von Marco Galuska
Der bisher doch recht unterschiedliche Saisonverlauf in der Regionalliga spiegelte sich auch im Pokalmatch über weite Strecken wider. Schweinfurt spielte - begleitet von einem stattlichen Anhang, der die frühe Anstoßzeit um 17.30 Uhr in Ansbach nicht scheute - sofort dominant nach vorne. Thomanns Kopfball nach vier Minuten war noch kein Problem für SpVgg-Keeper Heid, der den Vorzug vor Schiefer bekam. Bei Dellingers satten Schuss, knapp links am Ziel vorbei, musste der Schlussmann nicht eingreifen (7.), hatte aber in der Folge mehrmals die Chance sein Können zu demonstrieren: Dellinger hätte nach zehn Minuten eigentlich das 0:1 erzielen müssen, schoss aber freistehend zu zentral und Heid parierte. Gegen einen Schlenzer von Thomann (12.) und einen weiteren Versuch von Langhans (16.) verhinderte Heid per Flugparade den frühen Rückstand. Glück hatten die Ansbacher, dass Angleberger nach einem kapitalen Ballverlust der Hausherren aus 16 Metern drüber schoss (23.).
Ansbach lief lange Zeit der Musik hinterher, wurde von den entschlossenen Schnüdel in der Defensive gebunden. Erst nach einer halben Stunde gelang ein Offensivakzent, als Weeger von hinten heraus verlagerte, Belzner mit Tempo den Diagonalball aufnahm und seine Flanke letztlich bei Hayer landete, dessen Schuss im Strafraum aber geblockt wurde. Ein Solo von Manz über den halben Platz, das im Abschluss zwar komplett missriet, sorgte für seltene Entlastung gegen den Dauerdruck der Unterfranken (37.). Kurz vor der Pause musste Jonas Bayerlein, der bei seiner Rückkehr ins Abwehrzentrum bis dato eine ordentliche Leistung gezeigt hatte, verletzt raus und wurde von Matthias Hahn ersetzt. Kurz darauf ging es in die Halbzeit, in der man über das 0:0 aus Ansbacher Sicht froh sein musste.
Die Schweinfurter übernahmen auch nach dem Seitenwechsel sofort wieder das Kommando und Fery zwang Heid zu einer nächsten Glanzparade (50.). Nach 55 Minuten hatte dann aber plötzlich Ansbach das 1:0 auf dem Fuß, als Seefried per Kopf für Schmidt ablegte, der noch einen Haken schlug und mit seinem Flachschuss an Schnellers Fußabwehr im Schweinfurter Tor scheiterte (55.). Zwei Minuten später jubelten stattdessen doch die Gäste, die es über die rechte Seite gut spielten und Fery im Zentrum mit viel Übersicht flach in die linke Ecke traf - 0:1.
Ansbach entdeckt seine fußballerischen Fähigkeiten spät wieder
Mit Kroiß und Sperr brachte Reutelhuber zwei frische Offensivkräfte, wenig später auch Kestel, der gleich einmal Schneller mit einem Schuss aus spitzem Winkel prüfte (67.). Die Hausherren befreiten sich fortan besser vom Schweinfurter Druck und legten mit der Einwechslung von Landshuter noch einmal offensiv nach. Die Riesenchance zum Ausgleich hatte Kroiß auf dem Fuß, der nach Balleroberung von Kestel sich zu viel Zeit ließ und letztlich noch geblockt wurde (78.). Urplötzlich lag der Ausgleich in der Luft: Nach einem Eckball köpften zuerst Weeger und dann Dietrich aufs Tor, konnten den Ball aber nicht über die Linie bugsieren (79.).
Dann köpfte Weeger nach der folgenden Ecke auch noch an die Querlatte (80.)! Plötzlich wackelten die lange Zeit ungefährdeten Gäste bedenklich und Ansbach entdeckte seine fußballerischen Fähigkeiten wieder. Der Lohn dafür blieb aber aus, denn den Pfiff eines Handelfmeters in der vierten Minute der Nachspielzeit, den die Nullneuner vehement gefordert hatten, gab der bis dahin unauffällige Schiri Sebastian Stadlmayr nicht.
Spielbericht eingestellt am 04.09.2024 08:10 Uhr