Zur heutigen Toto-Pokal-Begegnung hatte der heimische Bezirksligist, der FC Oberhaid, den Landesligisten, den SV Friesen, zu Gast. Der Gast aus Friesen befindet sich in dieser Saison im Umbruch und muss den Abgang von sechs Stammspielern verkraften. Doch Trainer Andreas Lang sieht hier dann auch eine Chance für hungrige Nachwuchsspieler. "Wir wollten diesen Umbruch und müssen nun gezielt und ruhig arbeiten, um die junge Mannschaft in der Landesliga etablieren zu können!" In den ersten Spielen der Saison musste man zwar noch etwas Lehrgeld bezahlen, aber das junge Team wirkt von Spiel zu Spiel gefestigter. "Deshalb wollen wir heute dann auch den ersten Pflichtspielsieg einfahren und eine Runde weiterkommen!" Der heimische FC Oberhaid startete nach seinem sensationellen Endspurt in der letzten Saison eigentlich sehr ordentlich in die neue Saison 2014/2015. Vier Punkte nach drei Spielen sind eine gute Ausbeute, wenn man bedenkt, dass die SpVgg Ebing und der FC Coburg als Gegner schon ihre Visitenkarte abgaben. Die Vorbereitung lief sehr gut und das Team wächst immer mehr zu einer verschworenen Einheit zusammen, waren die Worte von Co-Trainer, Philipp Stark. Auch im heutigem Spiel werden die Fans dann wieder das „Pokalgesicht“ des FC Oberhaid sehen und vielleicht am Ende wieder jubeln.
Mit vereinten Kräften kärt der Gast aus Friesen im eigenen 16-Meter-Raum.
Herbert Christa
Beide Teams begannen das Pokalspiel sehr forsch. Von großem Abtasten war auf beiden Seiten nichts zu sehen. Die erste Chance hatte dann auch gleich der Gast bereits in der dritten Spielminute. Nach einem langen Pass kam FC-Keeper Roman Hochhalter etwas zu spät aus seinem Tor und Hendric Marzog vom Gast aus Friesen kam mit der Fußspitze noch an den Ball. Doch das Spielgerät ging knapp über das FCO-Gehäuse. Doch der Bezirksligist aus Oberhaid ließ nicht lange auf sich warten und hätte bereits vier Minuten später in Führung gehen müssen. Julian Schonert spielte Marcel Eck einen mustergültigen Pass in die Tiefe, Marcel Eck nahm den Ball gekonnt mit, ging auch noch an Gästekeeper Marvin Kiesewetter vorbei, doch sein Schuss ging knapp neben das Tor. Der FC Oberhaid übernahm immer mehr das Kommando. Es schien fast so, als ob der Gast aus Friesen mit dem 4-4-2-System der Heimmannschaft seine Probleme hatte. Vor allem die beiden Spitzen, Marcel Eck und Marcel Kutzelmann, bekam man überhaupt nicht in den Griff. Immer wieder ließ sich einer dieser beiden (meist Marcel Kutzelmann) etwas fallen, um dann gekonnt die Bälle aus dem Rückraum zu verteilen. Der SV Friesen trat mit einem klassischen 4-2-3-1-System an und kam zu Beginn des Spieles immer wieder gefährlich über die linke Seite nach vorne. Mit zunehmender Spieldauer bestimmte aber der heimische FC Oberhaid das Match. Doch in der 18. Spielminute musste der FCO nochmals eine heikle Situation überstehen. Wieder ein Schnellangriff über die linke Seite des SV Friesen brachte Hendric Marzog im 16-Meter-Raum der Heimmannschaft an den Ball, doch seinen Schuss konnte FC-Keeper Roman Hochhalter mit klasse Fußabwehr klären. Dies war dann auch die letzte erwähnenswerte Offensivaktion der Gäste in Halbzeit Eins. Der FC Oberhaid übernahm das Spiel und es war fast immer das gleiche Schema. Der hervorragend aufgelegte Marcel Kutzelmann ließ sich immer wieder zurückfallen, wurde dann sofort angespielt und verteilte dann den Ball gefühlvoll über die Außen oder mit totem Pass in die Tiefe auf Marcel Eck. So kam dann Marcel Eck in der 25. Spielminute etwas zu spät für den „toten Pass“. In der 37. Spielminute war dann der getimte Ball besser. Marcel Eck nahm den Ball gefühlvoll mit, doch der Gästekeeper blieb lange stehen und so war er dann auch der Sieger in diesem Eins-gegen-Eins. Der Gästekeeper war auch in Hälfte Eins der beste Spieler seines Teams. So lenkte er einen Kutzelmann-Freistoß in der 40. Spielminute gekonnt über den Pfosten. Doch auch er war dann in der 42. Spielminute machtlos, als Marcel Kutzelmann nach einem Eckball den „zweiten Ball“ erhielt und mit dem Kopf verlängerte. Doch diesmal war es nicht der Gästekeeper, der im Weg stand, sondern der Pfosten. Der Kopfball von Marcel Kutzelmann ging an den Innenpfosten und von da wieder ins Feld zurück. Chancen waren somit auf beiden Seiten vorhanden, doch es ging mit einem für den Gast glücklichem 0:0-Remis in die Halbzeitpause.
Zweikampf um den Ball, Julian Schonert vom FCO und Nico Fröba vom Gast.
Herbert Christa
Der FC Oberhaid setzte dann sofort nach der Halbzeitpause weiter nach. Es dauerte nur zwei Zeigerumdrehungen und großer Jubel entbrannte im FC-Stadion. Pascal Seidelmann setzte sich auf der linken Seite durch, legte gekonnt auf seinen Goalgetter Marcel Kutzelmann quer, dieser blieb eiskalt, versetzte seinen Gegenspieler noch geschickt mit einer Körpertäuschung und legte den Ball mit dem Außenrist am Gästekeeper vorbei zur 1:0-Führung für sein Team. Großer Jubel bei der Mannschaft und den Fans. Wie würden die Gäste nun Antworten? Doch auch die taktische Umstellung auf ein 4-4-2-System bzw. 4-1-4-1 brachte keine Besserung. Der FC Oberhaid war weiterhin der Chef im Ring. Einzig nur, der Gast aus Friesen presste nun etwas höher, was aber dann auch der Heimelf mehr Freiheiten für eventuelle Konter ließ. So einen Konter bekamen dann auch die zahlreichen Zuschauer in der 59. Spielminute zu sehen. Wieder war Marcel Kutzelmann der Ausgangspunkt. Er schickte seinen Kapitän Pascal Seidelmann wieder auf links, dieser legte den Ball quer auf Michael Blechinger, der aus dem Rückraum kam und sofort den Torabschluss suchte. Doch sein Schuss war etwas verunglückt, traf jedoch dann genau Marcel Eck vom FC Oberhaid, welcher gut sieben Meter vor dem Gästetor stand, den Ball annahm und aus der Drehung abzog. Doch wieder war SV-Keeper Marvin Kiesewetter zur Stelle und konnte klären. Die Gäste versuchten nun vehement, das Spiel zu übernehmen. Die Heimmannschaft wurde immer mehr in die eigene Hälfte gedrückt und man merkte nun ab der 70. Spielminute die fehlende Kraft bei den Stretz-Schützlingen. Der FC aus Oberhaid stand nun sehr tief. Was aber bestimmt kein „Wollen“, sondern eher ein „Müssen“ war. Der Gast aus Friesen setzte nun seine ganze Kraft ins Pressen und der heimische FC konnte nur noch reagieren. Doch es sprang nur eine richtige Torchance dabei heraus. In der 70. Spielminute setzte sich der beste Gästeakteur, Frank Fugmann, auf links durch, flankte gefühlvoll in die Mitte und Nico Fröba kam frei zum Kopfball. Glück für den FC Oberhaid, dass er zu hoch zielte und der Ball somit über die Latte des Oberhaider Kastens ging. Die gefährlicheren Aktionen lagen weiterhin bei der Heimmannschaft. So setzte Patrick Grüber in der 74. Spielminute einen 25-Meter-Kracher an die Latte und Marcel Eck hatte in der 80. Spielminute erneut kein Glück, als er zwar genau das untere rechte Toreck anvisierte, doch der eingewechselte Ersatztorwart, Siegfried Kirschbauer, klärte reaktionsschnell. Doch dann kam es, wie es kommen musste. Die Heimelf macht den Sack nicht zu und dem Gast genügte eine Standardsituation in der letzten Spielminute. Frank Fugmann brachte einen Freistoß von der linken Seite auf den langen Pfosten des FCO-Tores, wo sich dann Dominik Woitschitzke durchsetzte und den Ball über die Linie drückte. Nun stand es 1:1 und eigentlich keiner wusste warum. Eine Nachspielzeit von vier Minuten brachte dann auf beiden Seiten nichts Zählbares mehr ein. Somit stand das Elfmeterschießen an. Die Heimmannschaft war dabei das glücklichere Team, denn ihr Keeper, Roman Hochhalter, konnte zwei Elfmeter der Gäste parieren und somit seinem Team den Erfolg zurückbringen.
Ein zum Schluss glücklicher Sieg für das Heimteam, der aber auf Grund der größeren Spielanteile verdient war. Bei besserer Chancenauswertung wäre das „nervenaufreibende“ Elfmeterschießen nicht mehr nötig gewesen.
Spielbericht eingestellt am 07.08.2014 07:15 Uhr