von Ulrich Engel
Bei herbstlich kühlen Temperaturen trennten sich am Samstag der VfL Frohnlach und die TSG Thannhausen letztlich leistungsgerecht mit 2:2. So richtig dürfte dieses Resultat allerdings keiner der beiden Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel entscheidend geholfen haben. Vor allem der VfL, der diese Partie unbedingt gewinnen wollte, muss weiterhin um den Anschluss ans Mittelfeld der Rangliste kämpfen. Immerhin konnte sich das Team von Werner Gückel durch diesen einen Punkt um eine Rangstelle in der Tabelle verbessern und liegt nun vor der schweren Aufgabe am kommenden Samstag beim SV Seligenporten auf Position 14.
Die Gäste aus Schwaben begannen recht forsch und ohne taktische Zurückhaltung und versuchten mit weiträumigem Spiel, die Hintermannschaft der Platzherren zu überspielen. Doch die Abwehrreihe, in die Oliver Riley zurückgekehrt war und auf der linken Außenposition erstmals der Thüringer Neuzugang Alexander Pflügner in der Startelf stand, war gut vorbereitet und ließ sich anfangs nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen. Dennoch dauerte es eine Viertelstunde, ehe der VfL zu einer ersten halbwegs gelungenen Aktion vor das Gäste-Tor kam. Geburtstagskind Bastian Renk (er wurde am Samstag 28 Jahre alt) platzierte einen Freistoß in den gegnerischen Sechzehner, und Thomas Karg, der nach seiner Verletzungspause wieder eingesetzt werden konnte, versuchte mit dem Rücken zum Tor, den Ball zu verlängern. Doch TSG-Keeper Sebastian Steidle ließ sich nicht überlisten und leitete mit seinem Abschlag einen unmittelbaren Gegenangriff für seine Mannschaft ein. Über rechts konnte sich Robert Henning durchsetzen und nach innen passen, wo aber Michael Geldhauser und im zweiten Versuch Stefan Selig nicht zum gewünschten Abschluss kamen.
Das Match nahm etwas Fahrt auf, und Sinan Bulat traf nach 21 Minuten sogar ins Netz; doch er stand bei der Ballannahme klar im Abseits und die Fahne des SR-Assistenten war zu Recht oben. Insgesamt verlief das Spiel ausgeglichen. Räume für Offensivspiel ergaben sich für beide Seiten, zwingend druckvolle Aktionen fehlten aber noch. Erst zum Ende der ersten Halbzeit legten beide Teams noch einmal zu, und für den VfL fiel in der 40. Minute endlich der Führungstreffer, der wie eine gewisse Erlösung auf die Aktiven und auf die wenigen Fans wirkte. Der fleißige Sinan Bulat hatte den Ball von rechts außen geflankt, Bastien Renk stand bereit und traf an den Pfosten. Kurioserweise sprang die Kugel dann vom Hinterkopf des liegenden Torwarts Steidle zurück über die Linie ins Netz. Er hatte keine Abwehrchance. Der VfL wollte nachlegen und kam durch Frank Fugmann auch noch zu einem sehenswerten, aber nicht ausreichend platzierten Torschuss. Es bleib bei der knappen und aus Frohnlacher Sicht zugleich hoffungsvoll stimmenden 1:0-Führung zur Pause.
Nach dem Wiederanpfiff wirkte der VfL druckvoll und willens, schnellstens mit einem zweiten Treffer die Weichen für einen Heimsieg zu stellen. Marco Dießenbacher probierte es vergeblich, und anstatt eines zweiten VfL-Treffers nahm die Partie einen anderen Verlauf. Thannhausen kam in der 50. Minute ebenfalls zu einem Abseitstreffer durch Geldhauser und machte deutlich, wie wenig sich der VfL auf den knappen Vorsprung verlassen konnte. Frohnlach wollte zwar erkennbar das zweite Tor, konnte mit seinen Versuchen aber die Gäste kaum beeindrucken. Thannhausen bleib hellwach, und nach 59 Minuten stand es 1:1. Volkan Cantürk hatte Stefan Selig von der rechten Grundlinie aus in Schussposition gebracht und der Routinier mit der Rückennummer 8 nahm aus 16 Metern Maß und ließ Alexander Weber keine Abwehrchance. Allerdings hätte schon eine Minute später der VfL wieder in Führung gehen können, doch Renk traf nur an die Querlatte. Etwas später verpasste der deutlich verbesserte Thomas Karg nach einem Zuspiel von rechts den Kasten nur knapp.
Dafür gelang den Gästen in der 66. Minute das 1:2. Ralf Zimmermann narrte im Frohnlacher Strafraum gleich vier Gegenspieler, stand dann allein sechs Meter vor dem Tor und hatte schließlich keine Mühe, den Ball an Weber vorbei einzuschießen. Ein wirklich sehenswerter Treffer, der aus Frohnlacher Sicht dennoch nie und nimmer so hätte fallen dürfen. Doch Einladungen zum Toreschießen werden ja in der Regel immer angenommen.
Die Schwaben spielten nun natürlich mit breiter Brust weiter, und der VfL müsste dem unerwarteten Rückstand hinterher laufen. Zunächst aber kam die TSG noch zu einer guten Möglichkeit durch Geldhauser, der nur einen kleinen Schritt zu spät kam und den Ball vorbei lassen musste (74.). Drei Minuten weiter und dank Tobias Eichhorn, der ein paar Minuten vorher für Dießenbacher aufs Feld gekommen war, gelang den Platzherren der Ausgleich. Bulats Hereingabe von rechts auf den zweiten Pfosten fand Eichhorn, der seinen Platz nutzte und das verdiente 2:2 erzielte.
Thannhausen ließ noch nicht locker und es entwickelte sich in der Schlussphase fast noch ein offener Schlagabtausch. Auf Seiten der Gäste kam der eingewechselte Wilson Onyemaeke zu einer guten Möglichkeit, für den VfL waren es Renk und wenig später Eichhorn. So lange noch Zeit blieb, versuchten beiden Mannschaften, vielleicht doch noch zum Siegtreffer zu kommen. Am Ende aber stand das 2:2 als Resultat fest, und Thannhausen musste nicht gänzlich mit leeren Händen die Heimreise antreten. Für Frohnlach aber gibt es nach dieser Begegnung kaum Grund zum Durchschnaufen. Die Mannschaft spielt in ihrer jetzigen Verfassung ohne Wenn und Aber gegen den Abstieg und wird in den nächsten Wochen schwere Aufgaben zu bewältigen haben.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2009 13:56 Uhr