Bei sommerlichen Temperaturen, allerdings auf dem B-Platz des Quelle-Geländes - der Hauptrasen ist aktuell noch in der Mache – begrüßte die SG den Favoriten aus Erlangen-Bruck. Mit ihrem neuen Trainer Serdal Gündogan hat der Landesligist aber einen ausgewiesenen Bruck-Kenner in seinen Reihen, schließlich spielte dieser doch selbst insgesamt fünf Jahre lang für den gegnerischen Bayernligisten.
Die SG Quelle Fürth (in orange) agierte von Beginn an frech und kam gerade in der Anfangsphase zu guten Gelegenheiten. Hier scheiterte Christian Haag am aufmerksamen FSV-Schlussmann Beck.
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Die Fürther begannen äußerst mutig, setzten den FSV frühzeitig unter Druck und ließen den Favoriten so nur selten geordnet von hinten herausspielen. So hatten die Dambacher auch nach vier Minuten bereits die erste gute Chance des Spiels, als sich Emre Uluca über links gut durchsetzte und auf Angreifer Kevin Meyer zurücklegte. Dessen Versuch aus knapp acht Metern machte aber Bruck-Keeper Mathias Beck zunichte. Auch in den Folgeminuten blieben die Hausherren weiter am Drücker: Haag, nach FSV-Fehler im Spielaufbau aus spitzem Winkel (10.) und Kirschner, der gut 120 Sekunden später aus gut zwölf Metern nur die Unterkante der Latte traf, klopften gehörig an.
Auf der Gegenseite sorgten die Brucker nach einer Ecke durch Lalas Kopfball erstmals für Gefahr (14.). Dann aber durfte die SG Quelle jubeln: Wieder hatte Kirschner zu viel Platz und Zeit und zog aus gut 18 Metern ab. Sein leicht abgefälschter Schuss landete zur großen Freude der Gastgeber unhaltbar im rechten Eck – 1:0. Die Gäste aus Erlangen brauchten auch in der Folge, um zielstrebiger zu werden, Kapitän Lunz verzog nach einer halben Stunde aus aussichtsreicher Position von der Strafraumgrenze.
Dann aber zeigte die Truppe von Trainer Normann Wagner ihre Qualität: Firat Cagli zog eine Flanke von der rechten Seite sehenswert auf den zweiten Pfosten. Dort zog der eingerückte Oliver Seybold direkt ab und versenkte das Spielgerät humorlos zum Ausgleich in die lange Ecke (33.). Die Gastgeber reagierten aber alles andere als geschockt. Vielmehr suchte die Gündogan-Elf sofort wieder den Weg nach vorne und hatte Pech, dass Kirschner mit einem Schuss aus spitzem Winkel und einem Freistoß aus rund 20 Metern jeweils am toll reagierenden Beck scheiterte (36., 38.).
In der 42. Spielminute machte dann aber auch der FSV noch einmal ernst: Özdemir öffnete mit einem Diagonalball das Feld und fand Lunz, der auf den durchstartenden Zenginer weiterleitete. Der Flügelmann zog bis zur Grundlinie an und spielte dann scharf in die Mitte, wo Offensivmann Adem Selmani nur noch den Fuß hinhalten musste und so für die etwas schmeichelhafte Pausenführung des Favoriten sorgte.
Adem Selmani (in blau) und sein FSV Erlangen-Bruck machten nach einer halben Stunde ernst und drehten bis zur Halbzeitpause zunächst das Spiel.
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Nach dem Seitenwechsel nahm sich das Spiel eine kleine Auszeit. Für das erste Highlight sorgten dann nach 58 Minuten wieder die Erlanger, als sich Zenginer an der linken Eckfahne durchsetzte, anschließend nach innen zog und auf Seybold zurücklegte, der aber an Quelle-Schlussmann Markus Pröll scheiterte. Auf der anderen Seite nutzten die Dambacher einen Ballverlust des Bayernligisten zum schnellen Gegenangriff über den kurz nach der Pause gekommenen Dickson Abiama. Dessen Hereingabe konnten zwar zunächst weder Haag noch Kirschner vollenden, der Ball aber sprang schließlich Abiama erneut vor die Füße, der aus kürzester Distanz für den Ausgleich sorgte (65.). Der schnelle Abiama war es auch, der sechs Minuten später frei vor dem FSV-Gehäuse auftauchte, seinen Schuss aber zu unplatziert setzte, sodass Beck abermals parieren konnte.
In den Schlussminuten der Begegnung merkte man den Gästen an, den Sieg herbeiführen zu wollen. Zehn Minuten vor dem Ende legte Seybold auf Selmani ab, dessen Schuss von Pröll zur Ecke abgewehrt werden konnte. Bei der nun anschließenden Standardsituation wurde es dann turbulent: Erst setzte der eingewechselte Roas den Ball per Kopf an die Latte, von wo aus das Spielgerät wieder zu Lunz ins Feld prallte. Der Mittelfeldakteur kam zweimal aus knapp sechs Metern zum Abschluss, traf aber beide Male Quelle-Abwehrmann Christopher Meier, der nach Ansicht der Unparteiischen, trotz Protesten der Erlanger, beide Male auf der Linie retten konnte – eine knifflige Entscheidung.
Doch auch die Hausherren haderten in der Nachspielzeit noch mit einem Pfiff: Haag steckte gegen aufgerückte Brucker auf den frei durchlaufenden Abiama durch, doch der Abseitspfiff verhinderte die große Gelegenheit auf den spielentscheidenden Treffer – so musste das Elfmeterschießen für eine Entscheidung herhalten.
Der auffällige Frank Kirschner (in orange) und die SG Quelle boten eine mutige Vorstellung und wurden nicht nur mit dem Ausgleich durch den eingewechselten Dickson Abiama, sondern auch mit dem Sieg nach Elfmeterschießen belohnt.
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Das Elfmeterschießen startete dann mit zwei vergebenen Versuchen kurios: Selmani (drüber) und der etatmäßige Quelle-Schütze Kirschner, der am hervorragend reagierenden FSV-Keeper Beck scheiterte, vergaben zunächst, ehe anschließend Lunz, Meier und Roas sicher verwandelten. Glück hatten die Fürther dann bei Haags Versuch, der eigentlich schon von Beck pariert wurde, dann aber mit mächtig Effet doch noch den Weg über die Linie fand! Seybold und Schimm gaben sich danach keine Blöße, ehe ausgerechnet Ex-Quelle-Kicker Vidal mit seinem Versuch an Pröll scheiterte. Da abschließend Reinholz die Nerven behielt, durfte sich die SG Quelle Fürth über das Weiterkommen freuen.
Spielbericht eingestellt am 01.07.2018 19:46 Uhr