von Andi Bär
Die SpVgg Bayreuth fängt da an, wo sie vor der Sommerpause aufgehört hat: Im heimischen Hans-Walter-Wild-Stadion siegten die Altstädter gegen die von vielen als Geheimfavoriten angesehene TSG Thannhausen gleich mit 4:0.
Wer das Selbitzer Spiel vom Freitag gesehen hat, der hatte am Samstag ein Déja-vu-Erlebnis. Die Thannhausener hatten – ähnlich den Hollfeldern – anfangs gegen tief stehende Bayreuther mehr vom Spiel und hätten auch in Führung gehen müssen. „Der Wendepunkt“ räumte TSG-Trainer Oliver Schmid unumwunden ein. Eine Streitel-Flanke fand Stevanovic, der seinen Kopfball unbedrängt am von Hannes Mahr gut gehüteten Gehäuse vorbeisetzte. „Da hatten wir das nötige Glück“ gestand auch Klaus Scheer unumwunden ein. Danach erinnerte vieles an die letzte Saison, auch wenn Scheer sofort auf die Euphoriebremse trat: „Wir dürfen jetzt nicht meinen, dass alles wieder so läuft. Wir hatten nur knapp zwei Wochen Vorbereitung. Daher warne ich davor, alles hochzuloben.“ Eines muss man seiner Elf freilich lassen: Angetrieben vom überragenden Seufert, der durch Heckenberger klasse unterstützt wurde, spielten sie eine Stunde lang sehenswerten Offensivfußball aus einer geordneten Defensive heraus. Als Rückkehrer Heckenberger einen Foulelfmeter (Rushiti wurde von Degendörfer gelegt) verwandelte und Petrick nur drei Minuten später einen Klasse-Pass in die Tiefe von Seufert im Stile eines Torjägers versenkte, war der Bann gebrochen. Die Altstädter beschränkten sich danach nicht aufs Verteidigen, sondern suchten – oftmals zuwenig zielstrebig – die endgültige Entscheidung. Vorbehalten war die Rückkehrer Rushiti, der eine herrliche Vorlage Seuferts stilsicher einschob, nachdem er Keeper Steidle noch umkurvte. Abermals nur zwei Minuten später war es erneut der technisch beschlagene und laufstarke Petrick, der eine saubere Hereingabe Mayrs nur noch über die Linie drücken musste.
„Ich bin mir sicher, dass Bayreuth auch in dieser Saison eine Mannschaft hat, die ganz oben dabei ist“ lobte ein sichtlich desillusionierter TSG-Coach Schmid die gegnerische Truppe. Dabei durfte er von Glück reden, dass es für seine Elf kein Debakel wurde. Schließlich gingen die Bayreuther vor dem Kasten doch sehr sträflich mit den sich bietenden Chancen um: Noch vor dem Pausentee agierte der laufstarke, aber noch zuwenig ins Spiel eingebundene Thomas Risch zu überhastet und drosch das Leder alleinstehend vor Steidle über den Kasten (40.), Heckenberger setzte einen Schuss knapp am Kasten vorbei (50.), Rischs Kopfball nach einem Heckenberger-Eckball strich neben das Tor (60.) und Petrick kam nach einer Rushiti-Flanke nicht mehr an den Ball (74.) - Chancen für einen Kantersieg waren durchaus vorhanden. Klaus Scheer wollte das alles nicht überbewerten. „Wir können nach so kurzer Vorbereitung noch nicht fit sein“ warnte er vor allzu euphorischer Stimmung. Schließlich steht schon am Mittwoch das Gastspiel beim TSV Buchbach an, der mit einem 2:0-Erfolg in Frohnlach aufhorchen ließ, ehe am nächsten Samstag mit dem SV Seligenporten der nächste Aufsteiger in Bayreuth gastiert. Und der gewann am Samstag überraschend gegen die SpVgg Bayern Hof.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2008 13:54 Uhr