von Stephan Landgraf
Kräftiges Durchatmen beim Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden: Die Mannschaft um Trainer Christian Stadler setzte sich am Mittwochabend in der ersten Qualifikationsrunde im Derby beim Landesligisten SV Etzenricht mit 6:5 (2:2, 0:2) nach Elfmeterschießen durch. Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit legten die Weidener in der zweiten den Hebel gerade noch um. Die Stadler-Truppe tritt nun am Samstag in der zweiten Pokalrunde um 18 Uhr beim FC Amberg an.
„Man darf die bisherigen Ergebnisse unserer Vorbereitung sicherlich nicht überbewerten, aber wir befinden uns auf einem guten Weg“, hatte Weidens Trainer Christian Stadler vor der Pokalpartie in Etzenricht noch gesagt. In der Tat hatte der SpVgg SV-Coach die letzten drei Wochen sehr viel ausprobiert, schickte aber gegen den Lokalrivalen endlich die Formation ins Rennen, die wohl auch zum Saisonstart gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth beginnen könnte.
Verzichten musste er auf die angeschlagenen Chousein, Thomas Schneider, Achim Lautenbacher, Michael Drechsler, Johannes Scherm und Sebastian Braun. Mit von der Partie war hingegen Christoph Hegenbart, der auch in der Anfangself stand. Von den Neuzugängen liefen Innenverteidiger Martin Schuster und Stürmer Stefan Meisel zunächst auf, wobei Stadler eine offensiv ausgerichtete Mannschaft aufs Feld beorderte. Denn neben Meisel stürmte Ralf Egeter, sie bekamen Unterstützung von Hegenbart und Michael Riester.
Es entwickelte sich von der ersten Minute an eine flotte Partie, in der sich der gastgebende Landesligist nicht versteckte, aber konsequent unter Druck gesetzt wurde. Auf der anderen Seite versuchte der SVE, die Weidener mit Forechecking schon im Spielaufbau zu stören. Viel passierte logischerweise im Mittelfeld, Torchancen waren Mangelware. Bis zur neunten Minute, als Etzenrichts Andreas Müller aus 22 Metern abzog, jedoch weit drüber zielte.
Eigentlich ein Weckruf für den Bayernligisten aus Weiden, der in der Folgezeit aber auch nicht besser ins Spiel kam. Im Gegenteil: Er hatte Glück, als nach einer Ecke Etzenrichts Neuzugang Andreas Schimmerer das Leder an die Latte köpfte (19.). Die größte Möglichkeit zur Führung hatte Etzenricht allerdings in der 29. Minute, als sich SV-Angreifer Martin Pasieka gegen die Weidener Abwehr durchtankte und alleine auf SpVgg SV-Keeper Dominik Forster zulief. Der verkürzte jedoch rechtzeitig den Winkel und parierte. Und Etzenricht legte nach und baute per Doppelschlag (32./35.) den Spielstand auf 2:0 aus: Zunächst hämmerte Schimmerer das Leder unhaltbar für Forster ins rechte obere Eck, dann zielte Christian Luff ganz genau ins lange Eck. Beide Mal wirkte die Weidener Abwehr alles andere sattelfest und ließ die letzte nötige Konsequenz vermissen. Das erste Lebenszeichen seitens der SpVgg SV gab erst in der 39. Minute, als nach einer Freistoßvariante an Riesters Flanke mit Schuster und Meisel gleich zwei Weidener im Strafraum vorbeirutschten (39.), ehe Hegenbart am kurzen Pfosten überhastet abschloss und in SVE-Torhüter Maximilian Birner seinen Meister fand (42.).
Aufgrund der mageren Vorstellung in der ersten Hälfte reagierte SpVgg SV-Trainer Stadler und brachte mit Marijo Pavlovic und Sven Kopp zwei frische Kräfte für Klaus Herrmann und Meisel, der dieses Mal keine Akzente setzen konnte. Etzenricht ging unverändert in die zweiten 45 Minuten. Weiden machte nun mehr Druck, ohne aber richtig zwingend zu sein. Und der Spielfluss war immer noch nicht sichtbar. Lediglich ein Pavlovic-Freistoß aus 25 Metern, den Etzenrichts Schlussmann Maximilian Birner zur Ecke klärte (56.), war erwähnenswert. Der Anschluss für die nun stärker werdenden Gäste fiel dann in der 60. Minute: Hegenbart spitzelte im Fünf-Meter-Raum einem Etzenrichter Verteidiger der Ball weg, der dann in die Maschen trudelte. Der Startschuss für die Weidener Aufholjagd, denn Hegenbart hämmerte den Ball in der 61. Minute aus vollem Lauf aus zehn Metern an den linken Pfosten, ehe Riester (76.) seinen Freistoß am langen Pfosten vorbeizog. Auf der Gegenseite hatte SpVgg SV-Keeper Forster bei Schimmerers Kopfball nach einer Ecke keine Probleme (79.). Glück hatte Etzenricht, als in der 81. Minute Birner, eigentlich als letzter Mann in dieser Situation, Riester von den Beinen holte und dafür lediglich die Gelbe Karte sah. Der Freistoß brachte jedoch nichts ein. Besser machte es die SpVgg SV schließlich in der 85. Minute: Nach einer Ecke stand Schuster (85.) goldrichtig und nickte zum 2:2 ein. Das war es dann schließlich auch, die Weidener Bemühungen nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit wurden nicht belohnt. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.
Und hier hatte die SpVgg SV das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite: Zunächst hämmerte Florian Nittke den Ball an die Weidener Latte, ehe Schuster an Birner scheiterte. Aber die Weidener hatten einen ausgezeichneten Forster zwischen den Pfosten, der gegen Marco Lorenz parierte. Danach besorgte Pavlovic den 5:6-Endstand.
Spielbericht eingestellt am 10.07.2013 22:27 Uhr