Zum Achtelfinale des Verbandspokals suchte sich die SpVgg Erlangen den unterfränkischen Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach aus. Nach 120 Kilometern und mehr als einer Stunde Fahrzeit trafen die Gäste im Waldsportpark ein. „Alle haben sich rechtzeitig freigenommen. Das soll nicht als Ausrede herhalten“, sagte Gästecoach Mario Schindler vor der Begegnung. Den Gegner wisse er zudem richtig einzuschätzen. „Die haben nicht umsonst einen Landesligisten und einen Bayernligisten rausgehauen.“ Erlangens Trainer Stefan Steiner musste urlaubsbedingt auf die Pokalhelden Colin Diederichs und Simon Exner verzichten, war dennoch optimistisch. „Dieses Mal werden wir sicherlich nicht unterschätzt und die eine Liga Unterschied müssen wir auch erst wieder wettmachen.“
Erlangens fleißiger Mittelfeldspieler Cüneyt Hofbauer nimmt es mit Simon Weißenberger (re.) und Thomas Cäsar auf.
Uwe Kellner
Die Partie begann richtig gut. Temporeich und vor allem ausgeglichen. Keines der beiden Teams zog sich zurück, sondern beide versuchten, ihre Aktionen in der Offensive zu bekommen. Die defensiven Reihen behielten aber von Beginn an die Oberhand, und die Sechzehner blieben vorerst Sperrgebiet für die Stürmer. Der letzte Ball in die Spitze blieb vorwiegend in einem Abwehrbein hängen. Außer leichten Torschüssen, die nicht der Rede Wert waren, passierte deswegen nicht viel, was der Qualität der Partie aber keinen Abbruch tat. Der eine oder andere überraschende Pass aus dem Mittelfeld heraus oder Spielzug über die Außenbahn hat trotzdem gefehlt. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit, in der 40. Minute, war es André Karius, der eben diesen Ball auf Marco Müller anbrachte. Der Erlanger Torjäger verzog bei seinem Abschluss jedoch knapp neben die Kiste.
Sieht nach Elfmeter aus und wurde auch so entschieden. Justin Michel fährt dem Erlanger André Karius in die Beine und bringt ihn im Sechzehner zu Fall.
Uwe Kellner
Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließen sich die Gäste dann doch langsam anmerken, dass sie der klassenhöhere Verein sind. Manuel Weißenbergers Schuss ging noch deutlich drüber und David Fleischmann kam ins Stolpern und schaffte es nicht mehr, kurz vor dem Tor den Ball reinzustochern. Besser war seine nächste Gelegenheit, als er allein vor Erlangens Schlussmann Christian Manicki auftauchte und diesen anschoss. Der abprallende Ball landete vor den Füßen von Jens Rumpel und dieser zirkelte die Murmel Richtung Tordreieck - Christian Manicki jedoch war binnen dieser Zehntelsekunde bereits wieder auf den Beinen und schoss sein gesamtes Gewicht in die Luft, um den Ball zur Seite zu klären. Extrem spektakulär. Pechvogel David Fleischmann hatte allerdings binnen weniger Minuten das nächste Brett auf dem Schlappen. Schneller als sein Verteidiger, kam er zum Abschluss, aber erneut fand er seinen Meister im Erlanger Torspieler, der reaktionsschnell klärte. Die SpVgg Erlangen konnte nun endlich wieder durchatmen und bestrafte die Nachlässigkeit des Gegners. Marcel Kohl war erst zehn Minuten im Spiel, da steckte er perfekt auf André Karius durch, welcher endlich den Weg in den Sechzehner fand und vor seinem Abschluss von Justin Michel gelegt wurde. Der Elfmeterpfiff war reine Formsache - genauso wie die Verwertung von Dennis Zyder, der kühl wie ein Eiswürfel den Ball zum 1:0 ins Tor schob. Jetzt musste die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach kommen, was zu Konterchancen der Spieli führte. Das Bollwerk hielt stand und die letzte Freistoßflanke fing der starke Christian Manicki ab, warf auf Cüneyt Hofbauer, der den aufgerückten Torhüter ausspielte und zum 2:0 einschob. Riesenjubel beim Bezirksligisten. Das Viertelfinale der letzten acht Mannschaften in Bayern findet im April 2017 statt.
Die Mannschaft hinter dem Scheck bleibt dieselbe, nur der Betrag wird von Spiel zu Spiel höher. Die SpVgg Erlangen gewinnt mit Trainer Stefan Steiner das Achtelfinale und steht nun unter den letzten achte Mannschaften in Bayern. Das Viertelfinale steigt erst nächstes Jahr.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 06.09.2016 21:40 Uhr