von Gerhard Hillebrand
Das Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift. Dieser Begriff kommt immer wieder im Fußball zur Geltung und brachte dem TSV Greding den nicht einmal unverdienten Ausgleich. Die Rother allerdings sahen sich gegenseitig verblüfft an und auch deren Anhang schlich mit versteinerten Mienen von der Gredinger Schulsportanlage. Vielleicht hätte der junge Schiedsichter Johannes Wellmann die Partie beim Stand von 0:1 früher abgepfiffen, doch noch während der Nachspielzeit entschied er sich für eine kleine Zusatzschicht, da sich immer wieder Spieler nach Fouls auf dem Rasen wälzten. So auch in der angebrochenen 93. Minute. als die Hausherren noch einen Freistoß zugesprochen kamen, halblinks aus 18 Metern positioniert. Bernhard Kerl wusste anscheinend genau, dass dies die letzte Möglichkeit sein würde, wenigstens noch einen Punkt zu ergattern, lief an und zimmerte den Ball vorbei an Freund und Feind und auch am verduzten Keeper Philipp Kellner zum 1:1-Endstand ins Netz. Die Weißen stemmten die Hände in die Hüften, die Grünen bildeten eine Spielertraube. Es ist nicht das erste Mal, dass die TSG sich in letzter Sekunde um einen Erfolg brachte. Dabei wirkten die Gäste gleich zu Beginn wild entschlossen und ließen die Gredinger nicht in ihren üblichen Rhythmus finden. Allerdings bleibt auch festzustellen, dass de Gastgeber zuerst gefährlich vor Kellner auftauchten, aber der Abschluss von Kerl war viel zu schwach. Nach einer Viertelstunde legten die Gäste endgültig alle Scheu ab und vergaben Möglichkeiten, Hugo Lopes mit einem Freistoß und Philipp Spießl per Kopfball (14., 16.). Die Gredinger erkannten zwar die gefährliche Lage, verhindern konnten sie aber das 0:1 nicht, als eine Flanke in den Strafraum kam und Ludwig Philipp die Kugel über Patrick Reinhard in den Kasten beförderte (17.). Der TSV raffte sich zwar auf, konnte aber keinewegs brillieren, die Chancen von Manuel Wolfsteiner (27., 38.) ließen jegliche Wirkung vermissen, dagegen konnte Felix Templer Fabian Zottmann gerade noch den Ball vor dem Einschuss abluchsen (35.). Im zweiten Abschnitt wollten sich die Rother auf ihren Loorbeeren ausruhen und Fabian Schlupf prüfte nach drei Minuten Kellner am kurzen Eck, scheiterte doch am TSG-Nachwuchsmann. Immer wieder war es auf Rother Seite Lopes, der den Taktstock schwang, doch die Einheimischen kamen nun besser zur Geltung, ohne in Höchstform aufzulaufen. In der 66. Minute hätte Moritz Trautner frei vor dem Kasten die Begegnung entscheiden können. Auch wenn das Ende dieser immer näher kam, aufgegeben hatten sich die Schwarzachstädter nicht, und zwar so lange, bis die 93. Minute anbrach.
Spielbericht eingestellt am 28.08.2017 09:37 Uhr