Der Ex-Bamberger avancierte zum unumstritten stärksten Akteur auf dem Feld und war nahezu alleinverantwortlich für den mehr als glücklichen Punktgewinn seiner Mannschaft. Vor immerhin noch 750 Zuschauern wollten die Gelb-Schwarzen eine Reaktion auf die 0:3-Pokalpleite bei der DJK Ammerthal vom Mittwoch zeigen. Dabei waren überraschenderweise auch die in der Vorwoche verletzt ausgeschiedenen Michael Pfann und Chris Wolf mit an Bord. Im zentralen Mittelfeld gab der im Pokalspiel überzeugend auftretende Robert Menz sein Startdebüt.
Stefan Bernhardt kann gegen den mitgelaufenen Christian Karl zur Ecke klären.
Andi Bär
Von Beginn an gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo. Die Altstädter wurden dabei immer gefährlich, wenn sie über die Flügel spielten. Die Hausherren dagegen glänzten durch schnelles, schnörkelloses Direktspiel mit dem sie die Bayreuther Hintermannschaft einige Male uralt (Bock) aussehen ließen. Schon nach vier Minuten brannte es lichterloh im Strafraum der Wagnerstädter. Nach einem Neulinger-Befreiungsschlag überlief der pfeilschnelle Hamberger Michael Bock, umspielte Keeper Essig um das Leder ans Aussennetz zu befördern. Schon zwei Minuten später der nächste Essig-Einsatz: Gegen den alleine vor ihm auftauchenden Breu klärte er. Auf der anderen Seite bediente Herl den durchgestarteten Sebastian Hofmann, der das Spielgerät aus 18 Metern knapp neben den Pfosten zimmerte (7.). Seine (bis dahin) größte Tat vollbrachte Stephan Essig in der 15. Minute: Neubauers Freistoß beförderte Gögl in bester Gerd-Müller-Manier mit dem Hinterkopf in Richtung Torwinkel - Essig fischte das Leder reaktionsschnell aus dem Winkel und erstickte den Buchbacher Torjubel im Keim. Und es ging munter weiter: Nach einem Menz-Eckball patzte Keeper-Neuzugang Sandro Volz, Michael Pfann war zu überrascht und beförderte seinen Kopfball weit neben den Kasten (20.). Im Gegenzug erneut Breu alleine vor Essig - Glück, dass er ein Luftloch schlug. Der Anfangselan beider Mannschaft verpuffte allmählich, auch weil sich die Hintermannschaften langsam fingen und die Räume besser zugestellt wurden. Was niemand ahnen konnte: Die Altstädter Herrlichkeit war vorbei. Nach Breus Fernschuß über die Querlatte (26.) blieb es bis Sekunden vor dem Pausenpfiff vor beiden Toren ruhig. Ehe zum Abschluss eine weitere Essig-Glanztat folgte. Hamberger bediente den am langen Pfosten lauernden Bernhardt sehenswert, dessen stramme Volleyabnahme lenkte der Altstädter Torwart glänzend um den Pfosten.
Christopher Klaszka setzt sich energisch gegen Maximilian Hain durch.
Andi Bär
Wer dachte, dass die Altstädter aufgrund einer durchaus engagierten und keinesfalls ängstlichen Vorstellung nach dem Pausentee besser ins Spiel kommen würden, der wurde eines Besseren belehrt. Es spielte quasi nur noch das Schlusslicht. Schon nach einer Minute lag die Führung einmal mehr in der Luft: Johannes Hain zimmerte das Leder aus 18 Metern an den Pfosten, der allein vor dem Kasten lauernde Neubauer schob ein - stand aber im Abseits. Es sollte die nächste Glanzparade des Altstädter Torwächters folgen. Einen Freistoß von Neubauer kratzte Victor von der Linie, der alleine vor Essig an den Ball gekommenen Irmler setzte schon zum Torjubel an - doch Teufelskerl Stephan Essig klärte mit einer unglaublichen Fußabwehr (65.). Drei Minuten später kam der Ex-Rostocker Thomas Breu zum Kopfball, der gerade noch zur Ecke gelenkt wurde. Ähnlich erging es Joker Lex, der nach Neubauers Vorlage die längst überfällige Buchbacher Führung hätte markieren müssen. In den letzten zehn Minuten erhöhten die Hausherren den Druck gegen nun angeknockte Altstädter. Coach Anton Bobenstetter brachte mit Eckmüller und Lex zwei neue Offensivkräfte, die noch einmal neuen Schwung bringen sollten. Und das taten sie - und wie. Aus gut 20 Metern zog Stefan Lex per Dropkick ab - Essig faustete das Leder gerade noch so weg (79.). Zwei Minuten später wäre Essig machtlos gewesen: Doch Lex' 18-Meter-Geschoß knallte an die Querlatte. Und nur fünf Minuten später war das Aluminium erneut Essigs bester Freund: Dieses Mal zimmerte Neulinger das Spielgerät aus 25 Metern an den linken Pfosten - die Altstädter hätten sich einen 30 Kilometer weiten Umweg über den Wallfahrtsort Altötting verdient gehabt. Das Chaos perfekt gemacht hätte zwei Minuten vor dem Ende beinahe Michael Pfann im Duett zweier weiterer Ex-Bamberger. Christoph Herl schickte ihn quer, doch Keeper Volz konnte 40 Meter vor seinem Kasten gerade noch vor dem anstürmenden Pfann retten und den Supergau für seine Farben verhindern.
Spielbericht eingestellt am 28.08.2010 16:47 Uhr