von Ulrich Engel
Mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg startete der VfL Frohnlach seinen Heimspielauftakt ins Spieljahr 2010. Gegen den hoch gehandelten Tabellenzweiten TSV Buchbach bekamen die Platzherren besonders in der zweiten Halbzeit Oberwasser und hatten sich am Ende den Sieg redlich verdient. Entscheidend für das Resultat war die Leistung in den zweiten 45 Minuten. Die phasenweise magere Fußballkost, die die Zuschauer in der ersten Halbzeit serviert bekamen, war nach dem Seitenwechsel sehr schnell vergessen. Die Schützlinge von Chef-Trainer Thomas Hüttl entschädigten ihre Fans im zweiten Abschnitt mit einer kämpferischen und aggressiven Spielweise, hielten den Gegner zuletzt gänzlich in Schach und hätten ohne weiteres sogar noch deutlich höher gewinnen können.
In der ersten Halbzeit blieben Höhepunkte Mangelware. Die Gäste ließen sich viel Zeit beim Spielaufbau und hatten offenbar wenig Interesse, das Spiel zu machen. Die Mannschaft von Helmut Wirth, die als einziges Team der Liga mit vier Stürmern agiert, wartete ab, erkannte aber sofort, wenn sich Möglichkeiten zu schnellen Angriffen auftaten. So stand nach acht Minuten Thomas Breu plötzlich in guter Position im Frohnlacher Sechzehner, verfehlte aber eine Hereingabe von links nur um Zentimeter. Zuvor hatte auch der VfL schon eine erste Torszene, als sich Frank Fugmann über die linke Seite durchsetzen konnte und mit seiner Flanke von der Grundlinie am aufmerksamen Gäste-Keeper Franz Demmel scheiterte.
Auf bescheidenem Niveau ging es dann weiter. Frohnlach konnte die Nervosität nicht gänzlich ablegen. Man spürte den Druck, der angesichts des immer noch problematischen Tabellenplatzes auf der Mannschaft lastete. Und immerhin hatte man es ja mit dem Tabellenzweiten und der Mannschaft zu tun, die den erfolgreichsten Angriff der Liga besitzt. Doch der VfL konnte die von Thomas Hüttl verordnete Taktik diszipliniert umsetzen. In der 25. Minute gerieten die Platzherren allerdings gehörig unter Druck und benötigten auch ein wenig Glück, um ungeschoren davon zu kommen. Bei einer turbulenten Torraumszene klatschte der Ball an die Pfosten des Frohnlacher Kastens, und es soll auch eine Frohnlacher Hand mit im Spiel gewesen sein. Doch Schiedsrichter Johannes Hartmeier hatte kein Handspiel erkannt und ließ weiter spielen. Pech hatten die Gäste dann bei der folgenden Ecke, als die Kugel nach einem Kopfball erneut den Pfosten traf. Das war es dann aber auch, was wirklich gefährlich auf das Frohnlacher Tor zu kam. Alles andere blieb, wie auf Seiten des VfL auch, zumeist im Ansatz stecken, und das 0:0 zur Pause muss aus spielerischer Sicht wohl eher als ein 0:0 der bescheidenen Art eingeordnet werden.
Ganz anders verlief Durchgang zwei. Der VfL, der bis dahin überwiegend im taktischen Bereich punkten konnte, agierte nun intensiver und kämpferischer und deckte Schwächen in der Buchbacher Hintermannschaft auf. Besonders im linken Abwehrbereich der Gäste fanden die Frohnlacher immer wieder Lücken. Nach einem Foul an Christian Brandt, der auf der Position des verletzten Spielmachers Bastian Renk eine gute Vorstellung gab, pfiff Schiedsrichter Hartmeier Elfmeter und lag damit wohl richtig. Tobias Eichhorn, der bis dahin mit viel Einsatzfreude agiert hatte, verwandelte den Elfer mit einem satten Schuss ins Zentrum zum 1:0 (55.). Der VfL spielte nun im Vergleich mit der ersten Halbzeit fast wie ausgewechselt, und Buchbach tat sich schwer damit, Gleichwertiges entgegenzusetzen. Frohnlach machte Druck. Sinan Bulat und Manuel Fiori sorgten für neue Impulse im Spiel nach vorne, und die Buchbacher Abwehr geriet immer öfters in Bedrängnis. Frohnlach hatte nun auch mehr Räume, weil die Gäste natürlich den Rückstand ausgleichen wollten und sich ihrerseits nach vorne orientierten. Frohnlach sah sich neuerlichem Druck ausgesetzt, behielt aber die Kontrolle. Sich nicht ganz unter Kontrolle hatte nach 72 Minuten Buchbachs Stefan Bernhardt, der nach einem ungeschickten Foul an der Mittellinie die zweite gelbe Karte kassierte und mit gelb-rot vorzeitig in die Kabine musste. Es war ein Platzverweis mit Folgen, denn in der 75. Minute brachte Tobias Eichhorn seine Mannschaft und die Frohnlacher Fans zum Jubeln. Eichhorn wurde vor dem Buchbacher Strafraum nicht konsequent angegriffen und ließ mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern und halblinker Position Torwart Demmel keine Abwehrchance.
Danach hätte der VfL das Ergebnis noch deutlicher machen können. Gut herausgespielte Angriff machten mehr als einmal den Weg zu einem weiteren Treffer frei, doch der letzte Pass oder der entscheidende Abschluss wollte nicht mehr gelingen. Beinahe jeder der Frohnlacher Stürmer bekam in der Schlussviertelstunde noch seine Chance. Die Gäste kamen ein paar Minuten vor dem Ende einem Anschlusstreffer sehr nahe, doch der eingewechselte Tim Bauernschuster scheiterte nach einem Eckball aus aussichtsreicher Position. Einen Wermutstropfen musste der VfL in der letzten Minute dann doch noch hinnehmen, denn der erst in der 77. Minute für den fleißigen René Schubart aufs Feld gekommene Christopher Hopf sah nach einem groben Foulspiel an Bauernschuster in der 90. Minute die rote Karte.
Zweimal gespielt – zweimal gewonnen. Das ist die bisherige Frohnlacher Ausbeute in diesem Jahr. Mehr geht nicht und macht allen Beteiligten Mut, wenn es um die Frage des Klassenerhaltes geht. Mit 28 Punkten hat sich die Mannschaft nun eine solide Basis für den weiteren Saisonverlauf geschaffen. Bereits am Mittwoch geht es im Willi-Schillig-Stadion mit der Partie gegen die SpVgg Ansbach weiter. Thomas Hüttl erwartet gegen den Vorletzten ein ganz schweres Match, ehe dann am Samstag der TSV Rain/Lech auf den VfL wartet.
Spielbericht eingestellt am 21.03.2010 11:00 Uhr