Seit gestern stand schließlich auch fest, dass die "Domreiter" bei einer Niederlage sicher aus dem Rennen um die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ausscheiden würden. Denn am Dienstag hatte der FC Ingolstadt seine Pokal-Begegnung gegen Regensburg verloren, dies alles, nachdem der FCI, gerade mal 24 Stunden nach der gewonnen Relegation um die Zweite Bundesliga, gleich wieder antreten musste. Hätte Ingolstadt gewonnen, hätte man noch einen Platz um die DFB-Pokal-Hauptrunde ausspielen können, so hingegen nicht.
Die Bamberger machten geschickt die Räume eng, so wie Sebastian Müller gegen den lauffreudigen Fikri El Hajali.
Bernd Riemke
Aber nun zur Partie selbst, die - im Gegensatz zum Pokal-Spiel gegen Weiden - dieses Mal im Fuchs-Park-Stadion stattfand. Grund für den Umzug waren die erwarteten rund 100 Fans aus Burghausen, von denen sich lediglich neun an der Zahl im Gäste-Block mit vielen Polizisten einfanden. Nichtsdestotrotz machten sich die Eintracht-Anhänger auf der Haupttribüne lautstark bemerkbar. Schade war an dieser Stelle, dass bei dieser Partie, die an sich sportlich wertvoll war, der Posten des Stadionsprechers unbesetzt blieb. Rund 400 Fans hatten sich im Stadion eingefunden, als Schiedsrichter Benjamin Brand die Partie anpfiff. Weder der Drittligist aus Burghausen, noch die Heimmannschaft konnte in der Anfangsphase Akzente nach vorne setzen, beide Teams neutralisierten sich größtenteils. Die etwas größeren Spielanteile hatten dennoch, wie erwartet, die Spieler des FC Wacker. Diese kombinierten gefällig über einen Großteil des Rasens, doch näher als 16 Meter kamen sie meist nicht an das Tor von Essig heran. Bamberg legte viel Wert auf Defensivarbeit und wenn eine Situation unübersichtlich wurde, wurde der Ball weit vorgeschlagen. Nach 15 Minuten gab es die erste nennenswerte Torchance, aber der Burghausener Burkhard zielte bei seinem Freistoß deutlich höher, als die Latte vom Heimtor letztlich war. Nur geringfügig gefährlicher war der Freistoß von René Finnemann zehn Minuten später. Zu Beginn ließen die Entlastungsversuche der Bamberger zu wünschen übrig, jedoch änderte sich dieses Bild Mitte der ersten Halbzeit und der FC war dem Gast mindestens ebenbürtig. Heyer als einzige Spitze war bei der Wacker-Viererkette gut aufgehoben, ebenso wie die die Angreifer auf der anderen Seite. Bamberg spielte nicht wie der Vorletzte der Regionalliga! Einmal musste Stephan Essig seine Qualitäten beim Herauseilen beweisen und grätsche El Haj Ali das Leder von den Füßen. Kurz vor der Pause musste wieder der Bamberger Schlussmann eingreifen, einmal, als er Trauts' Schuss aus 16 Metern parierte und im Anschluss eine Flanke von eben jenem El Haj Ali wegboxte. Fast wäre die konzentrierte Defensiv-Leistung der Eintracht zunichte gemacht worden.
Mit einer Finte lässt Tobias Dalke den Wackeraner Marco Holz ins Leere laufen.
Bernd Riemke
Gleich nach Wiederanpfiff stand Stephan Essig dreimal im Mittelpunkt, als er gegen El Haj Ali, Marco Holz und einem weiteren Wacker-Akteur beherzt eingreifen musste. Das waren jeweils drei kleinere Schrecksekunden am Anfang, aber in Folge dessen versuchte der Gastgeber zu antworten. Zweimal wurde Peter Heyer auf der rechten Außenbahn steil geschickt, beim ersten Versuch war sein Anspiel auf Dotterweich zu unpräzise, beim zweiten Mal kam Dalke an den Ball, doch dessen Volleyschuss flog weit über das Ziel hinaus. Man merkte, dass beide Seite offensiver zu Werke gingen und automatisch ergaben sich mehr Chancen. Nachdem der nach vorne geeilte Laurito den Ball über das Tor köpfte und Dalke aus aussichtsreicher Position mit einem Rechtsschuss scheiterte, fiel dann der erste Treffer. Nur eben zu Gunsten des Gastes. René Finnemann klärte die Kugel nicht an der eigenen Außenlinie, als er die Möglichkeit dazu hatte, Laurito ließ sich an der Strafraumgrenze ausspielen und El Haj Ali spielte und traf den Ball mit mehreren Körper-Gliedmaßen gleichzeitig. Das reichte, um dem Ball die entscheidende Richtungsänderung mitzugeben und seine Farben in Führung zu bringen. Prompt wollte Thomas Dotterweich mit einem sehenswerte 20-Meter-Schuss antworten, allerdings flog der Ball knapp am Gehäuse vorbei. Eintracht-Trainer Kurth musste aufmachen, brachte Deptalla für Dalke und im Anschluss fiel das 0:2. Christian Cappek von Wacker Burghausen setzte sich gekonnt im Strafraum gegen mehrere Eintrachtler durch, nahm das Spielgerät zur Grundlinie mit, legte mustergültig auf Sascha Traut zurück und die Vorentscheidung war gefallen. Beinahe hätten die Bamberger Fans Grund zum Jubeln gehabt, nämlich als Sebastian Müller einen 25-Meter-Freistoß mit voller Wucht auf das Tor von Manuel Riemann donnerte. Doch auch hier blieb der Wacker-Schlussmann Sieger, genauso wie bei den kleineren Tormöglichkeiten von Deptalla und Gorgiev.
So gingen die 100.000 Euro vom BFV nicht - wie von der Heimseite erhofft - nach Bamberg, sondern nach Burghausen. Dabei zeigten die Männer von Dieter Kurth lange Zeit ein sehr passables Spiel, wurden aber mit den zwei Gegentreffern eiskalt erwischt. Davon sollten sie sich dann auch nicht mehr erholen können, denn der Drittligist verwaltete seine Zwei-Tore-Führung gekonnt.
Spielbericht eingestellt am 19.05.2010 23:37 Uhr