von Ulrich Engel
Zum dritten Mal in Folge gab es enttäuschte Gesichter beim VfL Frohnlach. Binnen einer Woche kassierten die Schützlinge von VfL-Chefcoach Werner Gückel drei empfindliche Niederlagen. Auch gegen Aufsteiger TSV 1860 Rosenheim suchte die Mannschaft vergeblich nach ihrem erfolgreichen Spiel und musste sich nach 90 zuweilen sehr enttäuschenden Minuten mit 0:2 geschlagen geben. Womöglich hätte die Partie bei tropischen Temperaturen im Willi-Schillig-Stadion einen anderen Verlauf genommen, hätte René Schubart seine Riesenchance nach sieben Minuten zum Führungstreffer für den VfL verwerten können, doch letztlich kam es anders. Die Gäste schafften durch eine gute Präsenz auf dem Spielfeld und viel Siegeswillen den im Grunde unerwarteten Auswärtssieg und der VfL fand trotz erhöhter Anstrengungen im zweiten Durchgang keine Mittel für ein günstigeres Resultat.
Die Gäste gingen engagiert ins Spiel, agierten forsch und verschafften sich durch ein energisches Zweikampfverhalten frühzeitig Respekt, VfL-Keeper Alexander Weber kam so bereits nach drei Minuten zu seinem ersten noch ungefährlichen Ballkontakt. Lichterloh brannte es aber nach sieben Minuten vor dem Kasten der Oberbayern. Urplötzlich ergab sich für René Schubart aus 14 Metern die Chance zum 1:0, doch er vergab zu überhastet. Die Gäste fanden nach dieser Schrecksekunde schnell zu ihrem Spiel. Die Frohnlacher Versuche zu flüssigen Aktionen bleiben zumeist im Ansatz stecken und das Geschehen verlagerte sich nach 20 Minuten immer mehr in die Frohnlacher Spielhälfte. Rosenheim fand immer wieder Gelegenheit, nach vorne zu spielen, der VfL blieb in der Offensive eher harmlos. Gäste-Angreifer Dominik Haas hatte Mitte der ersten Halbzeit gleich zwei gute Möglichkeiten. Nach 22 Minuten war sein erster Versuch noch zu schwach, sein zweiten Versuch war dafür erfolgreich, etwas glücklich vielleicht, aber er brachte die Führung für den letztjährigen Meister der LL-Süd. Über links hatten sich die Gäste durchgesetzt und Haas wurde nicht energisch genug bei seinem Kopfball gestört. Aufgrund des Spielverlaufs war dieser Treffer nach 25 Minuten aber durchaus verdient.
Nur drei Minuten später legte Rosenheim nach. Markus Ostarek hatte den Ball zu Thomas Masberg gespielt und der probierte es einfach einmal aus 17 Metern mit einem Heber und überraschte damit Alexander Weber. Der Ball senkte sich über Weber hinweg unter der Querlatte ins Netz. Der Torschütze war sichtlich selbst erstaunt, wie einfach es war, diesen Treffer gegen den VfL zu erzielen.
Der VfL mit bereits zwei Niederlagen aus den beiden vorausgegangen Spielen im Gepäck war verunsichert, während der Gegner jetzt natürlich vor Selbstbewusstsein nur so strotzte. Und jeder wusste, dass es bei der großen Hitze sehr schwer für die Platzherren werden würde, diesen Rückstand aufzuholen, auch wenn noch mehr als eine Stunde dafür Zeit blieb. Und wieder hatte es René Schubart auf dem Fuß, den Spielverlauf zugunsten des VfL zu beeinflussen. Er nahm eine weite Flanke von der rechten Außenbahn von Sinan Bulat direkt mit und traf ohne Abschlussglück nur an den Pfosten (34.). Christian Beetz prüfte wenig später den fast 41jährigen TSV-Schlussmann Peter Martin mit einem Freistoß und der Versuch von Tobias Eichhorn unmittelbar danach landete neben dem zweiten Pfosten im Toraus. Marco Dießenbacher probierte es noch vor der Pause aus 18 Metern, aber TW Martin hatte aufgepasst.
Beide Mannschaften gingen unverändert in den zweiten Durchgang und die wenigen Frohnlacher Zuschauer erwarteten nun eine Aufholjagd der Platzherren. Rosenheim war allerdings bestens darauf vorbereitet. Dennoch wirkte das Offensivspiel des VfL nun etwas zwingender und druckvoller. Thomas Karg, der kurz vorher eingewechselt wurde, hatte nach 58 Minuten eine gute Torszene, doch insgesamt blieben die Frohnlacher Vorstöße stumpf und zumeist für den Gegner durchschaubar. Die Gäste behielten ihre Spielweise und ihr Tempo bei und hatten nach 64 Minuten eine gute Freistoßaktion durch Franz Höhensteiger; Weber parierte den Ball auf der Linie. Wenig später waren die Gäste erneut am Drücker. Höhensteiger trat einen Freistoß, aber Weber hatte bei dem folgenden Kopfball von Danjel Majdancevic aufgepasst.
Die Zeit verstrich und sie lief für die Gäste, die mit dem, was der VfL in dieser Phase anzubieten hatten, keine große Mühe hatten. Bei allen Aktionen der Frohnlacher war Rosenheim auf Ballhöhe und machte dem VfL bei seinen Angriffen immer rechtzeitig einen Strich durch die Rechnung. Es ging einfach nichts zusammen bei den ratlosen Frohnlachern. Es gab keine durchschlagenden oder überraschenden Ideen, die den TSV vielleicht doch noch in Verlegenheit hätten bringen können. Natürlich war die Mannschaft bemüht, aber es war schlichtweg aussichtslos. Fünf Minuten vor dem Ende hatte der fleißige Dießenbacher noch eine gute Einzelaktion, doch auch er scheiterte an TW Martin, der mit seiner Faustabwehr seinen Kasten sauber halten konnte.
Dann war Schluss und die Rosenheimer konnten sich über einen verdienten Auswärtssieg freuen und darüber, dass man als Aufsteiger nun definitiv in der Bayernliga angekommen war. In Frohnlach muss man angesichts der gezeigten Leistung froh sein, die drei ersten Spiele der Saison gewonnen zu haben. Von den erreichten neun Punkten kann man momentan noch zehren, doch wenn nicht bald wieder ein Erfolgserlebnis zu vermelden ist, besteht Gefahr, dass man nach und nach in der Tabelle nach hinten durchgereicht wird. Und das bevorstehende Programm ist alles andere als einfach.
Spielbericht eingestellt am 16.08.2009 15:57 Uhr