Beide Teams rühmten sich damit, in Punktspielen diese Saison noch ungeschlagen zu sein. Drittliga-Aufsteiger Kickers holte gegen Wehen-Wiesbaden, Dresden und Münster drei teils tolle Unentschieden. Die Grabfeld-Gallier machten nach drei Remis zuletzt wieder Dampf beim Sieg gegen den Würzburger Lokalrivalen WFV. Das war beste Werbung für den Pokalfight in der Bioenergiearena an der Unterhofer Straße. Und für den wünschte sich Großbardorfs PR-Mann Andreas Lampert zu seinem 46. Geburtstag natürlich eine Überraschung seiner Mannschaft. Klappte nicht - doch dafür wurden Lampert und seine Frau Nicole am selben Tag auch noch Vater und Mutter von Töchterchen Henny.
Hände hoch: Würzburgs Christopher Bieber gegen den Großbardorfer André Rieß.
Michael Horling
Das Pokalmatch vor der großen Kulisse begann mit Christopher Biebers Großchance freistehend nach elf Minuten. Er verzog, wonach es 20 weitere Minuten dauerte bis zu einer doppelten Gelegenheit der Gäste mit Nico Gutjahrs Schuss zunächst in die Hände von TSV-Keeper Marcel Wehr und dann dem Kracher von Dennis Russ, als allerdings Manuel Orf das Leder noch abblockte. Großbardorf wehrte sich nach Kräften, hielt die Partie halbwegs offen, kassierte dann aber nach einem Standard dennoch das 0:1. Lukas Billicks Freistoßball blieb zunächst in der Mauer hängen. Der abprallende Ball rollte dann aber Christopher Bieber vor die Füße. Er traf und freute sich sieben Minuten später über das 0:2 durch Adam Jabiri nach einem Flugkopfball in Folge eines weiteren Freistoßes. Ausgerechnet Jabiri, der einst in der Regionalliga-Saison der Großbardorfer aus Erfurt ins Grabfeld ausgeliehen wurde.
Das 0:2 des rechts in das Bild hinein köpfenden Adam Jabiri.
Michael Horling
Dieses Tor kurz vor der Pause entschied das Spiel natürlich schon irgendwie. Nach dem Seitenwechsel hatte Manuel Leicht mit die beste Gelegenheit der Hausherren, als er nach einem zunächst abgewehrten Ball volley abzog, das Leder aber rund einen Meter über die Latte setzte. Der Kapitän der Gallier musste später in den Schlussminuten der Partie humpelnd vom Feld. Auf ihn möchste der TSV keinesfalls verzichten in den folgenden Bayernliga-Spielen. Auch wenn leicht wie Sturmkollege Simon Snaschel sich am Mittwochabend nur selten gegen die groß gewachsenen Kickers-Verteidiger durchsetzen konnten. In der 64. Minute schlugen die Würzburger das dritte Mal zu: Wieder war ein Freistoßball, diesmal von Nico Gutjahr, der erneut Christopher Bieber fand. Mit dem Kopf machte er das 0:3. Und zehn Minuten vor dem Ende war wiederum Adam Jabiri dran, der - natürlich! - in Folge eines Freistoßes das Spielgerät im Nachsetzen zum Endstand unter die Latte zimmerte. Die Gäste kamen ohne einen einzigen Wechsel aus, auch wenn sich die sechs Ersatzspieler 45 Minuten lang warm liefen.
Weiter gehts schon am Wochenende wieder um Punkte. Die Würzburger Kickers haben nach den Schlagern gegen Dresden und Werder Bremen im großen, bundesdeutschen Pokal nun erstmal "Schonkost" vor sich, was das Publikuminteresse betrifft. Gegen Sonnenhof Großaspach (was ja fast wie Großbardorf klingt) am Samstag dürfte die Flyeralarm-Arena am Dallenberg bei weitem nicht so voll sein wie zuletzt. Über das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart 2 unter der nächsten Woche hangeln sich die Rothosen dann zum nächsten Knaller am übernächsten Wochenende zu Hause gegen Erzgebirge Aue und dem darauf gleich folgenden Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt. Auch die Großbardorfer werden zunächst mal kleinere Brötchen backen, was die Kulisse betrifft am Sonntag bei Jahn Regensburg 2. Doch dann naht es, das ultimative Grabfeld-Derby am Samstag darauf gegen den TSV Aubstadt vor sicherlich ähnlich vielen Zuschauern, wie sie an diesem Mittwoch zum Pokal gegen die Würzburger Kickers kamen.
Spielbericht eingestellt am 20.08.2015 14:57 Uhr