von Ulrich Engel
Mit einem 0:0-Unentschieden trennten sich am Samstag der VfL Frohnlach und der TSV Rain/Lech im Willi-Schillig-Stadion. Bei idealen äußeren Bedingungen sahen die wenigen Zuschauer allerdings ein unterhaltsames und flottes Bayernliga-Spiel mit etlichen Höhepunkten und einem bis zum Schluss spannenden Spielverlauf. Es gab gute Möglichkeiten auf beiden Seiten; im Grunde hätten beide Mannschaften die Partie mit etwas mehr Abschlussglück für sich entscheiden können. Ärgerlich aus Frohnlacher Sicht war sicherlich ein vermeintlicher Abseitstreffer durch Tobias Eichhorn nach knapp einer Stunde, der auch noch nach dem Spiel reichlich diskutiert wurde. Außer dem SR-Assistenten hatte wohl kaum jemand eine Abseitsposition gesehen.
Das Spiel hätte allerdings schon frühzeitig einen anderen Verlauf nehmen können, denn die Gäste hatten schon nach wenigen Sekunden zwei Riesenmöglichkeiten für einen Führungstreffer. Doch zweimal reagierte VfL-Keeper Alexander Weber bei den beiden Versuchen aus kurzer Distanz grandios. Er war wohl so kurz nach dem Anstoß der einzige Frohnlacher, der bereits hellwach war. Die Gäste machten auch in der Folgezeit viel Betrieb, spielten flotte und flüssige Kombinationen und auf VfL-Seite gab es ab der ersten Minute keine Zweifel daran, mit welchem Gegner man es diesmal zu tun hatte. Doch ergaben sich aus der offensiven Ausrichtung der Gäste auch Räume für die Platzherren. Und ein erster Konter nach etwa fünf Minuten sorgte auch bei den Schwaben für ein erstes Alarmsignal.
Die erste Verletzungsunterbrechung des Spiels ergab sich nach neun Minuten. Allerdings musste kein Spieler, sondern Schiedsrichter Rainer Pongratz vom TSV Regen behandelt werden. Er hatte einen Ball ins Gesicht bekommen und zog sich dabei eine Platzwunde am Wangenkochen zu. Doch die Physiotherapeuten beiden Teams sorgten für medizinische Hilfe und das Spiel konnte nach ein paar Minuten Behandlungspause fortgesetzt werden.
Die Gäste konnten sich noch einige Vorteile erarbeiten und erspielen. Daraus ergab sich auch die eine oder andere gefährliche Situation vor dem Frohnlacher Kasten. Nach 25 Minuten hatte Tobias Niederleitner geflankt und der wendige Zeljko Brnadic kam zu einer guten Kopfballaktion. Etwas später scheiterte Mariusz Suszko an Alexander Weber; danach verfehlte ein Kopfball von Brnadic des Tor nur knapp. Der VfL kam in dieser Phase zu wenig gelungenen Szenen nach vorne. Die Hintermannschaft des Gegners stand zu sicher und der VfL geriet nun auch kräftig unter Druck. Doch Rain konnte zwar seine spielerischen Vorteile auf dem Spielfeld umsetzen, doch vor dem Tor blieb die VfL-Hintermannschaft, in der diesmal Marcel Burkard den Vorzug vor Oliver Riley bekommen hatte und seine Aufgabe gut löste, oft auch Sieger. Nicht immer souverän, aber doch entscheidend. Der VfL hatte in dieser Phase Mühe, sich aus dem Druck des Gegners zu lösen. Nach etwa 40 Minuten jedoch brannte es plötzlich im Strafraum der Schwaben, die ganz offensichtlich überrascht waren von einer Aktion zwischen Bastian Renk und René Schubart. Mit etwas mehr Präzision wäre da vielleicht die Frohnlacher Führung möglich gewesen. Der VfL wirkte in den Schlussminuten der ersten Halbzeit lebhafter und war wohl auch darüber erleichtert, diese ersten 45 schwierigen Minuten unbeschadet überstanden zu haben.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Platzherren bissiger und beweglicher. Jetzt holten sie sich den einen oder anderen Vorteil. Rain musste nun mehr reagieren anstatt die Abläufe selber zu bestimmen. Und nun musste auch der TSV das Glück bemühen, genauer gesagt eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung zu ihren Gunsten. Bastian Renk hatte geflankt und Tobias Eichhorn hatte getroffen. Aber die Abseitsentscheidung war unabdingbar. Der VfL reagierte angespornt und forderte die Gäste mehr und mehr heraus. David Bulik ließ sich im Mittelkreis in der 67. Minuten zu einem groben Foulspiel gegen den jungen Manuel Fiori hinreißen und sah die rote Karte. Fiori, der ein sehr gutes Spiel ablieferte, blieb glücklicherweise unverletzt.
Noch gut 20 Minuten blieben dem VfL nun, die Partie auf seine Seite zu ziehen. Die Gückel-Schützlinge bestimmten nun zumeist das Spiel, aber so richtig war den Gästen nicht beizukommen. Vor dem Tor tat sich der VfL immer noch schwer und es wollte einfach nicht gelingen das Überzahlspiel zahlenmäßig umzusetzen. Der TSV hatte zwar deutliche Probleme mit dem VfL, wollte sich aber seinerseits auch nicht mit einem Remis zufrieden geben. Nicht mehr so oft wie im ersten Durchgang, aber immer gefährlich kamen die Schwaben vor das VfL-Tor. Aber der VfL ließ hinten nun nichts mehr anbrennen. Aber so viel versprechend die Attacken auf das Rainer Tor auch waren, es fehlte ihnen einfach die nötige Wucht. Fünf Minuten vor dem Ende kassierten die Gäste sogar noch einen zweiten Platzverweise (Brnadic sah gelb-rot wegen Reklamierens), doch auch diesen zusätzlichen Vorteil konnte der VfL nicht nutzen. Rain hatte das spielerische Element zurückgestellt und kämpfte sich erfolgreich durch die verbleibende Zeit. Und so wie der VfL kämpferisch die erste Halbzeit überstanden hatte, überstand nun der TSV die zweiten 45 Minuten. Am Ende mussten beiden Mannschaften mit dem einen Punkt zufrieden sein.
Spielbericht eingestellt am 13.09.2009 13:23 Uhr