Besser hätten es die Unterpleichfelder in der ersten Runde des landesweiten Toto-Pokals kaum treffen können. Mit dem SSV Jahn Regensburg gastierte immerhin eine Mannschaft im Krautdorf, die in der Vorsaison noch im deutschen Unterhaus kickte und zu den bundesweit 36 besten Mannschaften gehörte. „Für uns ist das ein Traumlos“, frohlockte Sportleiter Steffen Amling, der im Haus des Fußballs in Bad Gögging den Wunsch vorbrachte, nachdem der Würzburger Kreissieger als zweites gezogen wurde.
Nach gutem Vorverkauf zitterten die Verantwortlichen mit dem Wetter. Doch nach leichtem Regen vor Spielbeginn sorgte Petrus für bestes Fußballwetter bei angenehmen Temperaturen. Und auch der Rahmen stimmte. Rund 800 zahlende Zuschauer säumten das Sportgelände. Insgesamt waren es sicher über 1000. Die beste Kulisse am Pokal-Dienstag in ganz Bayern. Darunter waren auch rund 100 Schlachtenbummler aus Regensburg, die ihren Jahn lautstark nach vorne peitschten.
Jan Rabe kommt gegen Niclas Aspach zu spät.
Alexander Rausch
Und der übernahm von Beginn an das Kommando, wollte keine Zweifel am Weiterkommen lassen. Joel Zwarts gab den ersten Warnschuss aus 16 Metern ab (4.). Wenig später hielt Stefan Kraus gegen Konrad Faber stark (9.). Trotz des klaren Übergewichts mauerten die Gastgeber keineswegs. Im Gegenteil: Die Redelberger-Schützlinge begannen frech, versuchten mit Flachpassspiel herauszuspielen und setzten dann auch offensiv Akzente. Jakob Wehr brach links durch, sein Querpass wurde gerade noch zur Ecke geblockt (10.). Nach der kam Lukas Huscher zum Abschluss, traf aber den Ball nicht richtig (11.).
Auf der anderen Seite hielt Stefan Kraus gegen Noah Ganaus per Fuß, nachdem der eine Hein-Flanke aufs Tor geköpft hatte (14.). Der Landesligist wehrte sich vehement gegen die Regensburger Übermacht. Als dann aber Noah Ganaus wenig später frei vor Stefan Kraus auftauchte und einnetzte, war der Widerstand erst einmal gebrochen (19.). Die Gäste spielten sich in einen Rausch und legten Tor um Tor nach. Nach einem Konter erhöhte Noah Ganaus nach Dominik Kothers Querpass (22.). Joel Zwarts machte nur vier Minuten später das 3:0, nachdem eine Faber-Hereingabe im zweiten Versuch verwertete (26.).
Kaum später konnte Marco Hart ein Hein-Zuspiel auf den sehr präsenten Noah Ganaus nicht verhindern. 4:0 (29.). Das fünfte Tor verhinderte zunächst Stefan Kraus gegen Joel Zwarts (32.), Noah Ganaus besorgte es nach einem weiteren Konter nach Querpass Joel Zwarts aber doch (36.). Es bahnte sich ein Debakel an. Die Regensburger hatten die Hausherren binnen 17 Minuten überrollt. Doch die Blau-Weißen fingen sich noch vor der Pause wieder, wirkten wieder stabiler und nahmen das 0:5 mit in die Pause.
Tillmann Schäfer kann Konrad Faber nicht halten.
Alexander Rausch
Nach dem Seitenwechsel – Regensburg hatte dreifach gewechselt – verflachte die Partie. Die Gastgeber machten dem Drittligisten das Leben so schwer wie möglich. Einzig Noah Ganaus bekamen sie nicht in den Griff. Der traf erst die Latte (53.), ehe er nach einer Breunig-Hereingabe das halbe Dutzend vollmachte (58.). Womöglich hätte er noch mehr Treffer erzielt, konnte wenig später verletzungsbedingt aber nicht mehr weiterspielen. Da der Jahn schon fünfmal getauscht hatte, mussten die Gäste in Unterzahl zu Ende spielen.
Das kam den Unterpleichfeldern natürlich entgegen. Die verteidigten in der Folge konsequent und ließen kaum mehr Möglichkeiten zu. Lediglich Agyemeng Diawusie per Kopf (66.) und Joel Zwarts in der Schlussphase – Stefan Kraus hielt stark (85.) – brachten das TSV-Gehäuse nochmals ernsthaft in Gefahr. Die Redelberger-Jungs hatten ihrerseits durch Lukas Huscher auch eine Schusschance. Der Ball ging aber deutlich drüber (70.).
Julian Horn versucht, Agyemang Diawusie zu halten.
Alexander Rausch
So blieb es letztlich beim deutlichen 6:0 für den Favoriten, der seine Erstrunden-Aufgabe seriös löste und souverän weiterkam. Vor allem die erste Hälfte beeindruckte. In der zeigte der Jahn den Gastgebern deutlich die Grenzen auf. Allerdings zogen sich die Blau-Weißen insgesamt sehr achtbar aus der Affäre und betrieben durchaus Eigenwerbung. Schließlich stellten sie sich keineswegs hintenrein, um nicht unter die Räder zu kommen, sondern setzten selbst Akzente, zeigten ihre fußballerischen Fähigkeiten. Alleine es reichte nicht zum Ehrentreffer gegen natürlich in allen Belangen überlegene Regensburger.
Spielbericht eingestellt am 01.08.2023 23:28 Uhr