von Ulrich Engel
Zur Frohnlacher Kirchweih gelang dem VfL Frohnlach am vergangenen Freitag ein sicherer 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen den Aufsteiger TSV Rain / Lech. Den Grundstein für diesen Erfolg legten zwei Treffer durch Bastian Renk und Christian Beetz in der ersten Halbzeit, zu einem verdienten Sieg trug allerdings im Wesentlichen die Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel bei, wo aus einer Reihe von guten Möglichkeiten gut und gerne noch zwei bis drei Treffer hätten fallen können. So aber blieb es spannend, ehe Tobias Eichhorn in der Schlussphase mit dem 3:0 alles klar machen konnte.
Zu Beginn der Partie bei herbstlichen aber guten äußeren Bedingungen spielten zunächst fast nur die Gäste. Der VfL kam frühzeitig unter Druck und kam kaum aus der eigenen Spielhälfte heraus. Die Rainer hatten in dieser Phase mehr vom Spiel und kamen zu etlichen Standardsituationen, aus denen sie aber kein Kapital schlagen konnten. Frohnlach hielt sich zurück, stand tief und überließ den Gästen einige Räume. Nach 19 Minuten stockte dem Frohnlacher Zuschauern der Atem, als Oliver Riley mit einer Kopfball-Abwehr den Ball sehr nahe ans eigene Tor gebracht hatte und Alexander womöglich das Nachsehen gehabt hätte. Vorausgegangen war eine kraftvolle Aktion von Armin Janik über die rechte Seite und eine gute Hereingabe von der Grundlinie aus.
Für den VfL lief es nach 26 Minuten optimal. Die an sich erste Möglichkeit überhaupt führte zum 1:0. Zügig überbrückte man das Mittelfeld, Bastian Renk passte zu Thomas Karg, der gab den Ball präzise zurück und Renk hatte freie Schussbahn. Überlegt ließ er Gäste-Keeper Thomas Böld keine Chance und sorgte für den wichtigen Führungstreffer zu einer Zeit, in der es schien, die Gäste könnten das Spiel komplett übernehmen. Doch schon im Gegenzug hatte Denis Dinulovic, Spielmacher und bester Rainer, die Möglichkeit zum Ausgleich, doch sein Schuss aus 12 Metern ging weit übers Tor. Der aufgerückte Daniel Schneider versuchte es wenig später aus 18 Metern und verfehlte das Tor knapp. Kaum 60 Sekunden später scheiterte Schneider bei einer ähnlichen Szene am aufmerksamen Weber in Frohnlacher Kasten. Rain wollte den Ausgleich und erzeugte immer wieder Druck gegen die Platzherren. Deren Spiel aber wurde mehr und mehr gelöster und sicherer. Die VfL-Abwehr profitierte von Matthias Weller, der nach langer Pause wieder über 90 Minuten spielen konnte und viel Sicherheit brachte. Zusammen mit Oilver Riley und einem überragenden Christian Beetz war Frohnlachs Hintermannschaft ein zunehmend harter Brocken für die Gäste, denen einfach eine zündende Idee fehlte, um den Gegner erfolgreich auszuhebeln.
Für den VfL ergaben sich nun auch mehr Gelegenheiten für Aktionen nach vorne. Der agile Thomas Karg wurde vor der Pause auf dem Weg zum Tor von Ferhat Keles unsanft gebremst und es gab einen Freistoß mit Folgen. Zunächst konnte TW Böld zur Ecke abwehren, doch dann war er zum zweiten Mal geschlagen. Bastian Renk stand für den Eckball von rechts bereit und bereit waren auch die aufgerückten Riley und Beetz. Riley ließ den Ball gekonnt mit der Brust für Beetz abprallen und der fackelte aus 11 Metern nicht lange und markierte mit einem unhaltbaren Flachschuss neben den rechten Pfosten in der letzten Minute der ersten Halbzeit den 2:0-Pausenstand.
Kaum hatte SR Florian Kornblum, der zusammen mit seinen beiden Assistenten in etlichen Szenen wenig überzeugen konnte, den zweiten Durchgang angepfiffen, gab es schon Alarm im Frohnlacher Strafraum. Die Gäste hatten bei einem Kopfball von Keles schon beinahe den Torschrei auf den Lippen, doch Weber parierte diesen schwierigen Ball sicher. Rain wollte sich mit dem 0:2-Rückstand nicht zufrieden geben und gab immer wieder Gas. Doch der VfL behielt im heimischen Willi-Schillig-Stadion die Übersicht, agierte durchdacht und bot eine kompakte Gegenwehr gegen einen Gegner, der mit fortschreitender Zeit wohl auch etwas müde wurde und seinem energischen Spiel Tribut zollen musste. Doch Nachlassen oder sich der Niederlage fügen wollten sie noch lange nicht. Für den VfL ergaben sich nun aber auch immer neue Möglichkeiten für konstruktive Spielzüge nach vorne. Eine Stafette Kaiser-Eichhorn-Karg sorgte für eine ganz brenzlige Situation für die Gäste, doch Böld hatte bei Kargs Heber gut mitgespielt und blieb Sieger. Sieger blieb auch nach 67 Minuten ein weiteres Mal Alexander Weber gegen Daniel Schneider. Überhaupt präsentierte sich Weber über 90 Minuten als sicherer und zuverlässiger Rückhalt für sein Team. Christian Kaiser verließ nach einer sehr guten Vorstellung das Feld und machte Platz für Hannes Sommerer, der etwa 10 Minuten nach Vorarbeit von Marco Stalla am rechten Strafraumeck eigentlich alle Zeit der Welt hatte, doch zu überhastet die Kugel übers Tor drosch. Das war eine von etlichen Konterchancen, die sich dem VfL im Verlauf der zweiten Halbzeit geboten hatten
In der Schlussphase hatten die Gäste, die bis dahin unablässig versucht hatten, das Resultat zu korrigieren, weitgehend ihr Pulver verbraucht. Nur noch einmal gab es Gefahr im Frohnlacher Strafraum, als erneut Weber gegen Janik hervorragend parierte. Doch da war die Partie ohnehin schon entschieden, denn drei Minuten zuvor hatte Tobias Eichhorn endgültig alles klar gemacht. Eichhorn – endlich mal wieder Eichhorn – war auf halbrechter Position frei gespielt worden, schickte TW Böld in die falsche Richtung und schon den Ball über die Linie zum 3:0 ins Netz (83.)
Mit diesem verdienten Heimsieg hat der VfL einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. 18 Punkte stehen nun auf dem Konto und man kann am nächsten Samstag mit breiter Brust zum FC Schweinfurt 05 fahren, während es für den TSV Rain nicht für das erhoffte Remis gereicht hat obwohl sie lange Zeit auf einem guten Weg dorthin waren.
Trainerstimmen:
Wilfried Mayer (TSV Rain/Lech):
„Wir sind natürlich über diese 3:0-Niederlage enttäuscht. Das 3:0 hört sich hoch an, gibt aber nicht das wahre Ergebnis des Spielverlaufs wider. Wir waren in der ersten Halbzeit gut im Spiel, hatten 2/3-Spielanteile und haben vergessen, Tore zu schießen, auch wenn die 100%igen Torchancen nicht da waren. Mit ist halt negativ aufgefallen, dass wir bei unseren vielen Ecken so ein Fehlverhalten gezeigt haben und nichts daraus gemacht haben. Trotz unserer Überlegenheit in der ersten Halbzeit haben wir dann die Tore gekriegt. Besonders das 2:0 kurz vor der Halbzeit hat uns im Nachhinein betrachtet aus der Bahn geworfen. Wir wollten es in der zweiten Halbzeit trotzdem versuchen, aber leider haben die neuen Spieler unser Niveau dann eher nach unten als nach oben gedrückt. Das dritte Tor war dann eigentlich eine Frage der Zeit und uns ist es leider nicht mehr gelungen, den Druck aus der ersten Halbzeit aufzubauen. Unterm Strich geht’s natürlich schon in Ordnung.“
Werner Gückel (VfL Frohnlach):
„Ich denke, es war ein verdienter Sieg. Wir waren in der ersten Halbzeit in einzelnen Situationen zu passen und haben nicht gut zum Ball gearbeitet und haben die Bälle nicht gut nach vorne gebracht. Beim 1:0 haben wir aber gesehen, in welche Richtung wir spielen wollen und wie es gehen kann. Aber insgesamt war es trotzdem noch zu wenig. Man muss die Situationen nach vorne besser ausspielen, da sind immer noch zu viele Ungenauigkeiten drin. Aber im Vergleich zum Kötztinger Spiel war das heute eine ganz klare Leistungssteigerung. So etwas hängt natürlich auch mit einzelnen Spielern zusammen. Wichtig für uns sind Matthias Weller und Christian Kaiser, besonders bei Standardsituationen, bei hohen Bällen. Das hat man heute unserem Spiel angemerkt. Wir sind insgesamt zufrieden. Wir haben im Wesentlichen das umgesetzt was wir wollten, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit zu viele Konterchancen ausgelassen haben. Andernfalls hätte das Ergebnis noch wesentlich höher ausfallen können.“
Spielbericht eingestellt am 03.10.2008 22:53 Uhr