Anders als am Vorabend, als es auf der Sportanlage der SpVgg Nürnberg zeitweise noch wie aus Eimern geregnet hatte, fanden die beiden Mannschaften diesmal beste Bedingungen vor. Bei angenehmen Temperaturen und tollen Platzverhältnissen stand einem tollen Spiel also nichts mehr im Wege.
Tim Bätzler (in schwarz) bejubelte hier seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 der SGV Nürnberg-Fürth 1883 II gegen den Tuspo Heroldsberg.
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Recht früh wurde klar, wer in dieser Begegnung das Heft des Handelns in die Hand nehmen wollte: die SGV Nürnberg-Fürth 1883 II wirkte gegenüber dem Kontrahenten wie die spielstärkere Mannschaft mit dem geordneteren Spielaufbau, auch wenn zunächst Torchancen noch auf sich warten ließen. Beide Mannschaften kamen dann durch Celik beziehungsweise Hornberger zu ersten Torannäherungen in der Anfangsphase. Der erste wirklich sehenswerte Angriff sollte dann direkt die Führung der Fisciano-Elf bedeuten: wieder war es der in der ersten Hälfte äußerst engagierte Himmet Celik, der einen öffnenden Ball hinter die Abwehr des Tuspo spielte und so Offensivmann David Alonso auf die Reise schickte. Dieser startete durch bis zur Grundlinie und bediente dann mustergültig Tim Bätzler per Rückpass, der aus rund elf Metern Heroldsbergs Schlussmann Christian Piegert keine Chance ließ (21.). Auch in der Folge blieb die Fusionself das aktivere Team, zweimal Celik aus der Distanz (26., 28.) sowie Troidl und Kujevic jeweils per Kopfball am zweiten Pfosten verpassten es aber, die Führung auszubauen (35., 40.). Auf der Gegenseite fasste sich abermals Hornberger aus spitzem Winkel ein Herz, sein strammer Abschluss wurde aber von SGV-Schlussmann Ron Jenus abgewehrt (37.). Die wohl dickste Chance auf das mögliche 2:0 verpasste dann Schreiber, als er nach einer Kopie des Führungstreffers von Kujevic bedient wurde, jedoch zu zentral abschloss, so dass die gute Möglichkeit vertan war. Mit der letzten Aktion vor der Pause kam der Tuspo dann zum Ausgleichstreffer: Niklas Müller eroberte sich in der gegnerischen Hälfte das Spielgerät und setzte zu einem energischen Sololauf an. Scheiterte er noch mit seinem ersten Schuss am zunächst gut reagierenden Jenus, nutzte er den Abpraller, um ihn aus gut zwölf Metern über die Linie zu drücken (44.).
Überhaupt war die Fusionself in vielen Situationen einen Tick wacher und schneller als der Tuspo (in weiß) - dennoch gelang diesem kurz vor der Pause durch eine Energieleistung von Müller der überraschende Ausgleichstreffer.
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Die zweite Spielhälfte sollte dann letztlich ein Abbild des ersten Durchgangs werden: wieder zeigte die SGV mehr Spielwitz, wieder ging man in Front, wieder sollte der knappe Vorsprung nicht ausreichen.
Doch der Reihe nach: nach 48 Minute setzte Benedikt Drawer zu einem Sololauf über links an und zog in den Tuspo-Strafraum, wo er von Erik Regnat klar zu Fall gebracht wurde - Elfmeter. Celik nahm sich der Sache an und hatte dabei Glück, dass sein nicht richtig getroffener Schuss vom Innenpfosten ins Tor sprang und Schlussmann Piegert in die falsche Ecke unterwegs war - 2:1. Keine zwei Zeigerumdrehungen später war dann Schreiber auf rechts frei durch, setzte seinen Schuss aus spitzem Winkel aber knapp am Heroldsberger Gehäuse vorbei. Auf der Gegenseite prüfte Müller mit einem Kopfball am zweiten Pfosten SGV-Schlussmann Jenus, der aber zur Stelle war (60.). Im weiteren Verlauf war die Fusionself der Entscheidung näher, als Heroldsberg dem Ausgleich, der aufmerksame Piegert fischte beispielsweise einen unsauber getroffenen Troidl-Schuss von der Torlinie (78.). Keine 60 Sekunden später forderte dann das Lager der Kreisliga-Reserve vehement einen zweiten Strafstoß, nachdem Schreiber in den Strafraum eindrang und nach einem Kontakt mit Rath zu Fall kam - diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen aber stumm (80.). In den Schlussminuten warf die Tzounas-Truppe dann noch einmal alles nach vorne, doch gute Gelegenheiten durch Rath, der nach einer Freistoßhereingabe auf einmal blank stand, den Ball aber über die Querlatte jagte, sowie Torhüter Piegert, der in Chilavert-Manier zum Freistoß antrat, mit diesem allerdings nur seinen Mitspieler in der Mauer traf, sollten nicht genutzt werden (88., 90.). Mit der letzten Aktion des Spiels brachte dann Andreas Hornberger einen Freistoß fast von der Mittellinie mit links in Richtung des zweiten Pfostens, wo Freund und Feind verpassten und die Kugel schließlich unter grenzenlosem Jubel der Heroldsberger im langen Eck zum 2:2 einschlug - Verlängerung!
Zum Mann des Spiels sollte letztendlich SGV-Offensivmann David Rodriguez Alonso (am Ball) werden: er war nicht nur steter Unruheherd auf der Außenbahn und Wegbereiter des 1:0-Führungstreffers, sondern bewahrte sein Team auch mit dem entscheidenden Tor, Sekunden vor dem Abpfiff der Verlängerung, vor der drohenen Elfmeter-Lotterie.
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Auch in der Verlängerung änderte sich am Spielgeschehen wenig: zwar merkte man beiden Mannschaften die Strapazen der vorangegangenen 90 Minuten deutlich an, die Fisciano-Elf konnte allerdings weiter die besseren Chancen für sich beanspruchen. So vergaben beispielsweise der eingewechselte Markus Müller aus der Drehung (103.) oder auch Kapitän Oliver Lennert, der mit seiner tollen Direktabnahme am starken Piegert scheiterte (118.). Als sich alle schon für die Elfmeter-Lotterie bereit machten, wurde noch ein letztes Mal David Alonso auf die Reise geschickt. Dieser behielt vor Piegert die Nerven und schob Sekunden vor dem Ende zum entscheidenden 3:2-Endstand ein - der Rest war grenzenloser Jubel im Lager der Fusionself und bittere Enttäuschung auf Seiten der Heroldsberger.
Spielbericht eingestellt am 13.06.2019 23:27 Uhr