ZV-Spielertrainer Jiri Vosyka plagten vor dem Duell mit dem Landesligisten personell arge Probleme. Radek Svehla (Meniskus), Petr Gregor (Urlaub), Petr Bastl, Jindrich Eisenreich (Schulter) und Miro Bruna (verhindert) standen ihm nicht zur Verfügung - er musste mit elf Mann in den Pokalfight gehen. Sein Gegenüber Markus Hässler rotierte munter durch. Kein Problem bei dem breiten Selbitzer Kader in dieser Saison. Mit Keeper Fritz, Damrot, König und Raithel rückten vier Reservisten in die Startelf, Möschwitzer, Schuberth, Edelmann und Hager rotierten dafür auf die Bank.
Fabian Elbl (weiß) im Duell mit Markus Pöhner.
Andreas Bär
Es sah nicht so aus, als würden die fußballverhindernden Thiersteiner an einer Sensation schnuppern. Selbitz legte los wie die Feuerwehr, schon nach einer Minute musste Keeper-Oldie Vosyka gegen den derzeit bärenstark aufgelegten Redondo all seine Klasse aufbieten, um den Ball reaktionsschnell über die Latte zu bugsieren. Als dann auch noch Daniel Cavelius den Pfosten anvisierte (9.) und Vosyka erneut grandios gegen Widmaier klärte (18.), schien die Partie den erwarteteten Lauf zu nehmen. Doch weit gefehlt. Die viel Stückwerk präsentierenden Selbitzer schafften es trotz vereinzelter guter Versuche nicht, druckvoll vor das Tor zu kommen. Und irgendwann lösten sich die spielstarken Hausherren aus der Umklammerung und setzten ihrerseits deutliche Ausrufezeichen. So scheiterten Koci und Pöhner am stark reagierenden Patrick Fritz (39.), der fünf Minuten später gegen Rezak noch einmal stark zur Ecke parierte und bei dieser, von Bastl direkt getreten, Glück hatte, dass das Leder mit dem Halbzeitpfiff am langen Pfosten vorbeiflutschte. Bis dahin agierte der Landesligist zwar mit guten 80 Prozent Ballbesitz: Angsteinflößend war das jedoch nicht.
Pascal Hager im Duell mit ZV-Kapitän Ilkay Sahin - am Ende wusste der sich nur mit einem Foul zu helfen.
Andreas Bär
Kurz nach dem Pausentee bekamen die Frankenwäldler die Quittung für ihr zu umständliches Spiel. Ein trockener 18-Meter-Kracher Slamas fand den Weg in die Maschen - Thierstein führte und der ein oder andere Anhänger der Hausherren konnte sich ein schmunzelndes Grinsen nicht verkneifen. Die Gäste aber konterten postwendend. Kevin Winter scheiterte einmal mehr am bockstarken Vosyka (55.), ehe er den Ausgleich mustergültig vorbereitete. Einen schon verloren geglaubter Cavelius-Ball eroberte er kraftvoll, bediente Fabian Elbl, der einnetzte. Die Partie schien ihren Gang zu gehen. Doch weit gefehlt. Minütlich wurden die Thiersteiner mutiger und stärker, kamen über gut vorgetragene Konter gegen wütend auf den Siegtreffer spielende Selbitzer immer wieder in Tornähe. So musste Patrick Fritz gegen Koci all seine Klasse aufbieten (80.), um einen Rückstand zu vermeiden. Und noch einmal rückte der Youngster in den Fokus, als er einen Rezac-Freistoß sehenswert parierte.
Im Elfmeterschießen zog sich die Thematik des Spiels weiter durch. Viele wollten, nicht alle konnten. So war es am Ende Patrick Fritz, der zum Matchwinner wurde, als er Sahins schwach getretenen Elfmeter parierte. Sein insgesamt dritter gehaltener Strafstoß. Sein Gegenüber Jiri Vosyka konnte nur zwei Mal parieren, weshalb die Selbitzer als glücklicher Sieger das Feld verließen.
Spielbericht eingestellt am 12.08.2015 23:28 Uhr