über Kaiser, Florian Pickel und Thomas Dotterweich vor des Gegners Kasten. Die Offensivbemühungen wurden immerhin mit einem Eckball belohnt, den Pickel schön herein brachte, Finnemanns Gewaltschuss aber ging im Anschluss knapp über das Tor von Stephan Essig. Nach diesem kurzen Strohfeuer war es jedoch wieder die SpVgg, die für Gefahr im Bamberger Strafraum sorgte. In der 21. Minute kam Pfann am Sechzehner an den Ball und versenkte das Leder flach ins kurze Eck. Der Rückstand wurde in dieser Situation begünstigt durch das Abwehrverhalten der Starke-Elf, die zwar bis zum Strafraum auf dem Posten war, danach aber ließ sie die Bayreuther ungestört agieren. Die 1:0-Führung der Gäste ging zu diesem Zeitpunkt der Partie durchaus in Ordnung, war sie doch die aktivere Mannschaft, die mehr Aufwand betrieb und sich immer wieder Torgelegenheiten erarbeitete. Doch die Freude währte nur fünf Minuten. Dann nämlich kam Nicolas Görtler vor dem Torhüter der SpVgg an den Ball, der von ihm aus ins Tor trudelte. Im Anschluss tat sich bis kurz vor dem Seitenwechsel wenig, dann aber waren es wiederum die Bayreuther, die durch einen Schuss von Christoph Herl zu einer Chance kamen. Die beste Möglichkeit für eine erneute Führung vergab nach einem Konter Michael Eckert, der statt selbst abzuschließen, quer legte und so eine Hundertprozentige vergab.
In dieser Szene hätte Schiedsrichter Ferdinand Friedrich auf Strafstoß entscheiden müssen, der Bayreuther Kapitän Florian Jakl brachte den Bamberger klar zu Fall.
Gerd Gätzschmann
Nach Wiederanpfiff kamen die Bamberger wie ausgewechselt aus der Kabine. In der 49. Minute landete ein Schuss von Pickel am Lattenkreuz, zwei Minuten später traf Pickel nach Zuspiel von Görtler erneut nur den Pfosten. Die Hausherren hatten die Partie jetzt im Griff, allerdings konnten die Bayreuther immer wieder Nadelstiche setzen. So zum Beispiel durch Pfann, dessen Schuss Muckelbauer klären konnte. In der 59. Minute aber waren es die Violetten, die jubeln durften. Florian Pickel stand am langen Pfosten goldrichtig und schoss zur 2:1-Führung ein. Die Gäste aber schienen davon wenig beeindruckt und hätten nach einem Kopfball von Eckert ausgleichen können. Christian Hassa aber konnte auf der Linie klären.
Auf der Gegenseite verpassten Alexander Deptalla und Görtler. Die beste Gelegenheit vor dem Ende des rassigen Derbies vergab Pfann. Kurz vor dem Abpfiff setzte auch der Schiedsrichter noch Zeichen: Görtler wurde im Strafraum gefoult, ein Pfiff von Friedrich aber blieb zum Entsetzen der Bamberger Fans aus. Dennoch reichte es letztendlich zu einem knappen 2:1-Erfolg im ersten Flutlichtspiel seit 1926.
Spielbericht eingestellt am 10.10.2010 12:15 Uhr