von Gerhard Hillebrand (Greding)
Man mußte vor dem Anpfiff Schlimmstes für den TSV Greding befürchten, denn die Aufstellung, die auf dem Spielberichtsbogen eingetragen war, strotzte nur so von unbekannten Namen. In allerhöchster Not musste Trainer Jürgen Schmid ganz tief in die Zauberkiste greifen und präsentierte beispielsweise Leon Mayinger, der vor wenigen Wochen noch das Trikot der JFG Schwarzachtal trug oder Christian Daiser, der monatelang nur verletzt die Spiele seiner Kameraden verfolgen konnte. Gestern fasste Schmid den Entschluss, ihn an diesem heißen Sonntag einfach in das kalte Wasser der Bezirksliga zu werfen, wofür man ihm und den beiden Jungspunden gehörig Respekt zollen muss. "Ein Prinzip, das bei mir herrscht, ist, das ich Spielern Vertrauen ausspreche. Diese geben mir das zurück, indem sie nicht enttäuschen. Die beiden waren super. Ich fahre heute sehr zufrieden nach Hause, obwohl ich ja nur einen Zähler eingefahren habe. Man muss aber bedenken, dass wir keine Laufkundschaft als Gegner hatten und uns unter erschwerten Bedingungen äußerst tapfer geschlagen haben. Jammern ist nicht meine Sache, ich will Taten sehen, auch wenn wir kein Tor erzielen konnten", sagte Schmid nach dem Abpfiff. Der TSV Greding wußte, dass er sich vom Kontrahenten nicht locken lassen durfte, denn für Gastmannschaften ist dies ein probates Mittel. Wichtig war, die Defensive zu hüten wie einen Augapfel, und dies gelang dem Abwehrverbund mit Geschick und auch etwas Glück. Gerne hätte der Gredinger Coach ein flüßigeres Aufbauspiel mit exakten Vorlagen in die Angriffsreihe gesehen, doch dies gelang verständlicherweise nur selten. Ausnahmen bildeten da die 29. Minute, als der fleißige Lukas Billner vor das Tor flankte und Daniel Schlupf sich in die Luft schraubte, das Spielgerät aber knapp über seinem Kopf vorbeizischte. Gut fünf Minuten später das zweite Mal Aufregung im Mariensteiner Strafraum, denn dieses Mal kam die Hereingabe von Dominik Ochsenkühn, der mit zehn Einsätzen in diesem Team schon als alter Haudegen gilt, Christian Daiser hielt den Schlappen hin und beförderte den Ball mit dem rechten Außenrist über den Kasten von Keeper Gabriel Rehm. Die Frage nach der Pause stellte sich zurecht: Hält diese Truppe die Taktik durch und wie teilt sie sich die Kräfte ein. Nach kurzer Zeit bereits konnte man beides positiv beantworten, obwohl der gefährliche Oberbayer Manuel Bittelmeyer in der 63. Minute große Gefahr für Torwart Fabian Lang heraufbeschwor, aber letztendlich aussichtsreich verzog. Mitte der zweiten Hälfte schienen die Kräfte der Gäste nachzulassen, und so gelang Daiser auch das 1:0, stand aber wohl doch im Abseits (75.). Und noch einmal schienen die Gredinger auf die Siegerstraße einzubiegen, als Daniel Schlupf im Strafraum lag, der ausgezeichnete Landesligaschiedsrichter Andreas Peplinski aber der Meinung war, dass die Aktion nicht strafstosswürdig war. So sah es auch Schmid (85.).
Spielbericht eingestellt am 12.08.2019 15:07 Uhr