SpVgg-Coach Christoph Starke warnte seine Schützlinge. "Wir sind gewarnt!", so Starke vor der Partie. "Wir wollen offensiv spielen und eine seriöse Leistung abrufen." In den vergangenen Jahren hatte man mit der SpVgg Selbitz so seine Mühen. Und er sollte recht behalten, denn auch in diesem Jahr war es ein Pokalfight nahezu auf Augenhöhe, der durch eine Standardsituation in der 60. Spielminute entschieden wurde. Der Landesligist schlug sich wacker, auch wenn er in der Offensive kaum Gefahr ausstrahlen konnte. Doch die Partie blieb eng, denn die tiefstehenden Hausherren ließen die Altstädter kaum zur Entfaltung kommen.
Felix Strootmann im Duell mit Steffen Jainta (schwarz).
Fabian Nelkel
"Spaß haben", lautete die Devise von Selbitz-Coach Markus Hässler, der auf die verletzten Redondo, Bächer und den im Urlaub verweilenden Winter verzichten musste. In defensiver Grundausrichtung wollte er die Räume eng machen und vereinzelt Nadelstiche in der neuformierten Altstädter Hintermannschaft sorgen. Aufgrund der englischen Wochen gab Starke seinen Reservisten die Möglichkeit, sich zu präsentieren. So rutschten Hannemann, Strößner und Jainta in die Startelf. Der Regionalligist riss erwartungsgemäß das Spiel an sich und versuchte durch sicheres Passspiel, sich Torchancen zu erarbeiten. Ein Durchkommen in der gut stehenden Selbitzer Hintermannschaft war kaum möglich. So entwickelte sich ein Spiel um die Selbitzer Hälfte, bei dem die Bayreuther wie beim Handballspiel die Lücke in den Ketten suchten. Chancen blieben Mangelware und ergaben sich nur durch Standardsituationen. So auch in der dritten Spielminute, als Zitzmann nach einer Lieder-Ecke am höchsten stieg, aber übers Gehäuse köpfte. Nach 20 Minuten hätten die Gäste in Führung gehen können, ja sogar müssen. Der Unparteiische entschied nach dem Zusammenprall von Keeper Möschwitzer und Lieder gegen Selbitz auf den Punkt - hart aber vertretbar. Der Gefoulte trat selbst an und fand in Möschwitzer seinen Meister, der das Leder unten links herausfischte. Im linkslastigen Angriffsspiel der Altstädter kam Strangl nach Zuspiel von Strößner am Sechzehnereck zum Abschluss, doch wiederum war der Selbitzer Schlussmann auf dem Posten. Die Hausherren waren im Angriff quasi nicht vorhanden. Langs Abschluss in der 15. Spielminute nach Freibergers schwacher Abwehr war schon die einzige nennenswerte Aktion im ersten Durchgang.
Kapitän Fabian Elbl mit enger Deckung von Dominik Schmitt.
Fabian Nelkel
Die ersten 45 Minuten machten den Hausherren Mut, dem Regionalligisten eine weitere Hälfte Paroli zu bieten. Sie kamen mutiger aus der Kabine und konnten nach dem Seitenwechsel mehr Spielanteile aufweisen. Hager zog aus der zweiten Reihe ab, verfehlte jedoch das Gehäuse von Freiberger (57.). Genau in dieser Phase, als Selbitz nach vorne spielte, mussten sie per Standard den Nackenschlag verkraften. Nach Eckball des eingewechselten Böhnlein stand Horter im Sechzehner goldrichtig und drückte das Leder über die Linie. Es entwickelte sich nun ein für Selbitz fast unmögliches Unterfangen. Die Hausherren machten hinten auf, doch durch die sich gebotenen Räume waren die Bayreuther dem zweiten Treffer näher als Selbitz dem Ausgleich. Bayreuth blieb im Abschluss wie so häufig zu harmlos. Strangls Abschluss konnte Möschwitzer nach feinem Solo nicht fordern (70.) und auch Lieders Schuss von der Strafraumgrenze stellte den Keeper nicht vor Probleme. Brenzliger war da schon das Eins-gegen-Eins mit Strangl, der Möschwitzer mit einem Chip überlisten wollte, die Gelegenheit aber kläglich liegen ließ. Das Spiel trudelte dem Ende entgegen. Selbitz' Angriffsbemühungen mit weiten Bällen in die Spitze verliefen im Sand. So pfiff der nicht immer gut aussehende Schiedsrichter Potemkin nach 92 Minuten den Pokalfight zu Gunsten des Favoriten SpVgg Oberfranken Bayreuth ab.
Spielbericht eingestellt am 18.08.2015 22:48 Uhr