Beide Teams sind in der laufenden Runde in der Regionalliga Bayern noch ungeschlagen. Daran ändert sich auch heute nichts, doch ein Team würde am heutigen tage definitiv die erste Pflichtspielniederlage der Saison kassieren. Das war bereits vor dem Anpfiff klar. Und während die Schnüdel nach mehreren Jahren Profitum vor der Saison wieder auf Amateurfußball umgestellt hatten und so in dieser Saison kleinere Brötchen backen wollen, sieht man in Aubstadt die Favoritenrolle trotz Tabellenführung und 9:0-Toren in der bisherigen Runde beim Gegner.
Hier kann Schnüdel Luca Trslic den Aubstädter Luka Maric noch stoppen.
Christian Eschner
Beim TSV Aubstadt standen unter anderem mit Mrozek, Reinhart und Maric drei Akteure auf dem Feld, die in der bisherigen Runde kaum zum Zuge kamen. „Der Pokal ist bei einem breiten Kader immer die Möglichkeit, Spielern aus der zweiten Reihe für ihre Trainingsleistungen zu belohnen“ begründete Grell dies nach der Partie. „Auch wenn man in der zweiten Runde bereits auf den maximal schwersten Gegner trifft“. Sein Team meisterte die Herausforderung des maximal schwersten Gegners gut. Die Partie wurde robust und ausgeglichen geführt, und beide Teams schenkten sich nichts. In der 17. Minute dann der Schockmoment für die Schnüdel. Der nahezu unverzichtbare Kevin Fery fasste sich an den Oberschenkel und musste vom Feld. Dass dies kein Sicherheitswechsel war, bestätigte Reitmeier nach der Partie: “Bei Kevin ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen. Er wird uns lange fehlen“. Nach vorne taten sich beide Teams schwer, die Abwehrreihen zu durchdringen. Bis die Schweinfurter Defensive Aubstadt einlud. Nach einem langen Ball von Kirseki verschätzte sich Trslic und Piwernetz ließ sich von Ex-Teamkollegen Nickel verladen. Allein vor Wenzel hatte der Aubstädter Stürmer keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen. Kurz vor der Pause kam es dann noch schlimmer für die Schnüdel. Einen schönen Gästekonter konnte Piwernetz gerade noch zur Ecke klären. Doch diese bekamen die Schweinfurter nicht geklärt. Schebak konnte unbedrängt flanken und in der Mitte hatte Dellinger leichtes Spiel, auch weil Wenzel auf der Linie zu kleben schien. Mit dem 0:2 ging es dann in der Pause.
Schweinfurts Keeper Lukas Wenzel bedrängt von Aubstadts Lukas Mrozek mit Schwierigkeiten.
Christian Eschner
Nach der Pause zeigte Heimtrainer Reitmaier mit der Einwechslung des offensiven Jabiri für Innenverteidiger Tonzi die Richtung schon an. Kampflos aufgeben wollten die Schnüdel die Pokalpartie nicht, auch wenn die Priorität in der Saison wohl klar auf der Regionalliga liegt. Richtig gefährlich wurden die Schweinfurter aber auch nicht. Viel mehr als lange Bälle auf Jabiri, der diese festmachen und weiterleiten sollte, fiel dem Heimteam zunächst nicht ein. Wirkliche Gefahr entstand so nicht, was den Gästetrainer nach der Partie auch positiv stimmte. „Über 90 Minuten keine echte Chance gegen ein Team mit solch einem starken Kader zugelassen, das ist positiv“, so Grell. Dabei vergaß er wohl die 61. Minute, als Aksu aus vier Metern freistehend den Ball allerdings etwas zu hoch ansetzte. Hier der Anschlusstreffer und es wäre noch einmal spannend geworden. Das war es aber auch, was Schweinfurter Chancen angeht. Weniger gefiel Grell, wie Aubstadt nach der Pause im Spiel nach vorne auftrat. Hier tat sich zu wenig. Vor allem wurden die durchaus vorhandenen Konter eher schlampig ausgespielt. Die hielt die Schnüdel durchaus im Spiel und auch in der 86. Minute verschleppte Langhans zunächst den Konter und die Situation sah schon fast wie geklärt aus, doch nach einem Doppelpass mit Nickel kam Langhans doch noch in Abschlussposition und sorgte mit einem präzisen Flachschuss für die endgültige Entscheidung.
Sinnbildlich für die Partie: Schnüdel Dominik Ngatie strauchelt, Aubstadts Lukas Mrozek am Ball.
Christian Eschner
So feiern die Aubstädter den Derbysieg und damit den Verbleib im Totopokal, während bei Schweinfurt neben der Niederlage der Verlust von Kevin Fery betrauert wird. Viel Zeit dafür bleibt jedoch nicht. Aubstadt muss bereits am Freitag zum Spitzenspiel beim direkten Verfolger Würzburger Kickers antreten, während die Schnüdel am Samstag zuhause gegen die punktgleiche U23 der Greuter Fürther weitere Punkte gegen den Abstieg sammeln wollen.
Spielbericht eingestellt am 15.08.2023 22:26 Uhr