von Ulrich Engel
Am Ende waren alle zufrieden. Der FV Würzburg konnte sich über einen sehr wichtigen Auswärtspunkt freuen und der VfL Frohnlach hatte den letzten Punkt geholt, der rechnerisch noch nötig war um definitiv den Klassenerhalt zu sichern. Und die Zuschauer hatten ein abwechslungsreiches, flottes und durchaus spannendes Spiel gesehen, in dem letztlich nur die Tore fehlten. Ansonsten war es ein 0:0 der besseren Art. Aus Frohnlacher Sicht war auch festzuhalten, dass die Mannschaft trotz einiger Personalsorgen eine kompakte Einheit bilden konnte und insoweit für das Schlagerspiel am kommenden Dienstag gegen SV Wacker Burghausen gut gerüstet scheint.
Die Partie des VfL gegen den FV Würzburg begann flott. Eine lautstarke Kolonie Würzburger Fans feuerte ihren FV schon vor dem Anpfiff vehement an. Die Mannschaft musste aufgrund ihrer Abstiegssorgen unbedingt punkten und ging erwartungsgemäß ehrgeizig und engagiert ins Match. Schon in den Anfangsminuten gelang es den Gästen, sich einige Male in den Frohnlacher Strafraum durchzuspielen. Doch der wohl gewünschte frühe Treffer fiel nicht. Die VfL-Abwehr stand gut, war von Beginn an immer wieder gefordert aber keinesfalls überfordert. Im Spiel nach vorne gab es allerdings einige Defizite und das Fehlen von Bastian Renk, Phillip Streng, Sinan Bulat und Andre Zapf machte sich beim Spielaufbau bemerkbar. So waren es zunächst lediglich ein paar Standardsituationen der Frohnlacher, die für erhöhte Alarmbereitschaft vor dem Würzburger Tor sorgten. Richtig gefährlich für die Gäste wurde dann nach etwa 20 Minuten, als Stefan Winterstein, der ein gutes Spiel machte, Tobias Eichhorn gut in Szene gesetzt hatte. Eichhorn konnte sich auch gegen FV-Keeper Ralf Scherbaum durchsetzen, verfehlte dann aber mit seinem Schuss das Gäste-Tor knapp. Eine weitere gute Möglichkeit hatte der VfL ein paar Minuten später. Wieder waren Eichhorn und Winterstein beteiligt, doch diesmal verpasste Marco Dießenbacher den zählbaren Abschluss. Glück hatten die Gäste weitere zwei Minuten später, als nach einer gemeinschaftlichen Aktion zwischen Eichhorn und Thomas Karg ein Würzburger gerade noch den Ball vor der Linie abwehren konnte.
Für die Gäste ergaben sich zum Ende der ersten Halbzeit ebenfalls Chancen durch Frank Wirsching und Dominik Hochrein. Zum einen strich die Kugel am Frohnlacher Kasten vorbei, im anderen Fall klärte Alexander Weber ohne große Mühe. VfL-Torjäger Karg, der es häufig alleine mit zwei oder drei Gegenspielern zu tun hatte und sich deshalb sehr schwer tat, kam erst nach 40 Minuten zu seiner ersten Möglichkeit, die letztendlich aber ungenutzt blieb. Nach einer Ecke hatten kurz vor dem Halbzeitpfiff die Unterfranken noch eine Torszene. Der aufgerückte Bastian Goetzfried hätte eigentlich Zeit für einen präzisen Schuss gehabt, jagte den Ball aber aus 20 Metern weit übers Tor.
Nach dem Seitenwechsel setzten beide Teams ihr flottes Spiel fort. Die Aktionen liefen hin und her, Tore wollten aber einfach nicht fallen. Bei Frohnlach musste nach 52 Minuten Christian Kaiser, der den Verein verlassen wird und aus privaten Gründen sportlich kürzer treten will, angeschlagen den Platz verlassen. Für ihn kam Hannes Sommerer, der zum Ende der Saison ebenfalls sein Engagement beim VfL beenden wird. Nach einer guten Stunde kam dann doch noch Bastian Renk für Marco Stalla ins Spiel. Stalla wird ebenfalls den VfL verlassen und demnächst für den TSV Mönchröden auflaufen. Der VfL stand wie schon vorher als kompakte Einheit auf dem Feld, während die Gäste mit viel Initiative ihr Kräfte zehrendes Spiel immer wieder fortsetzten. Und nach wie vor ohne durchschlagenden Erfolg. Der VfL hielt ruhig und mit Übersicht dagegen.
Mit zunehmender Spielzeit wurde es auch spannender. Und in den restlichen 20 Minuten ergaben sich erneut gute Torszenen, Pascal Rausch prüfte in der 74. Minute Alexander Weber und für den VfL traf der inzwischen eingewechselte Sinan Bulat ins Tor, doch der gute Schiedsrichter Karl Valentin aus Taufkirchen hatte eine vorausgegangene Regelwidrigkeit von Bulat erkannt und gab den Treffer zu Recht nicht. Zehn Minuten vor dem Ende sah dann noch Patrick Ostheimer nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte und der FV musste in Unterzahl versuchen, den Remis über die Zeit zu retten. Das gelang schließlich auch. Der eine oder andere Treffer hätte in dieser Partie durchaus fallen können. Chance dazu gab eigentlich genug. Mit diesem zweiten 0:0 in der laufenden Saison kann der VfL einen Schlussstrich ziehen und am kommenden Freitag völlig entspannt zum Saisonfinale bei der SpVgg Bayreuth antreten. Würzburg muss allerdings noch zittern und im letzten Spiel zu Hause gegen den TSV Buchbach gewinnen. Erst dann gibt es auch im nächsten Jahr wieder Bayernligafußball in Würzburg.
In Frohnlach allerdings fiebert man nun dem Bayerischen Pokal-Halbfinale am kommenden Dienstag entgegen. Noch ein Sieg trennt die Truppe vom großen Lostopf des DFB-Pokals. Und zu besiegen ist der SV Wacker Burghausen. Burghausen steht zwar seit Samstag als dritter Absteiger aus der 3. Liga fest, aber dass deswegen die Mannschaft nur teilmotiviert in Frohnlach antreten wird, darf nicht erwartet werden. Ganz im Gegenteil. In Frohnlach wird man sich auf einen Gegner einstellen müssen, der sich mit dem Einzug in den DFB-Pokal bei seinen Fans rehabilitieren will. Am Dienstag abend gegen 20.30 Uhr wird man es wissen: Burghausen oder Frohnlach.
Spielbericht eingestellt am 24.05.2009 16:36 Uhr