SV-Pettstadt-Trainer Mario Meth gab seinen Jungs die Devise mit auf den Weg, einfach das Spiel zu genießen und als Highlight anzusehen. Man wolle die Räume für den Gast aus Burghausen möglichst eng machen und am Ende schauen, was dabei rauskommen könnte. Die Burghausener selbst stehen mit einem Punkt aus zwei Spielen auf Platz zwölf der Regionalliga, der SV Pettstadt belegt aktuell Platz fünf der Kreisliga Bamberg. Die Pettstadter hatten offensichtlich die Hoffnung, das Spiel lange offen zu halten und den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Die Gäste vom SV Wacker um Trainer Hannes Sigurdsson waren jedoch von Beginn weg sehr gut eingestellt und man nahm den Kreisligisten nicht auf die leichte Schulter.
Artur Andreichyk kann dem herangrätschenden Jannik Schmid enteilen.
Peter Tanis
Vom Anpfiff weg waren die Taktiken beider Teams ersichtlich. Während der SV Pettstadt erstmal hinten sauber stehen wollte und die flutartigen Angriffe des SV Wacker Burghausen abwehren wollte, Übernahm der Regionalligist vom SV Wacker sogleich das Zepter und drückte mit seinen technisch sehr versierten Spielern die Heimelf in die eigene Hälfte. Die eigene Null hielt für den SV Pettstadt allerdings nur bis zur Spielminute elf. Ein auf den kurzen Pfosten gezogenen Eckball nahm Viktor Miftaraj dankend an, stieg am höchsten und köpfte zur Gästeführung ein. Auf 0:2 erhöhte Luca Schmitzberger; nachdem sich der stark aufspielende Thomas Winkelbaur auf der rechten Seite durchsetzte und Schmitzberger mustergültig bediente. In Spielminute 23 hatte der SV Wacker Burghausen per Elfmeter noch die Chance, auf 0:3 zu erhöhen. Vorangegangen war ein regelwidriger Kontakt im eigenen Strafraum durch Heimkapitän Markus Eberlein. Den aus Sicht des Schützen in die linke Ecke geschossenen Elfmeter konnte Pettstadts Schlussmann Benedikt Kauder sensationell abwehren. Dennoch waren die Treffer zum 0:3 und 0:4 noch vor der Halbzeitpause, beide erzielt durch Thomas Winklbauer, verdient. Zunächst war Winklbauer frei vor Benedikt Kauder aufgetaucht und konnte nach vermeintlicher Abseitsstellung die Kugel in das Gehäuse der Heimmannschaft einschieben. In Spielminute 45 + 1 war es wieder Winklbauer, der Kauder keine Chance lie?. Alles in allem war das 0:4 zum Pausentee verdient, der SV Wacker Burghausen hatte sich etliche, hochkarätige Chancen aus dem Spiel heraus erarbeiten können.
Hände weglassen und ja kein unnötiges Foul provozieren denkt sich wohl Florian Endres, als er Dennis Schmutz (weiß) verfolgt.
Peter Tanis
Etwas Glück hatten die Gäste vom SV Wacker Burghausen noch; als Kenneth Sigl in der ersten Halbzeit den gelben Karton erhielt und dann noch zwei weitere Fouls an Pettstadter Gegenspieler beging. Beim Vierfachwechsel zur Halbzeitpause durch Trainer Hannes Sigurdsson war Sigl einer der Spieler, die sicherheitshalber vom Rasen genommen wurden. Gerade mal fünf Minuten auf dem Platz, konnte Brajan Begotarac den Ball aus halbrechter Position unbedrängt führen, sein Schuss/Flanke wurde länger und länger und schlug hinten zwischen den Pfosten des Pettstadter Gehäuses ein - 0:5. Für beide Teams war die Begegnung zwischenzeitlich entschieden, an eine Pokalüberraschung glaubte keiner mehr und man konnte relativ befreit aufspielen. So vermochten es die Pettstadter auch, gute 15 Minuten den Regionalligisten in seine eigene Hälfte zu drängen. So kam es auch zur ersten richtigen Torschussmöglichkeit für die Heimmannschaft, als sich Co-Spielertrainer Rafael Wolf den Ball in der gegnerischen Hälfte erkämpfte, auf den eingewechselten Pascal Reinfelder legte und dieser aus 16 Metern sein Glück versuchte. Den letzten Treffer des Spiels erzielte Andrija Bosnjak, als dieser Torhüter Kauder umkurvte und den Ball einschob. Der Torwart des SVP, Benedikt Kauder, hatte einen wirklich starken Tag erwischt und dürfte der beste Pettstadter gewesen sein. Dennoch musste er bei der Vielzahl an Möglichkeiten für die Gäste am Ende des Tages sechs Mal hinter sich greifen. Pünktlich und nach exakt 90 Spielminuten beendete der ruhig und souverän auftretende Unparteiische Jonathan Lorenz die Begegnung, die bei relativ trockenen Wetterbedingungen in Pettstadt stattfand.
Eine der weniger brenzligen Situationen in der Gästehälfte: Florian Endres in Rot will dem herausgeeilten Keeper Markus Schöller den Ball abluchsen...
Peter Tanis
Die Heimmannschaft vom SV Pettstadt kann erhobenen Hauptes den Rasen verlassen, für den SVP ist die Pokalreise nach der Niederlage gegen den Regionalligisten vom SV Wacker Burghausen beendet. Für die Jungs von Mario Meth und Rafael Wolf heißt es nun, wieder den Kreisliga-Alltag zu bestreiten, wo am kommenden Sonntag der SV Walsdorf als Gastgeber die Pettstadter erwartet. Bereits am kommenden Freitag muss die Mannschaft von Trainer Hannes Sigurdsson zu Hause gegen den unterfränkischen TSV Aubstadt ran. Derzeit belegt der TSV Aubstadt Platz eins der Regionalliga mit zwei Siegen aus zwei Spielen, also wahrlich keine leichte Aufgabe für die Oberbayern.
Spielbericht eingestellt am 01.08.2023 23:23 Uhr